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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zusammenfügte, würde er endlich auch seine Freunde einweihen. Nachdenklich schaute er zu Colin und Aidan hinüber, die ihm gegenübersaßen. Es würde schwer sein, ihnen diese ganze verworrene Geschichte zu erklären. Mit so was war er noch nie gut gewesen. Schließlich wusste er nicht einmal sicher, ob er sein Verhalten vor sich selbst erklären konnte.
    Auf dem Markt, der bei der Threadneedle Street stattfand, konnte man alles kaufen. Von der Melone über ein Buch bis zum Papagei. Es war ein organisiertes Chaos, wobei das Chaos überwog und die Organisation eher unterging. Melody jedoch hüpfte begeistert zwischen den Ständen herum – sie war von dem Spektakel fasziniert.
    » Ich will den Vogel! Papa, kann ich einen Vogel haben? «
    » Wir brauchen gar nicht erst mit ihr zur königlichen Menagerie zu gehen. Es reicht vollkommen, wenn wir sie auf einen Markt bringen « , spöttelte Colin und hob Melody auf seine Schultern, damit sie ihnen in dem Gedränge nicht verloren ging.
    Sie hielt sich an seinen Ohren fest und ließ, höchst zufrieden mit ihrem neuen Aussichtsplatz, die Füße in den neuen weißen Stiefeln baumeln. » Schau, Papa! Da sind Hühner! «
    Aidan sah Jack an. » Was wirst du diesbezüglich unternehmen? «
    » Ich mache mir nichts aus Hühnern. «
    » Du weißt genau, was ich meine « , sagte Aidan so leise, dass Melody ihn nicht hören konnte. » Wann willst du ihr sagen, dass du nicht ihr Vater bist? «
    Wenn es im Sommer schneit.
    Jack wand den Arm aus dem festen Griff des Freundes. » Eins nach dem anderen. «
    Zum Glück für ihn drehte sich Colin gerade um. » Wollt ihr beiden mich eigentlich alles allein … « Sprach es und lief geradewegs in einen Wagen voller Äpfel, wodurch er eine sorgfältig aufgeschichtete grün-rote Pyramide zum Einsturz brachte. Als sich ein wahrer Apfelregen auf Colins Füße ergoss, klatschte Melody vergnügt in die Hände.
    Die Marktfrau, eine stämmige, rotgesichtige Person, kam zeternd hinter dem Wagen hervor. » Nichtsnutz, was hast du angerichtet? Du bezahlst mir alles auf Heller und Pfennig, sonst … « Sie verstummte überrascht, als sie drei gut gekleidete Herren erblickte.
    Colin streckte entschuldigend die Hände aus. » Ich kann gar nicht sagen, wie leid es mir tut, gute Frau. «
    Aidan hingegen griff einfach in seine Westentasche und zog eine Goldmünze heraus. » Das hier sollte den Schaden beheben « , sagte er und warf der Apfelverkäuferin das Geldstück zu. Ein Verdienst, für den sie normalerweise mindestens vierzehn Tage auf Märkten stehen musste. Ihr Gesicht verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln. » Nehmen Sie sich ein paar von meinen Äpfeln, gnädiger Herr. Sind die besten Äpfel in ganz London, o ja. « Dann blickte sie zu Melody, die nach wie vor auf Colins Schultern saß, hinüber. » Hallo, Schätzchen, dich hab ich ja seit ‚ner Ewigkeit nich mehr gesehen. «
    Melody grinste und winkte mit beiden Händen. » Hallo, Apfelfrau. «
    Aidan trat mit finsterer Miene vor. » Du kennst das Kind? «
    Die Apfelverkäuferin wurde ernst, wirkte mit einem Mal eingeschüchtert und schaute irritiert zwischen Melody und Aidan hin und her, ohne ein Wort zu sagen.
    Colin fluchte und stieß Aidan beiseite. » Hornochse! Du verschreckst uns die Frau noch « , schimpfte er leise, hob Melody von seinen Schultern und stellte sie zwischen die heruntergerollten Äpfel, die sie sofort aufzusammeln begann.
    Freundlich lächelnd versuchte Colin es auf die charmante Tour. » Beachten Sie meinen übel gelaunten Freund nicht, Madam. Er hat bloß Hunger. « Ohne hinzusehen, warf er Aidan über die Schulter einen Apfel zu. » Also, gute Frau, wir sind mit dem Kind hergekommen, weil wir hoffen, hier etwas über seine Herkunft zu erfahren. Kennen Sie Melody? «
    Die Frau starrte sie an. » Jeder hier kennt das Schätzchen. Sie hat viele Freunde auf dem Markt. Hab sie aber lange nich mehr gesehen. «
    Colin bedeutete der Frau, etwas leiser zu sprechen, und senkte selbst seine Stimme. » Erinnern Sie sich, in wessen Begleitung sie sich befand, als Sie sie das letzte Mal gesehen haben? «
    Die Frau nickte. » Aye. Sie kam jede Woche mit der alten Frau, die immer sieben Äpfel gekauft hat. Is so regelmäßig gekommen, dass ich ihr immer die besten rausgesucht und zurückgelegt hab. Aber bezahlen brauchte sie bloß für angeschlagene Ware. « Sie deutete mit dem Kinn auf Melody. » Sieben Tage. Sieben Äpfel. Alle für die Kleine, keiner für sie selbst. «
    Melody

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