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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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zitternder Stimme.
    „Sie haben nie etwas anderes von mir gedacht, nicht wahr?“ Ross beobachtete den Wechsel der Gefühle in ihrem schönen Gesicht und musste lächeln. Sie war hin- und hergerissen, ob sie nun mit dem Fuß aufstampfen und ihn auffordern sollte, ihr das Gewünschte auszuhändigen, oder ob sie nachgeben, und es mit ein wenig Koketterie versuchen sollte. Dies war ein Spiel, das er ausgezeichnet beherrschte. Wenn es ihm gefiel, konnte er ihre weiche, seidige Haut, die unter seinen Händen bebte, vor Leidenschaft entflammen lassen und ihre stockend geäußerten Beleidigungen in verlangendes Stöhnen verwandeln. Aber heute Abend würde er ihr nur einen Kuss rauben, dann würde er seine zukünftige Gattin nach Hause bringen.
    „Einen Kuss“, brachte Elizabeth mühsam hervor. „ Einen Kuss, und dann geben Sie mir meine Halskette.“
    „Einen Kuss?“, wiederholte Ross spöttisch. „Ich dachte, ich hätte Sie um etwas Überzeugendes gebeten …“
    „Einen Kuss!“, jammerte Elizabeth mit einem Schluchzen in der Stimme.
    „Na schön, wenn Sie darauf bestehen.“ Seine Augen verrieten kaum seinen Triumph, als er sie an sich zog.
    Sie hatte die Augen fest geschlossen, doch als er auch nach einer Weile nicht mehr tat, als sie an seinen warmen männlichen Körper zu drücken, hob sie blinzelnd die Lider.
    „Legen Sie Ihre Arme um mich“, befahl er sanft. Sie unterdrückte einen köstlichen Schauer, als sie in das heiße Glühen seiner grüngoldenen Augen blickte.
    Elizabeth kniff den Mund zu einer harten, aufsässigen Linie zusammen. Dennoch hob sie gehorsam die Hände und legte sie auf seine Schultern.
    „Um meinen Hals …“
    „Sie sind zu groß, so weit komme ich nicht“, fuhr sie ihn an.
    „Darüber hat sich noch keine Frau beschwert.“
    „Dann bin ich eben die erste …“
    „Vielleicht wenn wir uns setzen würden …“
    „Nein!“, rief Elizabeth aufgebracht. Sie befürchtete, er könnte sie zu der Chaiselonge an der Wand führen, die lang genug war, um sich darauf auszustrecken. Ihre Hände flogen hoch und verschränkten sich in seinem Nacken. Sie fühlte sein langes, dichtes Haar unter ihren zitternden Fingern.
    „Siehst du, wie einfach das ist, Elizabeth“, murmelte Ross. „Jetzt, wo du gelernt hast, dein Temperament zu zügeln und einen guten Rat anzunehmen, wirst du mir eine ausgezeichnete Gattin sein …“
    Vor Verblüffung stand ihr der Mund offen, und sie riss die veilchenblauen Augen auf.
    Er lächelte über die unbeabsichtigte Einladung ihrer weichen Lippen. „War nur ein Scherz … ich nehme dich so, wie du bist“, murmelte er, bevor er sie küsste.
    Das ist nicht richtig, dachte sie immer wieder, während ihr die Knie weich wurden. Nie zuvor hatte sie etwas Derartiges erlebt. Während der zwei Monate, die sie in Rudolph Havering vernarrt gewesen war, hatte er sie nie mit solcher Zärtlichkeit, solcher Hingabe geküsst, dass sie das Gefühl bekam dahinzuschmelzen. Nie zuvor war sie bei der Berührung männlicher Hände so erregend erschauert, die ihren Nacken und jede unbedeckte Hautstelle streichelten, während seine zärtlichen Lippen und seine neckende Zunge vorsichtig ihren Mund erforschten. Es war so verführerisch sanft, dass sie seufzte. Nie zuvor hatte sie bei einem Gentleman das Gefühl gehabt, ihr ganzer Körper befände sich in einem Wirbel süßen Verlangens, sodass sie sterben könnte, falls es aufhörte. Sie war dabei, den Verstand zu verlieren. Und deshalb wollte sie, dass es aufhörte.
    Sie wollte den Kopf zur Seite drehen, um sich aus der gefährlichen Magie zu befreien. Einen Moment lang war sie sicher, er würde sie loslassen. Er zog seine schlanken Finger aus ihrem Haar und legte sie auf ihre zarten Schultern. Als er seine Lippen von ihren löste, fuhr er mit der Zungenspitze leicht über ihre Unterlippe wie zum Abschiedsgruß … doch dann drang seine Zunge wieder vor. Dieses Mal wehrte sie sich sofort dagegen. Sein Mund war heiß und wild und fühlte sich strafend an. Es war selbstsüchtige Lüsternheit, und je mehr sie dagegen ankämpfte, umso grausamer wurde sein Angriff. Schließlich erstarrte sie in seinen Armen, und einen Augenblick später hob er den Kopf.
    Sie legte eine Hand auf ihren pochenden Mund, und ihre Augen glitzerten hasserfüllt. „Ich sagte, nur einen Kuss!“
    „Es war nur einer: einer für dich und einer für mich.“
    Sein Gesichtsausdruck war hart. Die Zärtlichkeiten hatten ihn nicht berührt, das wusste sie. Seine Küsse

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