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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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waren nur eine Lektion für sie gewesen: Wenn du einlenkst, tue ich es auch. Wenn du deine Krallen ausfährst, ist es mir ebenso recht.
    „Geben Sie mir meine Halskette, sofort!“, befahl sie.
    Er ging nicht darauf ein, sondern ließ sie los, ging zur Tür und öffnete sie. „Da die Freiheiten nun vorbei sind, habe ich es mir anders überlegt.“
    Elizabeth eilte hinter ihm her, warf sich gegen die Tür und knallte sie zu. „Meine Halskette“, kreischte sie und stampfte vor Zorn mit dem Fuß auf. „Holen Sie sie sogleich! Sie verlogener … betrügerischer … Bastard! Sie haben gesagt, ich könnte sie haben. Ich werde nicht ohne sie gehen!“ Zornestränen glitzerten in ihren Augen.
    Ross stützte sich mit einer Hand an der Tür ab und streichelte mit der anderen beharrlich ihre Wange, bis sie aufhörte, sich dagegen zu wehren, und die Zärtlichkeit zuließ. „Ich erinnere mich nicht, je in meinem eigenen Haus gefangen gehalten worden zu sein. Aber ich finde die Vorstellung reizvoll, besonders bei einer so schönen, streitbaren Frau.“
    Elizabeth schüttelte seine Finger ab und starrte ihn aus feuchten Augen an.
    „Wenn du entschlossen bist, meinen Ruf zu zerstören und die Nacht hier zu verbringen, dann solltest du wenigstens einen ehrbaren Mann aus mir machen.“ Er fing mit dem Daumen eine Träne ab, die ihr über die Wange lief. „Komm“, beruhigte er sie. „Sei vernünftig. Ich möchte dir ja deine Juwelen zurückgeben. Aber ich möchte auch das zurückhaben, was mir gehört. Edwina hat mir deine Mitgift zugesagt, und ich bin nicht zu stolz, sie anzunehmen.“
    „Sie überraschen mich, Mylord“, höhnte Elizabeth unter Tränen. „Sie beugen sich und nehmen eine Frau mit besudeltem Ruf zur Gattin, nur um an ihr Geld zu gelangen. Als ich heute Abend sah, wie gut Sie hier leben, habe ich Sie für einen wohlhabenden Gentleman gehalten.“ Sie schniefte. „Aber es ist alles nur vorgetäuscht, nicht wahr? Und jetzt wollen Sie mein Vermögen verschleudern!“
    „Wirst du mich heiraten, Elizabeth?“, fragte Ross ruhig.
    Er beobachtete die widerstreitenden Gefühle in ihrem Gesicht, während sie krampfhaft überlegte, wie sie ihn überlisten konnte. Wenn sie ihm wieder falsche Versprechungen machte, ihm sagte, was er hören wollte, nur um es am nächsten Tag zu widerrufen, würde er dann so leichtgläubig sein und sie mit ihrer Halskette gehen lassen?
    „Ich bin bereit, Ihren Heiratsantrag anzunehmen“, brachte sie schließlich zähneknirschend heraus.
    Ihre Stimme klang verbittert, und er schloss daraus, dass sie sich dagegen entschieden hatte, ihn an der Nase herumzuführen. „Es ist mir eine große Ehre“, sagte er leise. „Ich werde dir morgen die Aufwartung machen und mit Edwina über die finanziellen Auswirkungen sprechen. Aber jetzt ist es höchste Zeit, dich nach Hause zu bringen.“
    „Ich werde genauso zurückfahren, wie ich hergekommen bin. In einer Mietdroschke in Begleitung meiner Zofe. Es würde mir nicht im Traum einfallen, Ihnen zur Last zu fallen. Holen Sie jetzt bitte meine Halskette.“
    „Nein.“
    „Nein?“, keuchte sie. Ihre kleinen Fäuste flogen hoch, doch er fing sie mit seinen großen Händen ein.
    „Denkst du wirklich, ich würde meiner Verlobten gestatten, mitten in der Nacht mit einem wertvollen Schmuck und nur einer Dienerin zu ihrem Schutz in einer Mietdroschke zu fahren? Ich werde dir den Schmuck morgen mitbringen, wenn ich deine Großmutter aufsuche.“ Er beobachtete ihre Augen, las darin ihren Konflikt zwischen Vernunft und Verdruss. „Du musst mir wohl vertrauen. Komm, ich bringe dich nach Hause.“
    Sobald er sie losließ, eilte Elizabeth hinaus in die hell erleuchtete Eingangshalle. Sie wusste, dass er ihr folgte. Er hat gewonnen, dachte sie immer wieder. Sie war gekommen, um ihren wertvollsten Besitz zu holen, und ging nun mit nichts als leeren Versprechungen.
    Sie hatte eingewilligt, ihn zu heiraten! Also würde er ihre Mitgift und ihre Juwelen bekommen. Und er war misstrauisch, weshalb sie die Halskette so verzweifelt wiederhaben wollte. Sie hatte nur das Wort eines berüchtigten Schurken, dass er sie ihr morgen zurückgeben würde. Sie hatte vollkommen versagt und Jane Selby und ihren kleinen Sohn im Stich gelassen! Sie war eine solche Närrin!

8. KAPITEL
    „Ich begleite dich noch zur Tür“, sagte Ross, nachdem er Elizabeth aus der Kutsche geholfen hatte.
    „Das ist nicht nötig!“ Elizabeth riss ihre Hand los und rauschte an ihm vorbei die

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