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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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anzunehmen beliebten. Ich hoffe, das verletzt Sie in Ihrer Eitelkeit nicht allzu sehr. Gute Nacht.“ Sie knickste flüchtig und wandte sich zur Tür.
    „Bevor Sie sich zurückziehen, Mylady … ich denke, wir sollten Ihrer Großmutter unsere freudige Nachricht mitteilen.“
    Elizabeth wirbelte herum und versuchte, ihn mit einem finsteren Blick aufzuhalten. Doch er kam zu ihr und blieb unmittelbar vor ihr stehen. „Du hättest ehrlicher sein sollen, meine Liebe. Vielleicht hätte ich tatsächlich Mitleid gehabt.“ Er sagte es leichthin, doch sein Gesichtsausdruck war unheilvoll.
    „Jetzt ist es an mir, zu sagen, dass ich das nicht glaube“, murmelte sie missmutig. „Es gibt keine Neuigkeit, die wir meiner Großmutter mitteilen müssten“, fügte sie etwas lauter hinzu. „Heute Abend war nichts so, wie es zu sein schien. Insbesondere Ihre Ansicht über meine Beweggründe, Sie aufzusuchen. Ich entschuldige mich, dass ich so viel Ihrer Zeit beansprucht habe.“
    „Ich bin froh darüber. Da wir nun heiraten werden, wäre es tatsächlich unhöflich von mir, Ihnen meine Zeit oder meine Unterstützung bei irgendwelchen Problemen zu verweigern.“
    Edwina eilte auf sie zu. Obwohl Ross leise gesprochen hatte, war es offensichtlich, dass sie mitgehört hatte, so entzückt lächelte sie. „Haben Sie heiraten gesagt? Hast du der Verbindung zugestimmt, Elizabeth?“, fragte sie begeistert. Unwillkürlich warf sie einen leuchtenden Blick zu Pettifer hinüber, der neue Holzscheite in den Kamin legte. In Anerkennung ihres Triumphes zog er einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln hoch und setzte dann seine Arbeit fort.
    Nachdem sie eine Weile geschwiegen hatte, innerlich mit sich kämpfend, murmelte Elizabeth: „Ja.“
    Ohne zu beachten, wie widerwillig sie ihr geantwortet hatte, umarmte Edwina ihre Enkelin erfreut. „Oh, das ist ja wunderbar. Das Beste, was ich seit Langem gehört habe!“
    Als Edwina sich umwandte, um Pettifer aufzutragen, Champagner zu holen, nahm Ross Elizabeths Hände und berührte erst die eine und dann die andere mit seinen Lippen. Seine Verlobte brachte nicht mehr die Kraft auf, sie ihm zu entziehen. Tröstend strich er mit den Daumen über ihre Finger.
    Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment hatte sie den Eindruck, er habe sie liebevoll angesehen. Aber alles, was er sagte, war: „Sie wollen sich sicher gerne zurückziehen. Ich werde Sie nicht länger aufhalten.“
    Elizabeth konnte nur nicken. Er sah so selbstgefällig aus. Jetzt bekommt er mein Vermögen, dachte sie, und mich bekommt er auch. Oh, ja, er hat gewonnen! Rasch senkte sie die Lider, damit er ihre Tränen nicht sah.
    Als hätte er den Grund ihres Kummers erraten, verstärkte er seinen Griff. Sie spürte seinen Atem in ihrem Haar. „Alles kommt in Ordnung, Elizabeth, vertrau mir.“ Abrupt ließ er sie los. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt feiern, Mrs. Sampson. Es war ein aufregender Abend für uns alle. Ich bin sicher, auch Sie sind sehr erschöpft.“
    Er ging zur Tür und verbeugte sich höflich vor den beiden Frauen. „Ich werde morgen wiederkommen, wenn ich darf, und einige Einzelheiten bezüglich der Heirat besprechen. Vielleicht möchten Sie mir dann mehr über die Notlage Ihrer unglücklichen Freundin erzählen, Elizabeth. Oh, eine Sache noch“, fügte er im Gesprächston hinzu. „Sie sind sicher interessiert, zu erfahren, aus welcher walisischen Familie ich stamme. Meine Mutter und mein ältester Bruder werden morgen in London eintreffen, ebenso wie ein paar enge Freunde. Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie beide bald einmal mit uns dinieren würden. Wenn Sie damit einverstanden sind, werde ich unsere Verlobung bei der Gelegenheit bekannt geben. Anschließend werden wir eine Anzeige in die Times setzen.“
    „Das klingt wunderbar!“, schwärmte Edwina.
    „Elizabeth?“, fragte Ross ruhig.
    „Natürlich muss ich kommen. Es würde mir sehr gefallen, Ihren Stammbaum zu überprüfen“, erwiderte sie mit der ganzen bitteren Süße ihrer erlittenen Niederlage.
    „Ich fasse es nicht, dass du so unhöflich warst“, tadelte Edwina sie am nächsten Morgen beim Frühstück.
    Elizabeth konnte es selbst nicht glauben. „Der Viscount und ich sind durchaus daran gewöhnt, Beleidigungen auszutauschen“, führte sie als mildernden Umstand an. „Es ist eine schlechte Verbindung, Großmama. Du hättest dich nicht einmischen sollen. Ich kann nur hoffen, dass er irgendwann zur

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