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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hinter mir, und die Faustschläge, die sie
meinem Rücken verpasste, taten fies weh.
    Ich beugte mich ein Stückchen weiter aus dem Fenster
und brüllte: »Hier gibt es keine Rosalie! Und falls Sie damit
Frau Püttelmeyer meinen, die ist an eine andere Schule
versetzt worden. Nach Honolulu!«
    Heribert von Pichelstein entgleisten sämtliche Gesichtszüge.
Er ließ die Gitarre sinken, wandte sich langsam um
und schlurfte mit hängendem Kopf davon. Zurück blieb
nur eine einsame rote Rose auf eisigem Untergrund.
    Puh, das war geschafft! Erleichtert und ziemlich zufrieden
mit mir knallte ich das Fenster wieder zu. Die anderen
murmelten so was wie Spielverderber und Grad wurd’s
lustig . Aber das war mir egal. Hauptsache, die Püttelmeyer
ließ mich endlich in Ruhe. Ständig lag sie mir in den Ohren,
dass ich ihr durch meinen Auftritt bei ffn den Verehrer eingebrockt
hätte. Und wenn schon! Die sollte doch froh sein,
dass sie überhaupt mal einer ansah!
    »Jetzt hast du ihn verscheucht!«, jaulte es schrill in mein
linkes Ohr.
    Hallo? Ähm, sogar doppelt HALLO?
    »Sollte ich doch«, verteidigte ich mich empört.
    Frau Püttelmeyer sagte nichts. Sie schluchzte noch nicht
einmal mehr. Meine Klassenkameraden waren wieder zu
Salzsäulen erstarrt und glotzten, als ob ich gerade meine
letzten Atemzüge auf diesem Planeten machte.
    Um die Stille und meine langsam aufsteigende Panik
wenigstens etwas zu überspielen, summte ich betont gut
gelaunt und versuchte gleichzeitig, mich unauffällig auf
meinen Platz zurückzuschleichen.
    Blöd nur, dass Heribert von Pichelstein mir da einen fiesen
Wurm ins Ohr gehakt hatte. »Lass uns von nun an gemeinsam
gehen …«, sang ich, ohne es richtig zu merken.
    Die Püttelmeyer knallte die Absätze zusammen, schlug
sich die Hand vor den Mund und rauschte jammernd aus
dem Klassenzimmer.
    Na super. Und ich war mal wieder schuld, oder was?!



Zu Hause öffnete mir Pa mit einem Brief in der Hand
die Tür.
    Ich wollte ihn gerade fragen, was er um diese Zeit hier
machte, da war er schon wieder zu Mary und Linda in die
Küche verschwunden.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen las er ihnen vor: »Dies
ist eine Warnung! Und Sie sollten sie wirklich ernst nehmen!
Wenn Ihr Köter noch einmal mitten auf dem Fußweg
sein Geschäft verrichtet und Sie den Haufen liegen lassen,
dann ist das Vieh bald einen Kopf kürzer. Die Bürgerschaft!«
    Kopfschüttelnd ließ er den Brief Richtung Tischplatte
sinken, auf der sich außerdem noch ein ziemlich prall gefüllter
brauner Umschlag befand. »Die Bürgerschaft. Was
ist das für ein Blödsinn?!«
    Mary schnappte hektisch nach Luft. »Verstehst du jetzt,
warum du unbedingt nach Hause kommen solltest?«
    Pa sagte nichts. Dafür sprach sein Blick Bände. Das roch
gewaltig nach Ärger. Und es müffelte auch noch nach etwas
anderem … und das kam eindeutig aus diesem braunen
Umschlag!
    »Was ist das?«, wollte ich wissen.
    Linda verzog angeekelt das Gesicht. »Lag zusammen mit
dem Brief im Postkasten. Wir vermuten, Hundekot!«
    »Iiih! Wer schickt uns denn so was?«
    Linda zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Die Schrulle aus der Heckmeck-Gasse mit diesem komischen
Doppelnamen.« Mary war voll in ihrem Element.
»Die hängt den ganzen Tag mit dem Feldstecher am Fenster.
Aber nicht, weil sie Vögel beobachtet, sondern weil sie
eine Hundehasserin ist!«
    Pa stöhnte übertrieben. »Mary, hüte dich bloß, solche
Anschuldigungen laut auszusprechen, wenn du keine Beweise
dafür hast.«
    Typisch Pa. Ließ mal wieder voll den Herrn Oberkommissar
raushängen.
    Doch wenn Mary erst einmal in Fahrt war, konnte sie
nichts und niemand aufhalten. Und schon gar nicht Pas
peinlicher Ich-bin-Kommissar-seid-gefälligst-beeindruckt-Blick.
Sie sprang vom Stuhl auf, schnappte sich den braunen
Umschlag und stürmte zur Tür.
    Pa lief ihr sofort hinterher. Entweder, um ihr den Umschlag
zu entreißen oder um sie rein vorsorglich gleich zu
verhaften. Doch meine Oma auf ihren knallroten Stilettos
war schneller und donnerte ihm die nagelneue Küchentür
direkt vor der Nase zu.
    »Mary, was hast du vor?«, brüllte Pa und versuchte, die
Tür aufzuziehen. »Gib mir sofort den Umschlag zurück!«
    »Bärchen, du reagierst jetzt aber schon ein bisschen
über«, säuselte Linda dazwischen. Doch das versetzte meinen
Vater nur noch mehr in Rage.
    Zumindest war er einen kurzen Moment abgelenkt, und
den nutzte Mary, um die Tür kurzerhand abzuschließen.
    Auweia, gleich platzt er!, dachte ich

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