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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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er noch ganz
normal war. »Der Typ hat mich doch nur zum Probetraining
eingeladen. Mehr nicht! Und das heißt noch lange
nicht, dass ich da hingehen werde. Ich meine, dass ich
überhaupt darüber nachdenke, denn …«
    »Probetraining?«, keuchte Finn mit Fragezeichenaugen.
    Ich nickte und winkte gleichzeitig ab. »Ist natürlich alles
Schwachsinn. Was soll ich denn bei den Eishockeyjets?
Klar haben die eine Wahnsinnseissporthalle. Kein Vergleich
zum Pferdeturm, hab ich jedenfalls gehört. Und die
Trainer sollen auch erste Sahne sein. Aber …«
    Finn fiel mir ins Wort. »Wie jetzt, der hat dir seine Karte
gegeben, weil er dich zum Eishockeyprobetraining eingeladen
hat?«
    Ich starrte ihn verständnislos an. »Warum denn sonst?
Denkst du, der hat mir einen Heiratsantrag gemacht, oder
was?«
    Ich grinste, und Finn sah aus, als ob man die Luft aus
ihm rausgelassen hätte. »Puuuh, und ich dachte schon …«
    Was er dachte, ließ er offen. Aber eigentlich interessierte
es mich auch nicht die Bohne. Ich hatte ganz andere Sorgen.
Diese Karte brannte in meiner Hosentasche wie Feuer.
Dabei wollte ich überhaupt nicht zu einem anderen Verein
wechseln. Im Leben nicht. Und schon gar nicht zu so einem
schnöseligen, bei dem sogar die Kabinen beheizt waren.
Aber seit meinem Wadenbeinbruch behandelte Johann
mich so … so … so kacke. Doch noch viel mehr nervte es
mich, dass er mich einfach nicht in die erste Formation zurücklassen
wollte.
    »Das ist ja super, Rick«, fand Finn nun plötzlich. »Neulich
hast du dich noch darüber beschwert, dass es bei den
Indians nicht mehr so gut für dich läuft. Vielleicht ist es an
der Zeit, sich mal nach Alternativen umzuschauen.«
    Alternativen? Eiskalter Huskyschlitten, ich wollte keine
Alternativen. Ich wollte meinen Stammplatz in meinem Team zurück. Und genau deshalb würde ich jetzt auch diese
bekloppte Karte in meiner Hosentasche zerreißen. Jawohl,
zerreißen und verbrennen. Und die Asche fünf Meter tief
im Boden verbuddeln.
    Ich machte ein entschlossenes Gesicht. »Blutsbrüder für
immer – ein Indianer ist man für immer, Finn!«
    »Aha.« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Was aha?«, ranzte ich ihn an.
    Finn setzte sein Betonlächeln auf. »Wie sagt Mary immer:
›Man muss seine Chancen auch mal nutzen.‹«
    Na super. Wie doof war das denn, jetzt mit einem von
Marys Uralt-Sprüchen daherzukommen. Aber … na ja,
vielleicht hatte er recht. Vielleicht sollte ich mir das Ganze
wenigstens mal anschauen. Das machte mich ja nicht gleich
zum Verräter, oder?
    Mierda! Mierda! Mierda! Ich hatte doch gleich gewusst,
dass in dieser doofen Wolfskrallenabteilung nur Verrückte
herumliefen.
    Aber es war ja nicht so, dass mir das Verrückte nicht
manchmal gefiel …



In dieser Nacht bekam ich kein Auge zu. Ich wälzte
mich hin und her und warf zwischendurch immer wieder
einen verstohlenen Blick auf die kleine weiße Karte, die
auf meinem Nachtschränkchen lag. Allein die Vorstellung,
zu einem anderen Verein zu wechseln, machte mich total
kribbelig.
    Bis ungefähr Mitternacht schien die Karte mir zuzuflüstern: Das ist die Chance. Zieh es durch, Junge!
    Danach säuselte sie plötzlich: Mach mal halblang. Du
musst ja nichts überstürzen, oder?
    Doch dann krächzte sie wieder: Du suchst bloß nach
einer Ausrede, um den Schwanz einzuziehen, du Pfeife.
Jetzt trau dich endlich mal was!
    Keine Ahnung, was sie noch so alles faselte. Auf jeden
Fall fühlte ich mich wie dreimal durch den Fleischwolf gewürgt,
als mein Wecker klingelte. Gähnend schlurfte ich
in die Küche und maulte rein vorsorglich schon mal Finn
an, er sei der größte Holzkopf seit Pinocchio, weil ich seine
gute Laune förmlich wittern konnte.
    Und wirklich. Er saß wie ein aufgeplusterter Gockel am
Tisch und nahm kein bisschen Rücksicht auf meine Chaosbirne.
Stattdessen platzte er mit seinem überflüssigen
Kram raus. Er glaubte nämlich zu wissen, wer der Grizzlymann
aus dem Sportladen war und warum der Verkäufer
ihn so vollgeschleimt hatte.
    »Das ist ein ganz großer Förderer im Eishockeysport.«
Stolz grinsend hielt Finn mir ein Foto unter die Nase, das
er von Frank Massig ausgedruckt hatte. »Rick, das ist deine
Chance. Der hat einen Riecher für junge Talente. Das habe
ich alles im Internet gelesen. Und reich ist er obendrein
auch noch.«
    »Mir doch egal«, knurrte ich.
    Mary kam in die Küche und ich wechselte schnell das
Thema. »Wo sind denn eigentlich Pa und Linda?«
    Sie seufzte. »Beide schon weg. Philipp

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