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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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kriegen dich schon wieder hin.“
    Dakota atmete erleichtert auf, als er die Sanitäter mit einer Trage und medizinischen Geräten über das Feld rennen sah.
    „Was ist passiert?“ Der erste Sanitäter war bei ihnen angekommen, kniete sich auf den Boden und öffnete seinen Koffer.
    „Soweit wir das sagen können, ist er von seinem Pferd gefallen.“ Scheiße. Dakota blickte sich um und sah, wie Eric die graue Stute zurück in den Stall führte. Das Tier hatte er vollkommen vergessen. „Er klagt über Rückenschmerzen. Der Puls ist stabil, nur ein wenig schnell, was auch zu erwarten ist“, informierte Dakota den Sanitäter, stand dann aber auf, trat einen Schritt zurück und ließ die Männer ihre Arbeit machen.
    „Mein Sohn studiert Medizin“, krächzte Jefferson Holden, obwohl er nur mühsam atmen konnte. Dakota spürte einen riesengroßen Kloß im Hals angesichts des unerschütterlichen väterlichen Stolzes, der selbst in der schmerzerfüllten Stimme zu hören war.
    Der Sanitäter sah erst zu Dakota, dann zurück zu dessen Vater. „Wir versorgen Sie jetzt und bringen Sie dann ins Krankenhaus.“ Der andere Mann kniete sich zu ihm und gemeinsam begannen sie mit der Arbeit.
    Eine kräftige Hand legte sich auf Dakotas Schulter. Ein Griff, der ihm genau so vertraut war wie der seines Vaters. „Er wird schon wieder, Bursche.“ Seit er fünf Jahre alt war, nannte Bucky ihn schon so. „Er ist stark wie ein Ochse. Den wirft so schnell nichts um.“
    Dakota drehte sich um, blickte in das wettergegerbte Gesicht des Vorarbeiters und nickte. „Ich hoffe es, Bucky. Ich hoffe es.“ Er wandte seinen sorgenvollen Blick wieder seinem Vater zu. Die Sanitäter schoben ein Backboard unter seinen Vater und schnallten ihn sicher darauf fest, bevor sie ihn mit Hilfe zweier Rancharbeiter vorsichtig anhoben und zum Krankenwagen trugen. Dakota folgte ihnen und kaute dabei sorgenvoll an einem Fingernagel.
    „Möchten Sie mit ihm fahren?“, fragte der Sanitäter, bevor er die Tür schloss.
    Dakota schüttelte den Kopf. So sehr er auch wollte, es war wahrscheinlich besser, mit dem eigenen Wagen zu fahren. „Ich fahre Ihnen nach.“
    Der Mann nickte und kletterte in den Innenraum. Ehe er die Tür mit einem dumpfen Geräusch hinter sich schloss, hörte Dakota noch, wie der Sanitäter seinem Vater erklärte, wie es weitergehen würde.
    “In Ordnung Jungs, ihr habt noch was zu tun. Jeff würde nicht wollen, dass ihr hier seinetwegen herumsteht wie ein Haufen besorgter Witwen“, wandte sich Bucky an die Männer, die neben der Koppel beineinanderstanden. Dakota drehte sich zu ihnen um und sah, dass jedem Einzelnen von ihnen die Besorgnis ins Gesicht geschrieben stand. Das allein sagte schon sehr viel darüber aus, wie sie über seinen Vater dachten. Einer nach dem anderen wandte sich um, einige verschwanden im Stall, während die anderen in ihre Fahrzeuge stiegen und wieder raus fuhren. „Soll ich mitkommen, Bursche?“
    „Ich schaffe das schon.“ Für den Mann, der ihm das Reiten und noch so viel mehr beigebracht hatte, brachte Dakota ein Lächeln auf. Aber etwas in dessen Augen brachte ihn dazu, seine Meinung zu ändern. Bucky war besorgt. Etwas, was er vorher noch nie bei ihm gesehen hatte. Niemals. „Ja, okay. Ich fahre.“ Er trat an den Truck seines Vaters, öffnete die Tür und fischte die Schlüssel unter dem Sitz hervor. Die Beifahrertür knallte zu und Dakota startete den Motor. Als der Krankenwagen vom Hof fuhr, hängte Dakota sich dran. Sie rasten mit Blaulicht und Sirene die Straße entlang.
    Kurz nach dem Krankenwagen erreichten sie die Klinik. Als sie eintraten, kam ihnen einer der Sanitäter schon wieder entgegen. „Vielen Dank.“ Dakota schüttelte ihm die Hand und eilte dann hinein und zur Notfallaufnahme. Die junge Frau dort bat ihn, Platz zu nehmen; in Kürze werde ihm jemand Bescheid geben. Bucky setzte sich zu ihm und Dakota stellte sich auf eine lange Wartezeit ein. Sie redeten nicht viel miteinander - das brauchten sie auch gar nicht. Sorge und Beunruhigung standen ihnen beiden ins Gesicht geschrieben.
    „Dakota?“ Als er seinen Namen hörte, drehte er sich um und sah Dr. Hansen auf sich zukommen. „Hallo, Bucky“, sagte der Arzt. Der Vorarbeiter nickte erwartungsvoll.
    „Hallo, Doc.“ Dakota stand auf und gab dem Arzt die Hand. Solange sich Dakota erinnern konnte, war Dr. Hansen schon der Hausarzt der Holdens. Das war der Mann, der seine gebrochenen Knochen gerichtet und ihn durch die Windpocken

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