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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Ärmeln aufzunähen. Das Braun und Gold wiederholte sich in einem etwas einfacheren Muster am Halsausschnitt und am Oberteil. Langsam strich Millie ihren Rock glatt und sagte: „Das Kleid ist schon zwei oder drei Jahre alt, es ist also schon oft getragen und gewaschen worden. Außerdem“, fügte sie hinzu und lächelte ihn etwas verlegen an, „da es eigentlich meiner Schwester gehört und einen Bahnenrock hat, brauche ich dafür keinen ... Käfig.“
    „Das sehe ich.“ Er griff mit der einen Hand an seinen Kragen und lockerte ihn etwas. „An der Tür steht ein Korb mit einer Decke, ein paar Orangen und Kräcker. Könntest du etwas Käse holen, während ich mich um den Nachtisch kümmere?“
    „Nachtisch?“ Sie lächelte ihn an. „Haben wir nicht schon genug zu essen?“
    „Ohne einen Nachtisch ist es für mich kein richtiges Picknick.“ Beide verschwanden kurz in unterschiedliche Richtungen, und am Ende zog Daniel noch etwas hinter einem Regal hervor. „Voilà! Ein richtiger Drachen, den wir steigen lassen können. Als Junge habe ich diese Dinger geliebt.“
    Sie blickte in seine leuchtenden braunen Augen und bemerkte sein etwas schiefes Grinsen. „Momentan würdest du sofort als Junge durchgehen. Keiner würde in dir den Geschäftsmann vermuten.“
    „Jeden Tag, wenn ich zur Schule hinüberschaue und die Kinder beim Spielen auf dem Schulhof beobachte, denke ich, dass es jetzt nicht mehr lange dauern wird, bis Arthur die Zöpfe der kleinen Mädchen in ein Tintenfass tunkt.“
    „Wenn er jemals so etwas Gemeines tut, dann werde ich ...“ Millie brach ab und zuckte mit den Schultern. „Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, was ich dann tun werde. Nach vier Jahren mit Audrey und Fiona kenne ich mich mit Mädchen ganz gut aus, aber ich habe herzlich wenig Ahnung von kleinen Jungen.“
    „Ist das so?“ Er lachte laut auf.
    „Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass ich dich einfach um Rat fragen könnte. Aber da du selbst so verrückte Ideen im Kopf hast, bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.“
    Sie gingen den Bürgersteig entlang durch die Stadt bis zu einem Feld am Stadtrand. Dort prüfte Daniel, aus welcher Richtung der Wind kam. „Hier ist ein schöner Fleck. Da haben wir sogar etwas Schatten. Gibst du mir bitte die Decke?“
    Gemeinsam breiteten sie die Decke aus. „Würdest du gerne erst etwas essen oder deinen Drachen steigen lassen?“
    „Ich habe zwar schon ordentlich Hunger, aber wenn ich Orangensaft überall an den Fingern habe, klebt die Drachenschnur hinterher.“
    Sie setzte sich und breitete ihre Röcke so aus, dass er noch genug Platz zum Sitzen hatte. „Wir könnten zuerst die Kräcker und den Käse essen.“
    Daniel ließ sich auf die Decke neben sie nieder, achtete aber darauf, dass er ihr nicht zu nahe kam. Beide genossen das Mittagessen und redeten dabei über Arthur und ihre eigene Kindheit, ihre Lieblingsspielzeuge und -bücher. Zufrieden steckte sich Daniel den letzten Kräcker in den Mund. „Und jetzt zum Drachen.“
    Fasziniert beobachtete Millicent, wie Daniel den Drachen in die Luft manövrierte. Für seine breiten Schultern und seine langen Beine bewegte er sich sehr leichtfüßig. Niemals zuvor hatte sie die Bewegungen eines Mannes so genau beobachtet. Seine Schultern hoben und senkten sich, wenn er die Schnur weiter herausließ und der Wind den Drachen mit einem Ruck erfasste. Plötzlich wirbelte der schwarz-rote Drachen herum und stürzte zu Boden. Daniel wickelte die Schnur wieder auf und kam zurück zur Decke.
    „Er ist nicht kaputt, oder?“
    „Nein, aber er braucht mehr Gewicht – der Schwanz ist zu leicht. Könnte ich vielleicht das Band von deinem Hut haben?“
    „Natürlich.“ Als sie ihren Hut abzog, lösten sich einige ihrer Haarnadeln. Sofort steckte sie sie wieder fest, aber mit zweifelhaftem Erfolg.
    Vorsichtig zog Daniel das Band vom Hut. Als sie sich nicht bewegte, sah er sie lange an. „Millie, wir beide sind hier draußen ganz allein. Es wird dich keiner sehen, wenn du deine Haare einfach herunterlässt und deine Frisur neu ordnest.“
    Sobald sie die letzten Haarnadeln herausgezogen hatte, fielen ihre langen Haare in großzügigen Wellen über ihre Schultern. Daniel sah sie bewundernd an. „Deine Haare sind wunderschön. Ich wusste gar nicht, dass sie so lang sind.“
    Verlegen sagte sie schnell: „Das solltest du aber. In der Nacht, als ich dachte, das Schiff würde untergehen, habe ich mich doch vollkommen lächerlich gemacht.

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