Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Backen.“
„Du bist ein Engel!“ Stürmisch umarmte Millicent ihre Schwester.
Eine Stunde später kam Daniel nach oben. Er lächelte, als er den Tisch sah. „Sehr schön. Heimelig.“
„Da stehen auch die Blumen, die du gepflückt hast“, sagte Millicent.
„Das sehe ich.“ Er wirkte sehr zufrieden. Nachdem er die leeren Kisten hinter den Wandschirm geschoben hatte, blickte er sich im Zimmer um. „Es fühlt sich schon richtig wie ein Zuhause an.“
Millicents Herz hüpfte. Sie erfüllte ihren Teil der Abmachung – den ganzen Tag über hatte sie sich um seinen Sohn gekümmert und ihm ein Zuhause bereitet. Sogar das Abendessen roch gut.
Die van-der-Vort-Brüder kamen pünktlich zum Essen. Am Tisch senkten sie respektvoll die Köpfe, als Daniel das Tischgebet sprach. Schon nach wenigen Minuten wurde deutlich, dass sie mehr essen konnten, als Millie geplant hatte. Sie sprang auf, schnitt noch ein paar Scheiben Schinken ab und briet ihn.
„Das Essen ist gut.“ Piet nickte bestätigend.
„Vielen Dank. Der Schinken ist aus dem Laden. Daniel hat ihn neu bestellt. Die Firma macht auch Speck. Vielleicht sollten wir den auch einmal probieren.“
„Ganz bestimmt.“
Zehn Minuten später schob sich Karl den letzten Bissen Kuchen in den Mund und entschied: „Die Abmachung ist fair. Vier Samstage – vier Sonntage.“ Sein Bruder nickte zustimmend.
Nachdem das Geschirr abgewaschen war, nahm Daniel Millicent mit auf einen Spaziergang. Als sie aus dem Laden traten, fragte er: „Was war das für eine Abmachung, auf die Karl sich bezog?“
„Oh! Bitte verzeih mir, Daniel. Ich hätte das erst mit dir besprechen müssen. Das werde ich von jetzt an auch tun.“
„Dafür wäre ich dir sehr dankbar.“
„Jedenfalls werde ich versuchen, daran zu denken. Wenn ich es vergesse, musst du mir verzeihen. Ich war noch nie verheiratet, deshalb bin ich noch nicht so gut darin. Nun ja, du hast die schönen Vorhangstangen gesehen, die die Brüder für uns geschmiedet haben. Das war ein Tauschhandel, aber ich glaube, der Handel fällt für uns besser aus als für sie. Wir kochen vier Samstage für sie, und jetzt kommt der beste Teil: Sie kommen dafür mit uns am nächsten Tag in die Kirche.“
Erstaunt hob Daniel eine Augenbraue. „Liebe geht durch den Magen – vor allem bei Männern. Doch ich wusste bisher nicht, dass man mit Kochen auch ihre Seelen erreichen kann.“
Millicent schluckte.
Dann werden wir beide uns niemals nahestehen. So wie ich koche, wirst du mich bald in die Wüste schicken, wenn es dich nicht vorher umbringt.
Kapitel 20
Daniel lag im Bett und schnupperte. Etwas roch verbrannt. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer, dann blieb er wie angewurzelt stehen.
„Oh, du liebe Güte.“ Vor dem Herd stand Millicent und fischte einen undefinierbaren schwarzen Klumpen aus der rauchenden Bratpfanne. Hektisch wedelte sie mit einem Topflappen über der Pfanne hin und her, um den beißenden Rauch zu vertreiben. Offensichtlich hatte sie gar nicht bemerkt, dass er sie beobachtete. Trotz des Rauchs nahm sie die Pfanne nicht von der Kochplatte, was Daniel davon überzeugte, dass sie gar nicht wusste, was sie tat.
„Guten Morgen, meine Liebe.“ Er griff nach der Pfanne und schob sie vom Herd. Etwas, das aussah wie ein Knäuel gebratener Würmer hing von der Gabel, die Millicent in der Hand hatte. Ein unverkennbarer Duft ging immer noch von ihnen aus. „Speck!“
„Es sollte eigentlich Speck werden.“ Sie klang zerknirscht.
„Ich mag meinen Speck kross gebraten. Du kannst dich bestimmt erinnern, dass ich das dem Steward auf dem Schiff gesagt habe, nicht wahr?“
Die Kirchenglocke läutete. Verzweifelt starrte Millicent auf den Herd. „Das ist wahrscheinlich der Feueralarm.“
„Millie!“ Isabelle kam aus dem Kinderzimmer gerannt. Daniel bemerkte, dass sie plötzlich wie erstarrt stehen blieb. Dann fiel ihr Blick auf ihn und sie schwieg.
Verschwörerisch zwinkerte er ihr zu. „Wir machen gerade Frühstück. Millie hat den Speck schön kross gebraten.“
„Mehr verbrannt als gebraten.“ Die Speckstreifen zerfielen in tausend kleine Stücke, als sie sie auf einen Teller auf dem Tisch legen wollte.
Isabelle zog den Morgenmantel etwas enger um ihre Taille und kam näher. „Wir sollten ein paar Rühreier machen und dann die Speckstücke darüberstreuen – vielleicht auch noch etwas Käse? Wie hört sich das an, Daniel?“
„Lecker.“
Aus dem Kinderzimmer hörten sie
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