Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
und grinste.
Die Türglocke läutete und Mr Smith betrat den Laden. „Der Teppich ist fertig. Ich bin ziemlich sicher, dass meine Kinder auch das letzte Staubkorn herausgeklopft haben.“ Er blieb stehen und schnupperte. „Ich werde wohl langsam doch verrückt, denn ich könnte schwören, dass es hier nach gebackenen Äpfeln riecht.“
Die Männer hörten Millicent im oberen Stockwerk lachen. „Daniel, Arthur ist schon auf einen Stuhl geklettert, um an den Kuchen zu kommen. Wenn ihr da unten noch ein Stück möchtet, müsst ihr euch beeilen.“
Mit einer Handbewegung lud Daniel die beiden Männer ein, mit ihm nach oben zu gehen. „Nach euch. Isabelle, wir hören die Türglocke auch oben. Komm doch mit uns.“
Als sie den Kuchen aßen, beobachtete Daniel, dass Millicent errötete, als die Männer den Kuchen in höchsten Tönen lobten. Nachdenklich sagte er: „Du bist auf einem Internat gewesen, also kann das kein altes Familienrezept sein, oder?“
„Isabelle –“
„Hat ihr das Rezept verraten“, unterbrach sie Isabelle.
Tim wandte sich an Smith. „Was bringt dich denn in die Stadt?“
„Ich bringe nur einen Teppich zurück. Nachdem du gestern die ganze Nacht auf warst, hätte ich dich heute nicht hier erwartet.“
„Geht mir genauso.“ Tim schaufelte sich den letzten Bissen in den Mund. „Ich habe Fallen bestellt.“
„Fallen?“ Millicent fütterte Arthur einen Bissen von dem Kuchen.
Mit leuchtenden Augen kaute Arthur und nickte heftig. „Leller, mehr, mehr.“
„Da sind wir wohl alle einer Meinung.“ Daniel beugte sich vor und fütterte Millicent einen Bissen, als wäre es völlig normal. „Die Kojoten sind bei den Creightons eingefallen.“
„Oh nein!“
Mit einem Seufzer sagte Tim: „Das passiert jedes Jahr. Allerdings reißen sie normalerweise nicht eine Kuh und ihr Kalb. In den letzten Jahren sind die Kojoten immer frecher und mutiger geworden. Bisher habe ich noch nie Fallen aufgestellt, aber diesmal haben sie die Kuh ganz nah am Haus gerissen.“
Als alle mit dem Essen fertig waren, stand Daniel auf. „Millicent, könntest du mit Arthur ein paar Minuten ins Kinderzimmer gehen?“
„Ich lege ihn noch einmal zum Schlafen hin. Vorhin hat er nur vor sich hin geplappert und gespielt, als er eigentlich schlafen sollte.“
„Gut. Dann holen wir jetzt den Teppich hoch.“
„Du willst in hierhochholen? Hierher?“
Er nickte.
Sie presste die Hand vor den Mund. „Es tut mir leid. Könnte ich bitte einen Moment mit dir sprechen?“
Er nickte kurz und führte sie in sein Schlafzimmer.
Kapitel 21
Sobald Daniel die Tür hinter sich geschlossen hatte, wirbelte Millicent herum und schaute ihn an. „Daniel, das ist ein sehr teurer Teppich!“ Sie lief aufgeregt ein paar Schritte und kam dann zu ihm zurück. Immer noch im Flüsterton fuhr sie fort: „Du kennst unsere Finanzen, ich nicht. Aber nachdem wir praktisch den ganzen Laden neu ausstatten mussten, weiß ich doch, dass wir vorsichtig sein müssen.“
Ruhig beobachtete Daniel seine Frau, die nicht ruhig stehen konnte. Sie ging bis zum Fenster und wieder zurück, dann wechselte sie die Richtung und lief ein paarmal zwischen ihm und dem Kleiderschrank hin und her. Während der ganzen Zeit redete sie mit leiser Stimme auf ihn ein.
Plötzlich wirbelte sie wieder herum und kam zu ihm zurück. „Der Teppich ist noch wie neu, wenn es das ist, was dich beunruhigt. Ich bin sicher, dass die Smith-Kinder auch das letzte Staubkorn und den gesamten Schmutz aus ihm herausgeklopft haben. So eng gewoben und ordentlich geknüpft wie der Teppich ist, war der Schmutz bestimmt nur oberflächlich und hat ihn nicht zerstört. Wenn du dir Gedanken machst, dass ein Kunde den Teppich nicht kauft, weil er in einen Sandsturm gekommen ist, kannst du den Preis ja etwas nachlassen. Ja, das könntest du.“ Ihr Gesicht hellte sich auf. „Sogar bis zu dreiunddreißig Prozent wie bei den anderen Waren, die in den Sandsturm geraten sind. Dann erzielst du immer noch einen fairen Preis. Ich bin mir sicher, dass sich der Teppich gut verkaufen lässt. Ganz sicher.“
„Bist du das?“
Sie warf ihm einen gereizten Blick zu. „Natürlich bin ich das! Die Farben und das Muster sind außergewöhnlich schön. Jede Frau wäre stolz darauf, ein so wunderbares Stück in ihrem Haus zu haben. Und die Qualität des Teppichs ist so gut, dass er ewig halten wird. Du bist ein Mann –“
„Es freut mich, dass dir das aufgefallen ist.“
Sie schnaubte und fuhr
Weitere Kostenlose Bücher