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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Der Teppich lag jetzt ausgerollt im Wohnzimmer, und das Sofa und der Sessel standen genau da, wo sie vorher auch gestanden hatten.
    Gerade kam Isabelle aus dem Kinderzimmer. „Ich habe Arthur zum Schlafen hingelegt.“
    „Vielen Dank.“ Millicent folgte dem Blick ihrer Schwester und schnappte nach Luft, als sie den Teppich sah. Schnell griff sie nach seiner Hand und sagte mit zitternder Stimme: „Daniel, sie haben dich nicht richtig verstanden. Mach dir keine Gedanken. Ich werde –“
    „Sie haben mich richtig verstanden.“ Er lächelte sie an. „Du hast gesagt, dass heute ein besonderer Tag ist, Millie. In den kommenden Jahren werden wir auf den Teppich schauen und uns an unsere erste volle Woche hier im Laden erinnern. Und jetzt komm mit nach unten.“
    * * *
    Millie hielt sich gleichzeitig am Geländer und an Daniels Arm fest, als sie die Treppe hinunterstieg. Nach ein paar Stufen atmete sie tief ein.
    Sofort blieb Daniel stehen und legte seinen freien Arm um ihre Hüften, um ihr noch mehr Halt zu bieten. „Geht es dir gut?“
    Er hat Angst, dass ich ohnmächtig werden und die Treppe hinunterfallen könnte. Entschlossen straffte sie die Schultern und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „Mir geht es ausgesprochen gut, Daniel Clark. Aber ich bin mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass du ein alter Lausbub bist und ich in deiner Gegenwart auf der Hut sein muss, hab ich recht?“
    Langsam entspannte ein Lächeln sein besorgtes Gesicht.
    „Schau mich nicht so an. Bei diesem Blick habe ich immer das Gefühl, dass du schon wieder einen neuen Plan schmiedest.“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Das tue ich auch.“
    „Man kann dieses Spiel auch mit zwei Spielern spielen, weißt du.“ Mit einem Ruck befreite sie ihren Arm aus seiner Hand und hüpfte die letzten Stufen hinunter. Hinter sich hörte sie ihn leise lachen.
    Kurz bevor Smith mit den Arbeitshemden und dem Stoff den Laden verließ, erinnerte er sich, dass er auch noch ein paar Nägel brauchte. In einer Ecke entdeckte Millicent Orvilles Lockvogel und drückte ihn Daniel in die Hände. „Daniel, ich zeige Mr Smith, wo die Nägel sind. Du hast deinem Cousin versprochen, ihm sein Lieblingslockvogel zurückzugeben.“
    „Danke, dass du mich daran erinnerst, meine Liebe. Es dauert nur einen Moment, dann kümmere ich mich darum.“ Ohne dazwischen auch nur Luft zu holen, drückte er ihr den Vogel sanft wieder in den Arm und fuhr fort: „Du weißt, wie wichtig Orville dieser Vogel ist. Würdest du also bitte in der Zwischenzeit darauf aufpassen? Smith, warum erzählen Sie mir nicht etwas über die besten Jagdplätze hier in der Gegend, und ich zeige Ihnen dabei, welche Nägel wir vorrätig haben.“
    Nachdenklich schaute Millie den beiden Männern hinterher. Dieses Spiel konnte man auch mit zwei Spielern spielen, hatte sie gesagt, und er war ein würdiger Gegenspieler. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, war er dem Lockvogelthema nicht nur ausgewichen, sondern hatte auch noch das letzte Wort behalten. Aber ihr würde schon etwas einfallen, er brauchte sich gar nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Jetzt würde sie erst richtig loslegen.
    Als keine Kunden mehr im Laden waren, nahm ihr Daniel feierlich den Vogel aus dem Arm. „Ich stehe zu meinem Wort. Also dann.“
    „Ja, das tust du.“ Millie spürte einen kleinen Stich im Herzen. „Das ist eine deiner vielen guten Eigenschaften.“
    „Vielen Dank.“ Er verließ den Laden. Wie konnte er den Lockvogel nur mit so viel Würde vor sich hertragen? Mit ein paar Schritten war Millicent am Fenster und beobachtete, wie er die Straße entlangging. Er trug den Vogel so vor sich her, als wäre er einer der drei Könige aus dem Morgenland mit einem wertvollen Geschenk im Arm. Der Vergleich mit dem König war gar nicht so falsch. Auf dem Schiff hatte er mit Frank eine Vereinbarung getroffen. Als Frank starb, hätte er jedes Recht gehabt, einfach seinen Sohn zu nehmen und sie und Isabelle nach England zurückzuschicken. Aber das hatte er nicht getan.
    Die Türglocke läutete. „Annie! Wie kann ich dir helfen?“
    „Ich brauche Nähgarn.“ Annie suchte in ihrer Schürzentasche. „Braun. Und Schwarz auch.“
    „Wir haben gerade ein besonderes Angebot. Wenn du drei Rollen kaufst, dann bekommst du die vierte Rolle umsonst.“
    Annie kaute auf ihrer Unterlippe. „Dann noch ... Weiß. Und ... Blau. Dunkelblau.“ Dann folgte sie Millie zu dem Kästchen mit dem Nähgarn. Als sie dort waren, war

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