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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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auf die Stirn. Danach blickte er zu den beiden Schwestern, doch keine der beiden erwiderte seinen Blick. Er nahm das als Zeichen und verließ das Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich.
    Mit entschlossenen Schritten ging er zurück zu seinem Laden. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum, sodass an Schlaf nicht zu denken war. Auch gut. Dann kann ich noch ein paar Dinge regeln, damit ich meine Familie so schnell wie möglich zu mir holen kann.
    Das kleine Lagerhäuschen neben dem Laden stand leer, aber Daniel sah, wie sich im Inneren ein Schatten bewegte. Er hielt inne und sah durch das Fenster. Dabei musste er sich auf Zehenspitzen stellen, denn die Sicht ins Innere wurde durch den großen Schriftzug Eldos Fotostudio behindert . Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Orvilles Kopf erschien. „Was willst du?“
    „Ist das Häuschen zu haben?“
    „Ich habe es gemietet, bis die Witwe Vaughn abfährt.“ In Orvilles Augen leuchtete die Gier. „Sollen wir uns die Miete teilen? Du könntest das Untergeschoss als Lagerraum benutzen.“
    Daniel kamen einige bissige Antworten in den Sinn. „Das Einzige, das wir jemals teilen werden, ist unser Nachname.“ Mit diesen Worten ging Daniel zu seinem Laden.
    Die Türglöcke ertönte, als Daniel den Laden betrat. Der Duft von Ammoniak hatte sich verflüchtigt, und die Straßenlampen schienen durch die sauberen Fenster und beleuchteten seinen Weg bis an die Ladentheke.
    Wieder loderte sein Ärger auf. Er war wütend auf Orville, der ihm den Laden in einem so desolaten Zustand übergeben hatte, aber auch auf sich selbst. Die Erinnerung an den Unfall seiner Frau schürte seine Ängste um seinen Sohn immer wieder neu. Nur diese Angst war der Grund, warum er Millicent heute Abend so scharf zurechtgewiesen hatte. Sie kümmerte sich so liebevoll um seinen Sohn, der jetzt auch der ihre war, und konnte seinen Ausbruch unmöglich verstehen.
    Doch Daniel wusste, dass er sich nicht entschuldigen konnte. Seine Entschuldigung wäre eine Lüge, denn er bereute nicht im Geringsten, dass er eine klare Linie gezogen hatte. Er musste alles tun, was in seiner Macht stand, um seine Frau und seinen Sohn nicht zu gefährden. Mit der Zeit würde Millicent es akzeptieren, auch wenn sie seine Gründe nicht verstehen würde.
    Ruhelos ging er im Laden auf und ab. Am Fuß der Treppe hatte er Millicent erst heute Morgen gefunden – halb begraben unter einer riesigen Kiste. Sie hätte sich umbringen können mit ihrer halsbrecherischen Idee. Frauen verhedderten sich doch immer wieder mit ihren Röcken, und so eng wie sich die meisten Frauen ihre Korsetts schnürten, konnte das doch nur zu übereilten Handlungen führen. Wenn nun zusätzlich noch eine schwere Kiste dazukam – eine wie die, die Millicent heute Morgen bewegt hatte – allein bei der Erinnerung daran wurde Daniel im Nachhinein noch schlecht. In der Situation war er außergewöhnlich ruhig geblieben. Doch seine Erinnerung bestätigte ihm wieder einmal, was er schon vorher gewusst hatte: Treppen waren gefährlich und unberechenbar. Isabelle und Millicent würden ihm versprechen müssen, dass sie niemals etwas die Treppen hoch- oder hinuntertragen würden ... auch Arthur nicht. Arthur auf keinen Fall.
    Als Millicents Rock unter der Kiste festgesteckt hatte, war sie wenigstens für ein einziges Mal an diesem Tag untätig gewesen. Ein echter Wirbelwind. So hatte er sie in seiner letzten Unterhaltung mit Frank genannt. Damals wusste er noch nicht, wie recht er mit der Bezeichnung hatte. Überall um ihn herum sah er den Beweis für ihre Energie und ihre harte Arbeit.
    Große Kisten mit Kartons voller Essen und Seife, weitere große Kartons mit Konserven und Fässer mit verschiedenen Inhalten waren um ihn herum gestapelt ... keine einzige Kiste stand mehr da, wo sie gestern gestanden hatte. Leere, saubere Regale standen aneinandergereiht in der Mitte des Ladens. Die Stoffrollen lagen auf zwei Haufen. Einer für die Stoffe, die der Staub und der Sandsturm so beschädigt hatten, dass man sie nicht mehr verkaufen konnte, und einer für die Stoffe, die unter einem riesigen türkischen Teppich versteckt gewesen und der Zerstörung entkommen waren.
    Auf einer Bank standen Toilettenartikel und Medizinflaschen aufgereiht wie Soldaten – lachend hatte Millicent sie den „Aufmarsch der Verheißungen“ genannt und ihm zugestimmt, dass sie die Artikel durchsehen und wahrscheinlich einige aussortieren mussten.
    Bereits heute Morgen hatte sie das

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