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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Bestandsbuch des Ladens gefunden und es ihm hingelegt, damit er es prüfen konnte. Ob sie hineingeschaut hatte, konnte er nicht sagen, denn sie ließ sich nichts anmerken.
    Überall im Laden hingen Listen – auch eine ihrer Ideen. Dankbar hatten ihre Kunden alle möglichen Dinge daraufgeschrieben, die sie gerne im Laden kaufen würden. Auf einer Liste stand in Millicents Handschrift der einzige Wunsch, den Hope Stauffer geäußert hatte: Pekannüsse.
    Neben den Listen mit den Kundenwünschen hing Millicents Liste mit den Dingen, die sie noch tun musste. Jedes Mal, wenn sie an diesem Tag eine Sache hatte ausstreichen können, war ein Lächeln auf ihrem Gesicht erschienen. Ganz egal, was es gewesen war, sie hatte es mit einem entschlossenen Bleistiftstrich gefeiert. Zweimal war er dabei in ihrer Nähe gewesen und sie hatte ihn gebeten, diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen.
    Jetzt holte er seine eigene Liste aus der Tasche und hängte sie daneben. Die Liste war bereits drei Seiten lang, aber es stand immer noch nicht alles darauf, was getan werden musste. So wie es hier aussieht, könnten wir ein ganzes Jahr hart arbeiten, und den Laden immer noch nicht aufmachen.
    Seine Hand erstarrte, während er die Zettel an das Regal heftete. Wir. In seinen Gedanken arbeiteten sie zusammen im Laden. Sie war an seiner Seite statt oben in der Wohnung mit Arthur. Obwohl sie ihn heute mehrere Male verärgert oder so ganz anders reagiert hatte, als er es sich gewünscht hätte, sah er in ihr doch eine Partnerin und wollte sie gerne um sich haben. Offensichtlich glaubte er, dass sie auch in einem Jahr noch bei ihm wäre und mit ihm zusammenarbeiten würde – doch wenn er bedachte, wie spannungsgeladen der letzte Teil des Tages verlaufen war, konnte er das eigentlich nur hoffen.
    An diesem Morgen hatte er Millicent eigentlich sagen wollen, dass sie sich ihm unterordnen solle. Als sie sich aber schließlich am Ende des Tages zusammensetzen konnten, war Daniel dankbar für die Zeit, die er bis dahin zum Nachdenken gehabt hatte. Dadurch konnte er seine Worte mit mehr Bedacht wählen. Außerdem hatte er erkannt, dass sie nicht zurechtgewiesen werden musste, sondern seine Hilfe brauchte. Wie konnte sie wissen, was sich gehörte, wenn sie niemals eine richtige Familie erlebt hatte? Als ihr Ehemann musste er es ihr beibringen. Ihr einfach nur zu sagen, dass sie sich fügen musste, wäre falsch gewesen. Zu hart. Doch er würde Listen und Zeitpläne für sie anfertigen, um ihr eine Struktur für den Tag und eine Hilfe an die Hand zu geben, damit sie es lernen konnte.
    Sein Blick blieb an der Treppe hängen. Zu allem Überfluss hatte er ihr heute Abend auch noch mit scharfen Worten zu verstehen gegeben, dass sie Arthur auf keinen Fall die Treppen hinauftragen durfte. Das war nicht unbedingt der Anfang, den er sich für seine Ehe gewünscht hätte. Vielleicht wird sie morgen früh verstehen, warum ich das gesagt habe. Millicent ist kein Mensch, der einem lange etwas nachträgt. In diesem Punkt werde ich nicht nachgeben, sie muss sich also damit abfinden. Sie wird es schon verstehen.
    Und trotzdem war er sich da nicht so sicher. Das ungute Gefühl in seiner Magengegend wollte einfach nicht verschwinden.
    * * *
    Millicent raffte ihren Rock und stampfte die Treppe hoch. Ein Teil von ihr wünschte sich, dass Daniel durch den Krach aufwachte, damit sie nicht an die Tür des Schlafzimmers klopfen musste. Der andere Teil hoffte, dass sie ihm mit ihrem Gestampfe zu verstehen geben würde, dass sie immer noch wütend war.
    „Ich habe eine Frau und ein Kind verloren, weil sie die Treppe heruntergefallen sind. Ich möchte nicht noch eine Frau verlieren.“ Daniels Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf und verhöhnten sie. Er vertraute ihr nicht, wenn es um seinen Sohn ging. Anscheinend glaubte er, sie würde ihn auf den Treppen umbringen. Das tat weh. Außerdem war es lächerlich. Mit diesen Gedanken erreichte sie das Obergeschoss, drehte sich um und schluckte. Die Tür des Schlafzimmers stand weit offen.
    Entweder war Daniel Clark taub oder er schlief wie ein Stein. Doch mehr als einmal hatte er ihre gemurmelten Worte verstanden, die gar nicht für seine Ohren bestimmt gewesen waren. Deshalb wusste sie, dass mit seinen Ohren alles in Ordnung war. Damit war sie bei der zweiten Möglichkeit: Daniel Clark war einer dieser Menschen, die nur durch einen Wirbelsturm aufwachten. Wenn sie genau darüber nachdachte, fiel ihr wieder ein, dass sie an dem Morgen, als

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