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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Clark.“ Ein schmieriges Lächeln erschien für einen Moment auf Orvilles Gesicht. „Wir sind ja jetzt auch so gut wie verwandt, da könnte ich dich doch einfach Millie nennen und du mich Orville.“
    Mit einem heftigen Ruck stopfte Millicent ihre Hände in die Schürzentasche – ein unmissverständliches Zeichen, dass ihre Emotionen unter der Oberfläche kochten. „Wir haben Sie am Sonntag in der Kirche vermisst.“
    Wieder erschien das Grinsen auf seinem Gesicht. „Ihr habe mich also vermisst?“
    Normalerweise war Daniel ein friedlicher Mensch, der Gewalt ablehnte, aber jetzt hätte er seinen Cousin am liebsten am Kragen gepackt und aus dem Laden geworfen.
    „Da Sie für mich praktisch ein Fremder sind, kann ich das so nicht sagen. Ihre persönlichen Habseligkeiten sind in dem Leinensack dort drüben in der Ecke.“ Dann wandte sie sich an Daniel und strahlte. „Daniel, ich habe drei Dutzend Lose ausgeschnitten. Glaubst du, dass das genug ist?“
    Um seinem Ärger Luft zu machen, zog Daniel das Fahrrad mit einem Ruck aus dem Verpackungsstroh in der Kiste und drehte das übergroße Vorderrad. Das Geräusch des Rades erfüllte den Lagerraum. „Schneide besser noch ein Dutzend Lose aus.“
    Wütend schnaufte Orville: „Du kannst das Fahrrad doch nicht einfach verlosen! Weißt du eigentlich, was es wert ist?“
    „Er hat recht, glaube ich.“ Millicent leckte sich nachdenklich über die trockenen Lippen. „Es ist sehr wertvoll. Wir werden Probleme bekommen.“
    „Wenigstens eine hier versteht mich.“ Orville grinste wieder.
    Langsam schlenderte Millicent auf Daniel zu. Millicent ging niemals so langsam, es sei denn, sie war mit Arthur an der Hand unterwegs. Diesmal machte es Daniel überhaupt nichts aus, dass seine Frau sich an keine Liste oder Anweisung hielt – sie hatte etwas vor. Vorsichtig fuhr Millicent mit der Hand über die Lenkstange und seufzte. „So ein wunderbarer Preis kann nur Probleme machen. Es ist ein Jungen fahrrad. Wir haben aber keinen Preis für ein Mädchen. Warte! Ich weiß etwas!“
    „An was hast du denn gedacht, meine Liebe?“ Neugierig, welchen Plan sie ausgeheckt hatte, beugte er sich vor.
    „Erinnerst du dich noch, dass im Warenbuch stand, dass Orville ein paar schöne Schmuckstücke gekauft hat? Wir haben sie bisher noch nicht gefunden, und sie sind auch noch nicht verkauft worden. Das kann nur bedeuten, dass Orville sie so lange sicher verwahrt hat, bis wir hier den ganzen Staub und Dreck beseitigt haben. Nun“, sagte sie und strahlte Orville unschuldig an, „der Laden ist jetzt sauber.“
    „Orville, bitte bring uns doch die folgenden Schmuckstücke.“ Daniel nannte die genaue Anzahl und die Art des Schmucks, damit Orville erst gar nicht auf den Gedanken kam, etwas für sich abzuzweigen. „Meine Frau wird dann ein Stück auswählen, das sie für angemessen hält.“
    „Oh, vielen Dank, Daniel. Und Ihnen auch vielen Dank, Orville.“ Erwartungsvoll schaute sie Daniels Cousin an.
    „Meine Frau wartet.“ Daniels unbarmherziger Blick durchbohrte Orville.
    „Sie sind äh ... oben. Ich muss sie nur schnell holen.“
    Auf keinen Fall wollte Daniel, dass sein Cousin ohne Begleitung durch die obere Wohnung schnüffelte. Zwei Minuten später kamen die beiden Männer mit einem kleinen Samtsäckchen, das Orville aus dem doppelten Boden der großen Kommode befreit hatte, die Treppe herunter. Zwischen den beiden Männern knisterte die Spannung fast hörbar.
    In der Zwischenzeit hatte Millicent das Fahrrad in den Laden neben die Theke geschoben und war gerade dabei, eine große Schleife daran zu befestigen. „Orville, ich hoffe, Sie sind bei unserer großen Neueröffnung dabei!?“
    Doch Orville murmelte nur ärgerlich etwas vor sich hin, schnappte sich den Leinensack und stampfte aus dem Laden.
    Angewidert stemmte Millicent die Hände in die Hüften und schnaufte.
    „Dank deines genialen Plans haben wir den Schmuck.“ Vorsichtig legte Daniel ihn auf die Ladentheke. Das würde ihr sicher gefallen.
    Doch sie ignorierte den goldenen Schmuck völlig. „Selbst nach all dem, was er getan hat, hast du ihm vergeben, deshalb habe ich versucht, ihn zu mögen, Daniel. Wirklich, ich habe es versucht. Er gehört zu deiner Familie, und das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
    „Streng dich nicht an. Ich habe beschlossen, ihn nicht zu mögen. Überhaupt nicht.“
    Erleichtert seufzte Millicent auf. „Ich kann dich gut verstehen. Er ist hier einfach durchgelaufen und hat kein Wort

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