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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Liste zu geben, hatte er sie frei schalten und walten lassen – mit dem Ergebnis, dass sie sich völlig verausgabt hatte. Sie wirkte so glücklich wie lange nicht mehr.
    „Das Fahrrad. Wie wäre es, wenn wir es ins Schaufenster stellen und als großen Eröffnungspreis ankündigen?“
    „Meinst du das Fahrrad, das dich beinahe unter sich begraben hat?“
    Endlich saß die Schleife, wie sie es sich vorstellte. „Ich war nicht darunter begraben. Nur ... bewegungsunfähig.“
    „Dasselbe Fahrrad, das am nächsten Tag auf deinen Zehen gelandet ist? Glaub nur nicht, dass mir nicht aufgefallen ist, dass du deinen rechten Fuß immer noch schonst.“
    Sie wurde rot. „Das kannst du aber dem Fahrrad nicht vorwerfen. Der Schulhof hier im Städtchen ist voller Jungs. Bestimmt würde sich jeder von ihnen über ein so schönes Fahrrad freuen!“
    „Glaubst du im Ernst, dass wir uns das Wohlwollen unserer Kunden damit verdienen können, wenn wir einem von ihnen dieses seltsame Gefährt als Preis verleihen?“
    „Wir machen daraus eine große Verlosung um zwölf. Nur die, die Interesse haben, nehmen daran teil.“ Ein schelmisches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Da du ja gerade die Schere in der Hand hast, warum schneidest du nicht gleich ein paar Lose aus?“
    „Das machst du. In der Zeit befreie ich das Monster aus seiner Kiste.“
    Schnell verschwand Daniel im Lagerraum und nahm das Brecheisen zur Hand. Schon den ganzen Tag über hatte er Kisten und Fässer geöffnet. Aber kaum drehte er Millie den Rücken zu, versuchte sie selbst eine weitere Kiste zu öffnen. Ihre Neugierde war bewundernswert, ihre Arbeitsbereitschaft unermesslich. Die gesamte Auslage war geschmackvoll arrangiert, sie hatte Bänder um die Pfosten der Regale gebunden und Isabelles Nähecke wunderschön hergerichtet. Außerdem hatte sie ihm dabei geholfen, die leeren Regale für die Eröffnung zu füllen. Mit ihr zusammenzuarbeiten brachte einen gleichzeitig zur Verzweiflung und ließ einen in Begeisterungsstürme ausbrechen. Sie könnte keinem Zeitplan folgen, selbst wenn ihr Leben davon abhinge, aber trotzdem erledigte sie eine Menge und hatte sogar Spaß dabei.
    In dieser Woche hatte sie härter gearbeitet als zehn Männer und das Chaos im Laden besiegt. Von früh am Morgen bis zum Abendessen hatte sie Seite an Seite mit ihm gearbeitet. Zwischendurch waren sie gemeinsam zur Pension gegangen, um etwas zu essen. In dieser Woche hatte Millicent sich verändert. Sie war immer noch sie selbst, aber sie wirkte auch verhaltener. Um den beiden Schwestern eine ungestörte gemeinsame Zeit zu ermöglichen, hatte Daniel es sich angewöhnt, mit seinem Sohn nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang zu machen. Mehrere Male hatte er vorgeschlagen, dass Millie tagsüber bei Isabelle und Arthur blieb, aber sie wollte nichts davon wissen. Ihrer Meinung nach war es das Beste, dass sie und Isabelle den Tag über beschäftigt waren.
    Dasselbe hatte er auch getan, als Henrietta starb – sich in die Arbeit gestürzt in der Hoffnung, dass körperliche und geistige Erschöpfung den Schmerz irgendwie erträglicher machen würden. Vielleicht stimmte das sogar ein wenig. Die vielen Kleinigkeiten und Anforderungen, die beim Verkauf eines großen Geschäfts, beim Auswanderungsantrag und beim Kauf eines neuen Geschäfts anfielen, hatten ihn gezwungen, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken als auf das Gefühl der Leere und Schuld tief in seinem Herzen. Doch für ihn war das Wichtigste, dass Millicent ihm geholfen hatte, ein guter Vater für Arthur zu werden. In diesem Punkt hatte er sich durch sie wirklich verändert, und zum ersten Mal seit langer Zeit breitete sich in ihm die Hoffnung aus, dass doch alles gut werden könnte.
    Er sehnte sich danach, dass Millicent beruhigende Neuigkeiten über die beiden Eberhardt-Mädchen bekommen würde. Ich würde alles, was ich besitze, für die Gewissheit geben, dass es den Mädchen gut geht und Millicent lernt, mich zu lieben.
    Seine Gedanken wurden von schweren Schritten unterbrochen. Langsam ließ Daniel die Brechstange sinken und drehte sich um.
    „Orville.“

Kapitel 17
    Lässig lehnte Orville am Türpfosten der Lagerraumtür. „Hab gehört, dass du viel zu tun hast. Wollte dir nicht in die Quere kommen.“
    „Deine Abwesenheit ist mir nicht entgangen.“
    Schulterzuckend erwiderte Orville: „Das geschwollene Gerede wird dir hier nicht viel helfen.“
    „Dann komme ich gleich zur Sache: Du –“
    „Hallo, Mrs

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