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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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nachdem Millicent die Vorhänge zugezogen hatte, folgte sie ihr.
    Im Flur wartete Daniel auf sie. „Warum gehst du nicht auch ins Bett. Du hast dich heute um alles und jeden gekümmert, nur nicht um dich selbst.“
    „Aber es war doch wirklich ein wundervoller Tag, oder nicht?“ Auf keinen Fall wollte sie den zarten, neuen Anfang zwischen ihnen verderben. „Dein Laden –“
    „Ist überhaupt nichts wert, wenn es meiner Familie nicht gut geht. Geh jetzt ins Bett, Millie.“
    Mrs Orion räusperte sich. „Ich möchte mich ja nicht einmischen, aber ich habe noch ein freies Zimmer. Wenn Sie die Nacht gerne gemeinsam hier verbringen möchten, dann wären Sie beide in der Nähe, wenn Sie gebraucht werden.“
    Mit einem Ruck versteifte sich Millicents Körper, und sie spürte, wie die Spannung auch Daniel durchzuckte. Sie hatten sich auf eine Zweckehe geeinigt, aber das war eine rein private Abmachung. Niemand sollte das jemals erfahren ...
    „Vielen Dank für das freundliche Angebot, aber es ist wohl besser, wenn erst mal alles so bleibt, wie es war, Mrs Orion.“ Seine Finger strichen sanft über Millicents Wange. „Schlaf gut, meine Liebe.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.
    Nur kurze Zeit später lag Millicent im Bett, konnte aber nicht schlafen. Ihre Gedanken drifteten zu Tim Creighton, der seine Frau Sydney von Herzen liebte. Hope und Jakob Stauffer waren unzertrennlich. Völlig ungeniert hatte Phineas heute der ganzen Welt seine Gefühle für Annie offenbart und ihr eine Liebeserklärung gemacht. Isabelle und Frank hatten sich über alles geliebt. Doch jetzt zeigte ihr Isabelles abgrundtiefe Trauer, dass wahre Liebe auch einen großen Preis forderte. War es das alles wert?
    Kam es darauf überhaupt an?
    Sie hatte Daniel nicht geheiratet, weil sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte. Sie hatten geheiratet, weil er ehrbar und großzügig war, weil er die Bedürfnisse seiner christlichen Schwestern und die seines Sohnes über seine eigenen Pläne gestellt hatte. Durfte sie sich mehr wünschen als das?
    Wie man sich bettet, so liegt man.
    * * *
    Es muss doch zu schaffen sein, dieses Bett zusammenzupuzzeln, sagte sich Millicent am nächsten Morgen. Wenn ich in dem Tempo weitermache, ist Arthur erwachsen und verheiratet, bis dieses Kinderbettchen zusammengebaut ist. Der Schraubenzieher rutschte ihr aus der Hand und bohrte sich in ihre Handfläche. „Aua!“
    „Millicent?“, rief Daniel von unten aus dem Laden.
    Schnell drückte sie den Ballen ihrer linken Hand in den Mund – sowohl um den Schmerz zu lindern als auch um still zu sein. Heute Morgen hatte sie sich ins Haus geschlichen und hatte jetzt nicht mehr viel Zeit, bis sie zurück zu Arthur musste. Mrs Orion passte gerade für ein oder zwei Stunden auf ihn auf.
    Doch jetzt wurde ihr wieder einmal deutlich, wie unpraktisch moderne Kleider waren. Nach nur drei Minuten wurde ihr bewusst, dass sie völlig falsch angezogen war für die Arbeit, die sie gerade tat. Velma hatte recht mit ihrem Kommentar über die engen Reifröcke. Millicents Metallringe in ihrem Reifrock waren viel zu eng und unbequem, um sich mit ihnen auf den Boden zu knien. Nach kurzem Zögern hatte sie daher auch den Verschluss geöffnet und den Unterrock auf den Boden rutschen lassen. Nun lag neben ihr ein Haufen aus fünfundzwanzig engen Metallringen in einem Unterrock.
    „Bist du hier oben?“ Daniel gab nicht auf.
    Bitte, komm nicht hier hoch, komm nicht hier hoch, komm nicht hier hoch, wiederholte sie immer wieder leise.
    „Meine Liebe?“ Jetzt stand er im Türrahmen.
    Meine Güte.
    Kopfschüttelnd bahnte er sich einen Weg zu ihr, zog vorsichtig ihre Hand von ihrem Mund und runzelte die Stirn, als er die blutige Stelle auf ihrer Handfläche sah, die der Schraubenzieher hinterlassen hatte.
    Schnell schaute sie sich um, dünne Holzlatten und kleine Haufen Packstroh lagen überall verstreut auf dem Boden. Erleichtert atmete sie auf. Ein großes Stück Pappkarton verdeckte ihren Reifrock. „Es ist alles in Ordnung.“
    Seine Finger strichen über ihre verletzte Hand. „Nein, das ist es nicht. Du hast dich verletzt! Warum hast du nicht gewartet und mich das tun lassen?“
    Ihre Handfläche tat weh, aber sie befreite sich aus seinem Griff. „Mir geht es wirklich gut. Mrs Orion passt auf Arthur auf, während er schläft.“
    Mit mehr Überzeugung, als sie spürte, fügte sie hinzu: „Ich werde dieses Bettchen zusammengebaut und aufgestellt haben, bevor er wieder

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