Ein wunderbarer Liebhaber
Leid“, sagte sie matt.
„Jetzt bezahlt er dafür.“
„Bitte, wie ist Ihr Name?“ fragte sie.
„Terry.“
Serena setzte sich auf. „Terry, Justin hat bestimmt die Polizei informiert. Man sucht sicher schon nach mir.“
„Man wird Sie nicht finden. Ich habe diese Wohnung schon vor sechs Monaten gemietet, als Blade das Hotel eröffnet hat. Das alte Ehepaar, dem sie gehört, ist in Florida. Die beiden haben mich nicht gesehen, nur den Scheck, den ich ihnen geschickt habe.“
„Terry…“
„Hören Sie, Ihnen wird nichts passieren. Zehn Stunden nach der Geldübergabe werde ich Blade wissen lassen, wo Sie sind.“ Er stürmte aus dem Raum, bevor sie noch mehr sagen konnte.
„Was ist das überhaupt für ein Laden, in dem ein Mann meine Tochter in einen Korb legen und mit ihr verschwinden kann?“ fuhr Daniel MacGregor die kleine Gruppe in der Suite an.
„Daniel.“ Anna saß neben Justin auf der Couch. Ihre sanfte Ermahnung half nicht. Daniel ging fluchend ans Fenster. Sie legte ihre Hand auf Justins. „Justin…“
Kopfschüttelnd stand er auf und ging zum ersten Mal in den sechs Stunden der Angst ins Schlafzimmer. Ihr Morgenmantel lag noch dort, wo sie ihn hingelegt hatte. Er brauchte ihn nur aufzuheben, um ihren Duft in sich aufzunehmen. Die Schachtel mit den Ohrclips, die er ihr geschenkt hatte, stand offen auf der Kommode. Er wusste noch, wie die Steine am Abend zuvor gefunkelt hatten – als Serena nackt auf seinem Bett kniete und die Arme nach ihm ausgestreckt hatte.
Angst und Zorn wüteten in ihm, bis seine Haut nasskalt war. Nur der Regen war zu hören. Wenige Stunden zuvor hatte Serena diesen Raum noch mit ihrem Lachen und ihrer Leidenschaft erfüllt. Dann hatte er sie verlassen. Er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte, oder ihr einen Abschiedskuss gegeben.
Hinter ihm öffnete sich die Tür. „Was ich gesagt habe, tut mir Leid, Justin“, meinte Daniel leise.
„Daniel, ich liebe Serena“, erwiderte er nur.
„Ja, das sehe ich.“
„Was immer er verlangt, ich werde es tun.“
Daniel nickte und streckte die Hand aus. „Komm, die Familie sollte gemeinsam warten.“
12. KAPITEL
Es war dunkel, als Serena fühlte, wie sie wachgerüttelt wurde.
„Sie werden telefonieren“, erklärte Terry ihr und schaltete die Deckenbeleuchtung ein.
Sie hielt sich schützend den Arm vor die Augen.
„Er dürfte jetzt genug geschwitzt haben“, fuhr ihr Entführer fort und schloss den mitgebrachten Apparat an. „Sagen Sie ihm, Sie sind in Ordnung, mehr nicht.“ Er begann zu wählen. „Wenn er sich meldet, sagen Sie ihm, Sie sind unverletzt und bleiben das auch, wenn er bezahlt. Verstanden?“
Nickend nahm Serena den Hörer entgegen.
Justin meldete sich beim ersten Läuten. „Blade.“
Sie schloss die Augen. „Justin.“
„Serena! Bist du in Ordnung? Hat er dir etwas getan?“
„Ich bin in Ordnung, Justin. Keine Narben.“
„Wo bist du?“ begann er, doch Terry hielt ihr den Mund zu und entriss ihr den Hörer.
„Wenn Sie sie zurück wollen, bringen Sie das Geld zusammen. Zwei Millionen, kleine Scheine, unmarkiert. Ich sage Ihnen, wo Sie es deponieren sollen. Und kommen Sie allein, Blade, wenn Sie nicht wollen, dass ihr etwas passiert.“
Terry legte auf und ließ Serena los. Schluchzend vergrub sie das Gesicht im Kissen.
„Sie ist in Ordnung.“ Betont sorgfältig legte Justin den Hörer auf die Gabel. „Sie ist in Ordnung.“
„Gott sei Dank.“ Anna nahm seine Hände. „Was jetzt?“
„Ich besorge das Geld und deponiere es, wo immer er will.“
„Wir markieren die Scheine.“ Lieutenant Renicki stemmte sich aus dem Sessel. „Einer meiner Männer wird Sie bei der Übergabe observieren.“
„Nein.“
„Hören Sie, Mr. Blade“, begann er geduldig. „Es gibt keine Garantie, dass er Miss MacGregor gehen lässt, wenn er das Geld hat. Wahrscheinlich wird er eher…“
„Nein“, wiederholte Justin. „Keine Beschattung, Lieutenant.“
„Na gut. Wir bauen einen Sender in die Tasche.“
„Und wenn er ihn findet?“ konterte Justin. „Nein. Ich will kein Risiko eingehen.“
„Mrs. MacGregor.“ Renicki sah Anna an. „Wir wollen Ihre Tochter gesund zurück, wie Sie. Lassen Sie uns Ihnen helfen.“
„Markieren Sie das Geld“, sagte Caine. „Und holen Sie ihn sich, sobald Rena in Sicherheit ist. Bei Gott, ich würde ihn gern selbst anklagen“, fügte er erregt hinzu.
„Dann hoffen Sie, dass er nur wegen Entführung und Erpressung, nicht wegen Mordes vor
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