Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
in Manchester stattfindet. Damit sollte er aus dem Weg sein.«
»Manchester«, wiederholte ich und umarmte sie ein letztes Mal. »Oder vielleicht doch lieber gleich Schottland? Das ist noch weiter weg …«
Helen nickte. »Schottland«, wiederholte sie entschlossen. »Perfekt. Überlass das mir. Alles überhaupt kein Problem.«
Kapitel 29
In dem Saal, in dem der Empfang stattfinden würde, herrschte hektische Betriebsamkeit. Er sah wunderschön aus – die Tische waren mit blütenweißem Leinen gedeckt, und um sie herum waren schwere, mit rotem und goldfarbenem Stoff gepolsterte Stühle gruppiert.
»Also, ich muss unbedingt Anthony finden«, sagte Fenella. »Es gibt Probleme mit ein paar Rechnungen, die ich dringend klären muss.«
»Klar«, sagte ich vage, während sie mit dem Telefon am Ohr davonrauschte. Ich blieb noch einen Moment im Türrahmen stehen und ließ den Anblick auf mich wirken. Meine Hochzeit. Meine Hochzeit mit Anthony Milton. Morgen. Mir wurde leicht schwummrig.
»Jess! Hi!« Ich hob den Kopf und sah Marcia mit einer großen Sonnenbrille auf dem Haar und einem breiten Grinsen auf mich zukommen. »Wie aufregend – ich wette, du hättest nicht gedacht, dass der große Tag jemals kommt.«
»Allerdings«, bestätigte ich und hoffte inbrünstig, dass Mr Taylor sich in diesem Moment auf dem Weg nach Schottland befand.
»Tja, dein letzter Tag als Single«, fuhr sie zwinkernd fort.
»Könnte man so sagen«, erwiderte ich. Wo ich auch hinsah, trugen Leute irgendwelche Sachen hin und her, arrangierten dies und das, besprachen mit leisen, eindringlichen Stimmen die Abläufe für den nächsten Tag und standen deutlich sichtbar unter Stress. Und das alles nur für mich. Für meine Hochzeit. Für Jessica Wild, das Mädchen, das niemals hatte heiraten wollen, und jetzt …
»Und danach wird bestimmt alles ganz anders«, fuhr Marcia fort. »Ich meine, dann bist du eine verheiratete Frau. Mrs Milton …« Sie ließ ihre Stimme verklingen. »Was du bestimmt immer sein wolltest«, endete sie lächelnd.
»Stimmt«, betätigte ich und sah sie ein wenig verwundert an.
»Du kriegst doch nicht etwa kalte Füße, oder?«, fragte sie mit einem leisen Lachen. »Du hast nicht vor, heimlich die Kurve zu kratzen, oder?« In ihren Augen lag ein leichtes Glitzern.
»Natürlich nicht!«, wiegelte ich eine Spur zu schnell ab, um glaubwürdig zu bleiben, und schüttelte wild den Kopf. »Wieso sollte ich?«
»Gut.« Sie ließ ihren Blick einen Moment lang auf mir ruhen und wandte sich dann zum Gehen. »Tja, dann also bis später.«
Ich nickte. Kalte Füße. Vielleicht war das der Grund für mein flaues Gefühl in der Magengegend. Bestimmt würde sich das bald legen, versuchte ich mir einzureden. Ich hatte nur Angst, meine Unabhängigkeit zu verlieren. Das war völlig normal. Jede Braut hatte kurz vor dem großen Moment ein bisschen Panik.
»Jessica!« Ich hob abrupt den Kopf und sah Max neben mir stehen. »Kommst du in die Kirche?«
»Kirche?«
»Zur Generalprobe.« Max sah mich eindringlich an. »Ist alles in Ordnung mit dir, Jess?«
Ich nickte. Meine Beine fühlten sich mit einem Mal ganz wacklig an, aber ich ließ mir nichts anmerken. »Mit mir?«, sagte ich scheinheilig. »Alles bestens. Prima. Ja. Kirche. Lass uns … oder sollte ich besser auf Fenella warten?«
»Fenella?«, fragte Max. »Die mit den Haaren?«
Ich kicherte und merkte, dass ich mich schlagartig besser fühlte. »Eigentlich ist sie wirklich nett, wenn man sie erst einmal besser kennen lernt. Oder zumindest okay. Sie meint es gut …«
»Wie bitte? Habe ich da recht gehört? Sie meint es gut?« Max grinste breit und legte den Kopf schief. »Bist du dir da sicher?«
»Gut, gut, ich komme ja schon mit«, sagte ich grinsend. »Ich bin sicher, dass sie mich findet, falls sie mich braucht.«
»Garantiert.« Max bot mir seinen Arm an. Die Kirche war nur wenige Meter vom dem Hotel entfernt.
»Und, aufgeregt?«, fragte Max unterwegs.
»Total angespannt«, platzte ich heraus.
Er lachte. »So schlimm wird es schon nicht werden«, meinte er.
»Nein, nein, natürlich nicht.« Ich biss mir auf die Lippe. »Ich meinte, ich bin auf eine positive Art und Weise angespannt. So wie jede Braut. Könnte ich mir zumindest vorstellen.«
»Jess, es ist völlig okay, nervös zu sein«, sagte Max sanft. »Eine Heirat ist ein wichtiger Schritt im Leben.«
»Ich weiß«, sagte ich, obwohl ich wünschte, dem wäre nicht so. »Wie kommt es, dass … ich meine,
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