Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
ich. »Also gut. Aber nicht zu viel Alkohol für mich«, erklärte ich streng. »Und keine Stripper.«
»Keine Stripper«, bestätigte Helen mit ernster Miene und zwinkerte Giles zu. »Mein Lieber«, sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln. »Ich glaube, wir werden noch mehr Gin brauchen. Kümmern Sie sich darum, ja?«
Es gab keine Stripper. Dafür gesellte sich Ivana zu uns. Mit Sean im Schlepptau. Und es gab noch mehr Gin, sogar Unmengen davon, außerdem Kylie Minogue und Herumgehüpfe. Viel Herumgehüpfe. Irgendwann tanzte ich sogar in meinem Brautkleid. Ehrlich gesagt schlief ich am Ende darin ein, mit Ivana neben mir. Am nächsten Morgen wachten wir zur selben Zeit auf und stellten fest, dass uns nur wenige Zentimeter trennten. Abrupt fuhren wir hoch und starrten einander einen Moment lang entsetzt an. Eine Sekunde später dämmerte uns, dass uns die Türglocke geweckt hatte. Verschlafen stand ich auf und schlurfte zur Gegensprechanlage.
»Hallo?«
»Jess, ich bin's«, sagte eine vertraute Stimme knapp. »Ich bin im Wagen. Bist du fertig?«
Entsetzt starrte ich auf meine Uhr. Es war mitten am Nachmittag.«
»Äh, Fenella. Hi! Gib mir eine Minute, ja?«
»Eine Minute? Jess, wir haben keine Minute. Es gibt jede Menge zu tun, wir müssen die Listen abarbeiten …«
»Warte einfach kurz.« Ich legte auf und drehte mich um. Helen wankte völlig verschlafen auf mich zu. »Wer war das denn?«, fragte sie gähnend.
»Fenella. Heute findet die Generalprobe statt. Ich sollte längst fertig sein.«
Helen musterte mich von oben bis unten. »Du hast dein Brautkleid an«, stellte sie fest. »Ich denke nicht, dass du das bei der Probe tragen solltest.«
Ich sah sie ausdruckslos an, dann verzog ich das Gesicht. »Ja, danke für den Tipp. Und jetzt hilf mir beim Ausziehen.«
Zwanzig Minuten später war das Kleid wieder in der Hülle verstaut, auch wenn es zugegebenermaßen leicht nach Gin roch. Ich war gewaschen, angezogen und hatte meine Sachen gepackt. Ivana saß in der Küche, und ich umarmte Helen zum Abschied.
»Bist du sicher, dass du es nicht zur Generalprobe schaffst?«, fragte ich flehend. Helen hatte es mittlerweile zwar geschafft, ihr Vorstellungsgespräch um zwei Tage zu verlegen, schüttelte aber trotzdem den Kopf.
»Tut mir leid«, sagte sie traurig, »aber ich komme gleich morgen früh. Du schaffst das schon. Ganz bestimmt.«
Ich nickte. »Danke, Hel. Für … für alles«, sagte ich.
Sie winkte ab und schnaubte. »Sei nicht albern. Du brauchst dich doch nicht zu bedanken.«
»Du kannst trotzdem kommen und bei uns leben, weißt du. Wenn wir verheiratet sind.« Meine Stimme zitterte leicht, und Helens Augen weiteten sich.
»Ich vergesse ständig, dass du ab morgen nicht mehr hier wohnen wirst«, flüsterte sie und biss sich auf die Lippe. »Morgen bist du verheiratet.« Sie lächelte schief. »Und Mrs Milton.«
Widerstrebend lösten wir uns voneinander, und ich ging nach unten, wo Fenella bereits mit dem Handy am Ohr auf mich wartete. Sie warf mir einen verärgerten Blick zu, zwang sich dann jedoch zu einem professionellen Lächeln.
»Okay, es ist höchste Zeit, dass wir aufbrechen. Sonst kommen wir noch zu spät!« Ihre Stimme klang ein wenig schrill.
»Tut mir leid. Es war nur … du weißt schon, Dinge, die in letzter Minute erledigt werden mussten«, murmelte ich, legte meine Tasche in den Kofferraum und sprang auf den Beifahrersitz.
»Jess!« Ich drehte mich um und sah Helen auf mich zulaufen. Ihr Gesicht war leichenblass und ihre Augen vor Schreck geweitet. »Mr Taylor ist am Telefon«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme. »Er sagt, es sei dringend.«
Ich schluckte. »Mr Taylor?«
Sie nickte.
»Sag ihm, ich sei nicht da«, flüsterte ich. »Sag ihm, ich sei übers Wochenende weggefahren.«
»Das habe ich ja«, antwortete sie mit aufgerissenen Augen. »Aber er hat gemeint, es sei wirklich wichtig, dass er noch heute mit dir redet. Er sagte, ich müsste dich finden. Er hat das H-Wort gesagt.«
»Das H-Wort?« Ich sah sie verwirrt an.
»Hochzeit!«, formte Helen lautlos mit den Lippen. Ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte, und stieg aus dem Wagen, damit Fenella mich nicht hören konnte. Er wusste also alles. Das Spiel war aus.
»Du musst etwas unternehmen«, flüsterte ich verzweifelt. »Du musst dafür sorgen, dass er wegbleibt. Er könnte alles ruinieren.«
Helen nickte ernst. »Überlass ihn mir«, sagte sie. »Ich … ich werde ihm erzählen, dass die Hochzeit
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