Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
ich …«, sagte Max zögerlich, den Blick immer noch auf mich gerichtet. »Aber …«
»Aber?« Fenella seufzte.
Seine Augen bohrten sich in mich. »Du wolltest doch gerade etwas sagen?«
»Nur dass es mir gut geht«, erklärte ich und kam mir mit einem Mal albern vor, weil ich versucht hatte, mir seinen Segen für das zu holen, was ich morgen tun würde. Und wegen dieses Moments der Schwäche. Solche Momente leistete ich mir in letzter Zeit viel zu viele. Und immer nur, wenn Max in der Nähe war. »Geh nur und such Anthony, Max.«
»Wenn du meinst«, sagte er.
Ich nickte. »Ja bitte.«
»Gott, es ist, als müsste man einen Sack Flöhe hüten«, stöhnte Fenella, als Max sich auf den Weg machte. Ich empfand seine Abwesenheit, als hätte mir jemand eine wärmende Decke weggerissen. »Und jetzt komm mit, damit ich dir den Vikar vorstellen kann. Er ist … nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber ich fürchte, wir werden uns mit ihm begnügen müssen.«
Sie führte mich durch die Kirche. »Also, da wären wir«, meinte sie dann. »Sieh dich ruhig ein bisschen um, damit du dich an alles gewöhnst. Der Gang, über den du morgen schreitest, ist hier, wie man unschwer erkennen kann, und da drüben ist der Altar. Hinten gibt es einen Raum für Anthony und seinen Trauzeugen, wo sie sich morgen früh aufhalten können. Du kommst durch diese Türen, und sobald du eintrittst, setzt die Orgel ein.«
Ich bemühte mich, mit ihr Schritt zu halten und mir alles zu merken. Schließlich führte sie mich zu einem kleinen, stämmigen Mann mit buschigem Bart in hellen Jeans und einem Hemd mit dem Kragen eines Geistlichen.
»Vikar, das ist Jess. Jess, der Vikar.«
»Jess. Wie schön, Sie kennen zu lernen.«
»Hi!«, sagte ich leicht verunsichert. »Sie sind also der Vikar?«
»Nennen Sie mich Roger«, sagte er grinsend. »Ich bin kein allzu großer Freund von Förmlichkeiten.«
»Klar.« Ich bemerkte Fenellas Miene – bei ihr stieß der Vorschlag, auf Förmlichkeiten zu verzichten, allem Anschein nach auf wenig Gegenliebe. »Ich meine, prima!«
»Natürlich wird er morgen einen Talar tragen«, erklärte Fenella mit einem verkniffenen Lächeln. »Das nehme ich doch schwer an – oder, Roger?«
Der Geistliche zwinkerte vergnügt. »Ich schaue mal, was ich tun kann«, versprach er großmütig. »Wer weiß, vielleicht erwähne ich in meiner Predigt ja sogar die Bibel. Was halten Sie davon?«
Fenella musterte ihn mit hochgezogener Braue, dann drehte sie sich um, weil die Türen aufgingen und Max atemlos eintrat.
»Ich … ich kann ihn nirgendwo finden«, sagte er. »Anthony, meine ich.«
»Was willst du damit sagen, du kannst ihn nirgendwo finden?«, fragte Fenella verärgert. »Bist du sicher?«
Max nickte. »Er ist weder in der Bar noch beim Empfang, und in seinem Zimmer war er auch nicht.«
Fenella zog ihr Handy heraus und wählte eine Nummer. »Anthony? Fenella hier. Wir warten in der Kirche auf dich. Bitte ruf mich sofort an, wenn du diese Nachricht abgehört hast.«
Dann wandte sie sich an mich und musterte mich vorwurfsvoll. »Weißt du wirklich nicht, wo er ist?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Vor ein paar Minuten war er noch in der Bar. Marcia hat ihn dort gesehen.«
»Und wo ist Marcia?«, fragte Fenella mit einer so vorwurfsvollen Miene, als hätte ich die beiden mit Absicht verschwinden lassen.
»Das weiß ich nicht«, erwiderte ich überflüssigerweise. »Natürlich nicht«, stöhnte Fenella. »Tja, sieht ganz so aus, als müsste ich zurück ins Hotel und selbst nach ihm suchen.« »Na, dann viel Glück«, bemerkte Max trocken. »Denn ich kann dir nämlich versichern, dass ich jeden Winkel abgesucht habe.«
»Wirklich jeden?« Fenella schien nicht überzeugt zu sein.
»Jeden.« Er nickte bekräftigend.
»Ja, Leute, dann werden wir uns einen Plan B einfallen lassen müssen, denn wir haben nicht mehr lange Zeit. Dann müssen wir die Kirche für die Abendmesse räumen«, erklärte Roger und klatschte in die Hände.
»Plan B?« Fenella starrte ihn entsetzt an. »Es gibt keinen Plan B. Wir müssen auf Anthony warten.«
Roger legte die Stirn in Falten. »Das Problem ist nur«, sagte er entschuldigend, »dass die Abendmesse nicht warten kann, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
»Aber wir müssen proben«, beharrte Fenella mit unüberhörbarer Anspannung in der Stimme. »Wir müssen einen Probedurchlauf machen.«
Roger zuckte die Achseln.
»Na wunderbar.« Fenella kreuzte die Arme vor der
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