Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
hast du nie daran gedacht zu heiraten?«
Max schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich nicht.«
Genau das hatte ich auch immer von mir gesagt. »Ich … na ja, es müsste schon die Richtige kommen. Ich meine, so etwas darf man nicht überstürzen.«
Er sah mich an und wurde blass. »Oh, entschuldige«, murmelte er peinlich berührt. »Ich wollte damit nicht sagen, dass du es überstürzt. Ich weiß, dass du und Anthony das Richtige tut.«
»Meinst du?«, fragte ich zweifelnd.
»Ja. Ich glaube, ihr gebt ein prima Team ab.«
»Wirklich?«
Max nickte und umschloss meinen Arm noch ein wenig fester. Es fühlte sich angenehm an. Beruhigend. Auf eine Art, wie ich es schon lange nicht mehr empfunden hatte. In Anthonys Gegenwart fühlte ich mich manchmal angespannt. Wie Jessica Wiiild zwar, aber nicht unbedingt … wohl. Oder behaglich. Nicht so, als könnte ich mich entspannen. »Ihr werdet eine Menge Spaß miteinander haben«, fuhr Max fort. »Und euch gegenseitig unterstützen. Füreinander da sein. Ihr werdet all die Dinge tun, die verheiratete Menschen tun und von denen Singles behaupten, dass sie unwichtig seien. Obwohl sie all diese Dinge selbst gern tun würden. Sehr gern sogar.«
»Stimmt«. Ich nickte, während ich spürte, wie meine Brust eng wurde. Wir würden uns amüsieren. Uns gegenseitig unterstützen. Das würden wir doch, oder?
»Jess? Ist alles okay? Jess?« Max sah mich besorgt an, und mir wurde bewusst, dass ich seinen Arm gerade wie einen Schraubstock umklammerte.
Sofort ließ ich los. »Ja. Ja, alles bestens«, beteuerte ich schnell. »Obwohl …«
»Obwohl?«
»Obwohl ja nicht alle Ehen gleich sind, oder?«
»Nein, wohl nicht«, bestätigte Max.
»Genau. Was das betrifft, gibt es kein Richtig oder Falsch.«
»Natürlich nicht. Solange man sich liebt, kann man sich im Lauf der Zeit aber bestimmt arrangieren.«
»Liebe. Klar.« Mein Herz hämmerte, und ich holte tief Luft.
»Jess?« Max blieb stehen. »Jess, jetzt rede Klartext mit mir. Was ist los? Was läuft hier eigentlich?«
Er sah mich eindringlich an, und ich spürte, wie meine Beine nachzugeben drohten. »Ich meine damit«, begann ich und sah zu Boden, »dass manche Ehen auf … auf anderen Dingen basieren. Verstehst du?« Wie zum Beispiel auf Geld, dachte ich. Auf Lügen. Ich dachte an Grace. Darauf, jemanden nicht im Stich zu lassen, der einem wichtig ist.
»Ich denke schon.« Max klang verwirrt.
»Genau«, sagte ich als Versuch, nicht nur mich selbst zu beruhigen. »Und der Zweck heiligt bekanntermaßen die Mittel, oder nicht? Im Allgemeinen zumindest.«
»Wohl schon.« Max runzelte die Stirn.
Ich nickte. »Ja. Weißt du, manchmal tut man Dinge, die vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz richtig erscheinen, aber andererseits macht man sie nur, weil man, wenn man sie nicht tun würde, einen Fehler beginge. Stimmt doch, oder?«
Hoffnungsvoll sah ich zu ihm hoch und bemerkte, dass sich seine Züge leicht verzerrten. »Ich bin nicht ganz sicher, ob ich dir folgen kann. Könntest du vielleicht ein wenig … äh … konkreter werden?«
»Ich meine nur, dass richtig und falsch nahe beieinanderliegen können.« Ich hatte Mühe, ruhig zu atmen. »Und manchmal ist das, was richtig aussieht, in Wahrheit verkehrt und was sich falsch anfühlt, ist in Wahrheit richtig.«
»Ist das so?« Max sah irritiert drein und fragte dann ganz direkt: »Jess, hast du etwa Zweifel?«
Ich schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Natürlich nicht. Ich meine nur …«
»Was?« Max sah mich eindringlich an.
»Ich meine, nein …« Ich nickte. »Na ja, vielleicht …«
»Jess? Gott sei Dank, da bist du ja. Hör zu, die Generalprobe fängt gleich an, und ich habe Anthony unterwegs verloren.«
Es war Fenella – und der Klang ihrer Stimme trieb mir die Röte ins Gesicht.
»Fenella! Hi!« Meine eigene Stimme war eine Spur zu hoch, um natürlich zu klingen.
»Ich habe ihn auf ein paar Zahlungen angesprochen – offenbar sind die Rechnungen fürs Hotel nicht beglichen – er hat gemeint, dass er gleich bei der Bank anrufen will, und jetzt ist er verschwunden.« Fenella war außer sich. »Weißt du vielleicht, wo er ist?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, ich habe ihn nirgendwo gesehen. Nicht seit wir hergekommen sind.«
»Wunderbar«, stöhnte Fenella genervt. »Eine Generalprobe ohne Bräutigam.«
Ihr Blick fiel auf Max. »Könntest du dich nicht auf die Suche nach Anthony machen? Vielleicht hast du ja mehr Glück als ich.«
»Das könnte
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