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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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soll«, erklärte Helen. »Jetzt komm schon, wenn du nicht mal mit einem vollkommen Fremden flirten kannst, den du nie wieder siehst, wie soll es dann mit Anthony funktionieren?«
    »Aber«, begann ich und suchte nach einem guten Grund, weshalb ich das auf keinen Fall tun konnte – einen guten Grund, den Helen mir abkaufte.
    Ich sah sie flehend an, aber sie zeigte nicht einmal die Spur von Mitgefühl.
    »Jess, dir ist doch klar, was hier auf dem Spiel steht, oder?«, sagte sie, bevor ich ein schlagendes Argument vorbringen konnte. »Hier geht es darum, dass du dein Leben ändern kannst, wenn du nur willst. Aber wenn du dich nicht traust, gut, dann können wir auch heimgehen.«
    Sie griff nach ihrer Tasche und machte Anstalten aufzustehen. Sie war stinkwütend, das konnte ich sehen.
    »Helen, nicht«, sagte ich schnell und nahm sie am Arm. »Helen, es ist ja nicht, dass ich nicht könnte … ich meine … okay, wenn du unbedingt willst, dass ich es tue …«
    »Gut, denn ich will es unbedingt.«
    »Gut«, resignierte ich. »Also gut, ich werde es tun. Aber wenn du jemals einer Menschenseele davon erzählst, ziehe ich sofort aus und rede kein Wort mehr mit dir. Klar?«
    »Klar.« Helen reckte die Daumen, worauf ich mich auf den Weg zur Bar machte, mich jedoch noch einmal umwandte.
    »Wenn ich es mir recht überlege, kannst genauso gut du aus der Wohnung ausziehen.«
    »Wie du meinst.«
    Ich ging weiter. Dann zögerte ich und flitzte kurz zu Helen zurück. »Meinst du nicht, ich sollte mit etwas Einfacherem anfangen? Vielleicht könnte ich ja damit anfangen, die Leute erst mal anzulächeln, mich daran gewöhnen und dann – «
    »Geh«, befahl Helen.
    Also ging ich zur Bar, wo ich herumstand wie bestellt und nicht abgeholt und mich panisch am Holzgeländer festkrallte. Das war doch völlig verrückt. Ich war einfach nicht der Typ, der an einer Bar herumsteht und mit Fremden flirtet. Ebenso wenig wie mit sonst jemandem. Das hier war reine Zeitverschwendung. Oberpeinlich. Und gefährlich noch dazu. Zumindest könnte es das werden. Schließlich konnte es sich bei den Gästen um irre Axtmörder handeln. Trotzdem musste ich zumindest so tun, als würde ich es versu chen, um Helen zufriedenzustellen und sie mir vom Leib zu halten. Für sie war das alles völlig in Ordnung – sie dazu zu bringen, ausnahmsweise einmal nicht zu flirten, das war das Problem. Schließlich drehte ich mich um, so dass ich den Blick durch den Raum schweifen lassen konnte. Links von mir erblickte ich mehrere Männer und vereinzelte gemischte Grüppchen. In der hinteren Ecke saß ein einzelner Mann über seinem Bier, der sich nicht nur unwohl zu fühlen schien, sondern auch reichlich deplatziert wirkte. Er war in den Vierzigern, trug eine Brille und hätte eher in einen Pub an der Ecke als in diese angesagte Bar gepasst, und deshalb lächelte ich ihn an. Er musterte mich argwöhnisch und sah sich um, als ginge er davon aus, dass ich jemanden neben ihm ansah, dann erwiderte er jedoch meinen Blick. Nervös hob ich das Kinn und versuchte mich zu erinnern, ob ich währenddessen Blickkontakt halten sollte oder lieber nicht, doch als ich zu dem Entschluss gelangt war, dass Blickkontakt wahrscheinlich das Richtige war, hatte er sich bereits verzogen.
    Tja, sagte ich mir achselzuckend, wenigstens hab ich es versucht.
    Ich sah zu Helen hinüber und warf ihr einen »Ich-hab'sdir-doch-gleich-gesagt«-Blick zu, als ich etwas an meiner Schulter spürte. Ich wandte mich um und sah den Mann aus der Ecke, der sich noch immer an seinem Bierglas festhielt.
    »Hallo«, sagte er.
    Ich schluckte. »Hallo.«
    »Sind Sie … ich meine … ich hätte nicht gedacht, dass Sie … Na ja, die Beschreibung wird Ihnen bei Weitem nicht gerecht. Nicht mal annähernd.«
    »Meine … Beschreibung?«
    »Auf der Website. Wissen Sie, ich hatte schon Angst, dass Sie mich womöglich versetzen. Ich warte schon seit über einer Stunde. Nicht dass es mich stören würde, dass Sie zu spät kommen. Überhaupt nicht. Ich habe keine Vorurteile gegenüber Frauen – das darf man auch auf keinen Fall, hat meine Frau immer gesagt. Oh, aber wahrscheinlich sollte ich sie lieber nicht erwähnen, nicht?«
    »Nein?« Ich war leicht verwirrt. »Und welche Website?« »www.zweiterversuch.com. Das … ich meine, Sie sind doch … O Gott … Sie sind doch nicht, oder? … Oh, ich hätte es wissen müssen. Eine schöne junge Frau wie Sie, und ich bilde mir ein, Sie sind meinetwegen hier … Okay, es tut mir

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