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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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aufrechter ging.
    »Tja, du hast dir Zeit gelassen«, erklärte Helen grinsend. »Aber du hast uns beiden zu einem Drink verholfen, also hast du den Test bestanden.«
    Zwei Stunden später – und eindeutig mit einem leichten Schwips – stellte ich verblüfft fest, dass es bereits halb zwölf war. Ich hatte nicht ein einziges Mal auf die Uhr gesehen und nicht ein einziges Mal den Drang verspürt, eine meiner üblichen Ausreden vorzubringen, um mich früh vom Acker machen zu können. Ich hatte mich sogar prächtig amüsiert. Frank war witzig und interessant, und auch wenn ich nicht einmal ansatzweise an ihm interessiert war (ebenso wenig wie er an mir), lachten wir drei noch immer, als wir aus der Bar in die kalte, frische Nachtluft traten.
    »Es war wirklich nett, euch beide kennen zu lernen«, sagte Frank, als wir kurz auf dem Gehsteig stehen blieben.
    »Gleichfalls«, erwiderte Helen.
    »Absolut«, stimmte ich zu. Leute kennen zu lernen war gar nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte. Eigentlich machte es sogar Spaß. Vielleicht hatte Helen ja recht, und ich sollte wirklich häufiger ausgehen.
    Wir winkten Frank zum Abschied, ehe wir uns auf den Weg machten. Die Bar befand sich in Soho, was bedeutete, dass wir bis zur Oxford Street gehen mussten, um dort ein Taxi zu nehmen. Überall begegneten wir kreischenden Angestellten, die nach dem Büro einen trinken gegangen waren, fast nackten Mädchen und Typen, die praktisch den gesamten Bürgersteig mit Beschlag belegten und jedes weiblichen Wesen lüstern angrinsten, das ihnen in die Quere kam – aber an diesem Abend störte ich mich nicht allzu sehr daran. Ich fühlte mich, als wäre ich ein völlig anderer Mensch, so als würde ich mit einem Mal meinem Namen gerecht.
    »Ich hab ihn einfach angesprochen«, sagte ich zu Helen und hakte mich bei ihr unter. »Und er war kein durchgeknallter Irrer oder so was, sondern richtig nett.«
    »Stimmt, das war er«, bestätigte Helen. »Sehr sogar.«
    »Und er hat gemeint, ich sei eine Neunkommafünf«, fuhr ich fort. »Ich meine, ich bin sicher, er hat es nicht ernst gemeint, aber nett war es trotzdem von ihm.«
    Helen blieb stehen und sah mich an. »Du bist eine Neunkommafünf, Jess«, erklärte sie ernst. »Ganz ehrlich.«
    Ich grinste verlegen. »Bin ich nicht«, widersprach ich. »Aber danke. Danke, dass du mich mitgenommen hast. Das war …«
    »Lustig?«, schlug Helen vor.
    »Ziemlich.«
    »Und jetzt wirst du slso anfangen, mit Anthony Milton zu flirten?«
    »Ja«, versprach ich und nickte. »Ja, das werde ich. Ich werde es tun, Hel. Ich werde zu ihm gehen, und ich werde ihn anlächeln, und dann werde ich – «
    Ich wurde vom Dröhnen eines Motors unterbrochen, als ein Wagen an mir vorbeipreschte, so dass ich das Gleichgewicht verlor und auf den Bürgersteig fiel.
    »Jess! Ist alles in Ordnung?« Empört ging Helen neben mir in die Hocke. »Was für ein Spinner!«
    Ich nickte. Mein Bein tat ein bisschen weh, aber ansonsten war ich mit dem Schrecken davongekommen.
    »Du dämlicher Blödmann!«, schrie Helen und stürmte dem Wagen nach, der ein Stück vor uns mit quietschenden Reifen an einer Ampel zum Stehen gekommen war. »Pass gefälligst auf, wo du hinfährst!«
    »Und pass du gefälligst auf, dass du auf dem Bürgersteig bleibst und nicht auf der Straße rumläufst«, blaffte eine Frauenstimme zurück. Allem Anschein nach waren die Freunde des Fahrers ebenso rücksichtslos und ungezogen wie er selbst. Während Helen sich weiter mit ihm stritt, kam ich mühsam auf die Füße, humpelte zu ihr hinüber und nahm sie beim Arm.
    »Lass gut sein«, sagte ich. »Ist nicht so wichtig.«
    »Doch, das ist es«, beharrte Helen verärgert. »Er hat dich beinaheüberdenHaufengefahren. Ersolltebesseraufpassen.«
    Ich zuckte die Achseln und wollte Helen wegziehen. Aber nicht ohne einen Blick ins Wageninnere geworfen zu haben. Auf dem Beifahrersitz saß ein Mädchen mit langem, glattem Haar – ihre Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen, was mir angesichts der fortgeschrittenen Stunde reichlich albern vorkam.
    Ich spähte an ihr vorbei zum Fahrer. Und mir fiel die Kinnlade herunter.
    »Los, Helen, lass uns gehen«, sagte ich schnell und riss die Augen auf, als der Fahrer mich ansah.
    »Gehen?«, rief sie. »Erst wenn die sich entschuldigt haben. Erst – «
    »Sofort«, erklärte ich und zog sie mit mir. »Ich will nach Hause.«
    In diesem Moment entdeckte ich ein freies Taxis und streckte die Hand aus. Sekunden

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