Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
…« Ich holte tief Luft. »Weil all das eine Mogelpackung ist«, erwiderte ich. »Ich bin nicht Jessica Wiiild.«
»Nein, das bist du nicht, denn Jessica Wiiild ist du«, flüsterte Helen. »Jess, du kannst jetzt nicht ablehnen. Willst du ernsthaft vier Millionen Pfund sausen lassen?«
»Nein«, erwiderte ich trotzig. »Ich will nur nicht … ich will nur nichts tun, was ich später bereue.«
»Bereuen? Jess, das Einzige, was du bereuen wirst, ist, wenn du jetzt ›Nein‹ sagst. Anthony zu heiraten, der rein zufällig auch noch absolut umwerfend aussieht, ist das Beste, was dir passieren kann. Und du wirst auch noch Millionärin. Was gibt es da zu bereuen?«
Ich schluckte. Helen hatte recht.
»Nichts, denke ich«, gab ich zu.
»Genau.« Helen kreuzte die Arme. »Also?«
Ich wandte mich zu Anthony um. »Ich kann nicht …«
Mein Blick fiel auf Helen, die mich finster anstarrte. »Ich kann es kaum glauben«, korrigierte ich mich. Und das stimmte. Anthony Milton hatte mir gerade einen Antrag gemacht. Projekt Hochzeit hin oder her – damit hatte ich nicht gerechnet.
»Glaub es ruhig«, sagte Anthony und nahm meine Hand. »Jessica Wild, ich möchte, dass du meine Frau wirst.«
»Deine Frau.« Ich sprach die Worte aus, doch sie klangen immer noch merkwürdig in meinem Mund. Ich rechnete halb damit, dass jede Minute jemand hinter der Ecke hervorsprang und Überraschung! Ist alles nur ein Scherz rief, aber da war niemand. Zumindest sah ich niemanden. Ich musterte Anthony mit zusammengekniffenen Augen. »Willst du mich wirklich heiraten? Wirklich und wahrhaftig?«
»Definitiv.« Anthony nickte. »Es wird ein echter Knüller. Die werden aus allen Wolken fallen. Stell dir nur vor: Ich – verheiratet. Genial!«
Ich starrte ihn ein paar Sekunden an, ehe ich zum frühmorgendlichen Himmel hinaufsah. Ich konnte das einfach nicht tun. Oder vielleicht doch? Sollte ich tatsächlich Mrs Milton werden, genauso wie ich es Grace erzählt hatte? Weshalb eigentlich nicht? Und außerdem würde es jeglichen gefährlichen romantischen Gedanken ein für allemal ein Ende machen. Ich liebte Anthony nicht. Ich hatte keinerlei Erwartungen an ihn. In vielerlei Hinsicht war das die perfekte Konstellation. Und sollte er mich eines schönen Tages verlassen, dann würde mir das nicht einmal etwas ausmachen. Ich wäre für den Rest meines Lebens gegen Enttäuschungen gefeit.
»Okay«, sagte ich mit glänzenden Augen. »Was soll's. Tun wir's also. Heiraten wir.«
Kapitel 21
»Und dann hat er sie gebeten, seine Frau zu werden. Einfach so!« Helen schenkte noch ein wenig Champagner in ihr Glas und sah Ivana und Sean, die auf unserem Sofa lümmelten, triumphierend an. Es war Sonntagabend – nach einem Wochenende, das wir damit zugebracht hatten, Champagner zu trinken und unsere Verlobungsringe anzuprobieren. Ich war vollkommen erschöpft.
»Er hat gefragt, ob du ihn heiraten willst?« Ivana schien überrascht zu sein, und das gefiel mir ganz und gar nicht. Deshalb nickte ich eine Spur zu trotzig.
»Und dazu kam es nur wegen euch beiden«, sagte Helen schnell. »Ihr seid wirklich Wahnsinn.«
»Ja«, bestätigte Ivana. »Ja, das stimmt.«
»Und jetzt«, fuhr Helen zögernd fort, »müssen wir nur noch dafür sorgen, dass die Hochzeit auch schnell über die Bühne geht. Besser gesagt, in siebenundzwanzig Tagen.«
»Das sind nicht mal vier Wochen«, warf ich hilfreicherweise ein und nippte an meinem Glas. Ich hatte festgestellt, dass mein gutes Gefühl im Hinblick auf die Hochzeit in unmittelbarem Zusammenhang mit der Menge an Champagner stand, die ich mir hinter die Binde goss – wenn zu viel Zeit zwischen den Schlückchen verging, die ich mir genehmigte, gewannen die Zweifel und die quälenden Gedanken sofort wieder die Oberhand.
Ivana hob eine Braue. »Das ist nicht viel Zeit«, stellte sie fest.
»Allerdings«, bestätigte ich gedankenvoll. »Genauer gesagt, ist es fast unmöglich.«
»Nicht unmöglich«, erklärte Ivana mit fester Stimme. »Wir finden schon eine Möglichkeit.«
»Sag ihm, du bist schwanger«, schlug Sean vor. »Blitzhochzeit.«
Ich stand auf. »Das werde ich auf keinen Fall tun!«, erklärte ich energisch.
»Na gut, aber fällt dir etwas Besseres ein?«, fragte Helen.
Ich schüttelte den Kopf.
»Sag einfach, du bist romantisch«, meinte Ivana. »Sag, du willst nicht warten.«
»Romantisch?« Ich sah sie zweifelnd an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.«
Ivana zuckte die Achseln.
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