Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
»Okay. Vielleicht sagst du einfach, kein Bumbum bis zur Hochzeit.«
Sean hob eine Braue. »Kein Bumbum. Könntest du auch mal versuchen.«
»Wenn du eifersüchtig bist, gibt's für dich auch kein Bum-bum«, gab Ivana gereizt zurück und wandte sich an Helen. »Er weiß, was ich arbeite. Wieso muss er immer eifersüchtig sein?«
Helen lächelte mitfühlend.
»Also gut.« Sean verdrehte die Augen. »Also, Jess, versuch doch einfach, Anthony zu fragen. Dann siehst du ja, was er sagt.«
Ich nickte wenig überzeugt. »Okay. Ich werde mich bemühen.«
»Ja, wirst du«, bestätigte Ivana. »Aber wenn es nicht funktioniert, wir brauchen einen Plan.« Sie sah mich eindringlich an, dann lächelte sie, wobei die Goldzähne in ihrem Mund wie winzige Sterne funkelten. »Eigentlich du stellst dich gar nicht so übel an«, erklärte sie großmütig. »Besser als ich dachte. Also … Glückwunsch.«
Sie sah sich im Raum um, griff nach der Champagnerflasche und nahm einen kräftigen Zug.
»Ja, Glückwunsch«, sagte Sean.
»Auf Jessica Wild«, verkündete Helen. »Besser gesagt, auf Jessica Milton.«
Ich war am Montagmorgen kaum durch die Tür getreten, als Gillie bereits auf mich zugerauscht kam. Wie sich herausstellte, hatte sie ein ganz besonderes Auge für Verlobungsringe, die sie auf zehn Meter Entfernung ausmachen konnte.
»Sean!«, schrie sie aus Leibeskräften. »Du heiratest Sean! Er hat dich zurückerobert! O mein Gott – war es das Quartett, das dich am Ende überzeugt hat? Oder die Blumen? Oh, und sieh dir nur diesen Brillanten an. Marie, los, komm her, schnell!«
Pflichtschuldig kam Marie angeflitzt, und die beiden bestaunten schwärmend den Ring an meiner linken Hand.
»Ehrlich gesagt ist er gar nicht von Sean«, sagte ich.
»Nicht von Sean?« Gillie riss die Augen auf. »Du kleine Geheimniskrämerin. Von wem ist er denn dann? Hast du noch einen anderen reichen Verehrer versteckt, den du mir abtreten kannst? Ich hätte nichts dagegen, jeden Tag einen Blumenstrauß zu bekommen, das kann ich dir sagen.«
Ich schluckte nervös. Seit Anthony am Sonntagmorgen nach Hause gefahren war (er hätte am liebsten das ganze Wochenende bei mir verbracht, aber ich hatte mir eine Ausrede einfallen lassen. Wie Helen gesagt hatte: eine Verlobung war noch keine Hochzeit, und ich brauchte nach wie vor Rückendeckung von Ivana und Sean), hatte ich fast damit gerechnet, dass er die Verlobung wieder abblasen wür de; dass er mich verlegen angrinsen und sagen würde, er sei betrunken gewesen, als er mir den Antrag gemacht hatte, und vorschlagen würde, wir sollten es vielleicht ein wenig langsamer angehen lassen. Doch er hatte mir heute bereits eine SMS geschickt und gefragt, wie es seiner Lieblingsverlobten so gehe – wobei ich annahm, dass das Wort Liebling ein Scherz war und er nicht irgendwo eine Armee künftiger Ehefrauen versteckt hatte, die er irgendwann aus dem Hut zu ziehen gedachte. Damit hatte es den Anschein, als stünde die Hochzeit nach wie vor auf dem Programm.
»Liebling, hallo!« Anthony kam aus seinem Büro gerauscht und drückte mir einen Kuss auf den Mund. »Und, wie findet ihr den Ring?«, fragte er Gillie und Marie mit einem breiten Grinsen. »Beeindruckend, was?«
Ich beobachtete, wie sich Verwirrung auf Gillies Miene abzeichnete.
»Ihr beide?«, fragte sie und sah zwischen Anthony und mir hin und her.
Ich nickte nur, wagte es nicht, etwas zu sagen.
»Ernsthaft? Du und Anthony?«
Wieder nickte ich.
» Ihr werdet heiraten?«
»Ganz genau«, bestätigte Anthony grinsend.
Gillie schüttelte verblüfft den Kopf. »Aber …« stammelte sie hilflos. »Aber ich habe nicht … ich meine, du hast nie … das wusste ich nicht!«
»Es ist noch nicht lange«, sagte ich vorsichtig.
»Aber trotzdem lange genug«, warf Anthony ein, während Gillie wieder auf meinen Ring starrte.
Ich nickte verlegen. Ich. Verlobt. Ich hatte mich immer noch nicht ganz daran gewöhnt.
In diesem Moment trat Marcia durch die Doppeltüren. Ihre Augen weiteten sich beim Anblick von Anthonys Arm und Gillies verblüffter Miene. Und dann sah sie den Ring. Ein Anflug von Unsicherheit flackerte in ihrem Blick auf, dann lächelte sie jedoch strahlend und nahm meine linke Hand. »Ihr beide heiratet?«
»Allerdings«, bestätigte Anthony fröhlich.
»Wie romantisch. Blitzhochzeit, was?«
Ich sah sie überrascht an. »Ja, es ging ziemlich schnell«, stimmte ich zu.
»Und es war einiges an Überzeugungsarbeit notwendig«, fügte Anthony
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