Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
reden.«
Anthony stand leicht schwankend vor mir und starrte mich dümmlich an.
»Bist du betrunken?«
»Ein bisschen. Betrunken vor Liebe.« Anthony grinste.
»Du bist verliebt?« Ich seufzte. Natürlich war er das. Er war hergekommen, um mir zu sagen, dass es aus war. Gut. Genau das wollte ich doch eigentlich. Es wäre eine Wohltat.
»Ja, das bin ich. In dich.«
»Gut. Tja, dann bis bald. Wiederse …« Meine Stimme versagte, als mir dämmerte, was er gerade gesagt hatte, und ich trat einen Schritt zurück. »Du bist was?«
»Verliebt in dich. Das ist mit plötzlich klargeworden.«
»Verliebt in mich?«, wiederholte ich ungläubig. »Aber wieso?«
»Wieso?« Anthony runzelte verwirrt die Stirn.
»Ja. Wieso in mich? Ich bin kein Supermodel, ich mag keine Partys. Gestern sollten wir eigentlich zusammen essen – aber du hast Tamara und die Party vorgezogen.«
»Genau!«, rief er, als hätte er eine schwierige mathematische Gleichung gelöst. »Und es war fürchterlich. Ich habe viel zu viel getrunken. Ich bin zu lange geblieben … Wenn ich aber mit dir gegangen wäre, du süße Jess, dann wäre ich jetzt schon längst zu Hause. Und ich hätte keinen Kater, sondern würde mich prima fühlen.«
»Bist du sicher, dass du nicht immer noch betrunken bist?«, fragte ich. Was er sagte, ergab keinerlei Sinn. Er war nicht in mich verliebt. Das Ganze war … einfach nur … bizarr.
»Ein Katerbier«, sagte er zwinkernd. »Das beste Heilmittel der Welt. Also was sagst du?«
»Sagen? Wozu?« Allmählich gelangte ich zu der Überzeugung, dass ich selbst einen Drink gebrauchen könnte.
»Über uns. Über meinen Antrag.«
»Welchen Antrag? Soweit ich mich erinnern kann, hast du rein gar nichts beantragt.«
»Antrag? O Gott. Hatte er dir einen Antrag gemacht? Werdet ihr beide heiraten?« Ich drehte mich um und sah Helen mit ausgestreckten Armen auf mich zurauschen.
»Nein«, brachte ich gerade noch hervor, bevor sie sich auf mich stürzte. »Nein, hat er nicht. Wir werden nicht – «
»Wir könnten aber!«, sagte Anthony plötzlich, während seine Augen zu leuchten begannen.
»Was?« Ich starrte ihn entsetzt an.
»Heiraten!« Er grinste. »Sesshaft werden miteinander. Beieinander. Was für eine brillante Idee.«
»Nein, nein, ist es nicht«, widersprach ich.
»Doch, ist es!« Helen schlug sich die Hand vor den Mund. »Es ist eine ganz hervorragende Idee! Wow, wie aufregend!«
»Aber … aber …« Ich befreite mich aus ihrer Umklammerung. »Aber …«
»Aber gar nichts!« Anthony fuhr herum, packte mich und drückte mich an sich. »Deine Freundin hat völlig recht. Es ist eine hervorragende Idee. Ich werde den Zug nicht verpassen. Sondern auf dich aufspringen.«
Helen sah mich stirnrunzelnd an.
»Bin ich jetzt also doch der Zug?«, fragte ich skeptisch.
» Wir sind der Zug«, korrigierte Anthony. »Die Hochzeit, das ist der Zug. Eine feste Bindung, ganz offiziell, und mit allem Drum und Dran.«
Mir fiel die Kinnlade herunter.
»Ich … ich …« Ich sah Anthony wieder an. »Willst du mich allen Ernstes heiraten ?«
»Natürlich will er das!«, quiekte Helen. »Du wirst Mrs Milton. Oh, ich kann es kaum erwarten, Ivana und Sean davon zu erzählen.«
»Sean?« Anthony fuhr herum. »Ja, erzähl es ihm. Sag ihm, dass sie jemand geschnappt hat.«
»Niemand hat mich geschnappt«, erklärte ich fest. »Und du wirst keinem etwas sagen.«
»Doch, das werden wir. Anthony hat dich gerade gebeten, seine Frau zu werden. Ich habe es selbst gehört«, erklärte Helen wie aus der Pistole geschossen. Dann wandte sie sich an Anthony und streckte die Hand aus. »Ich bin übrigens Helen. Ich werde eure Brautjungfer sein. Das stimmt doch, oder, Jess?«
Ich verdrehte die Augen. »Ich schätze, zumindest darauf können wir uns einigen.«
Die beiden sahen mich erwartungsvoll an. Hoffnungsvoll.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht …«, stammelte ich. Ich kann nicht …«
»Du kannst was nicht?«, hakte Helen ungeduldig nach. »Du kannst sehr wohl, Jess. Los, komm schon. Deal , verdammt noch mal!«
»Aber …« Mein Herz hämmerte. Helen packte mich und zog mich beiseite.
»Was ist los?«, zischte sie. »Du hast alles, was du brauchst, auf einem Silbertablett direkt vor deiner Nase. Anthony Milton macht dir einen Heiratsantrag. Du bekommst ihn, bekommst das Geld, bekommst das Haus und erfüllst das Versprechen, das du Grace gegeben hast. Wieso um alles in der Welt solltest du nicht ›Ja‹ sagen?«
»Weil
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