Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
schwärmte Marcia. »Wie romantisch.«
»Ich hätte es nicht treffender ausdrücken können.« Anthony grinste. »Also, Jess, du willst eine zeitnahe Hochzeit. Sind dir drei Wochen schnell genug?«
Ich nickte. »Drei Wochen, das hört sich gut an«, presste ich mühsam hervor.
»Tja, gut«, sagte Max knapp. »Ich freue mich sehr für euch beide. Und wenn drei Wochen genug sind, um eine Hochzeit zu planen, solltet ihr ja wohl kaum länger als drei Minuten brauchen, um euch auf den Projekt-Handtasche – Termin vorzubereiten.«
Ich sah ihn erschrocken an, dann auf meine Uhr. Es war
08:57 Uhr. »Oh, stimmt ja«, sagte ich. »Genau« bestätigte Max, machte kehrt und marschierte
in sein Büro zurück.
Kapitel 22
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und fuhr den Computer hoch. Alles lief nach Plan. Alles regelte sich, wie es sollte. Ich war glücklich. Das seltsam flaue Gefühl in der Magengegend kam bestimmt daher, dass ich so glücklich war, ganz sicher.
»Also, bist du bereit für den Termin?« Max kam hektisch auf mich zugestürzt. »Denn er fängt jetzt an. Jetzt, in dieser Sekunde.«
Er sah mich erwartungsvoll an, und ich wandte den Kopf ab.
»Klar«, sagte ich leichthin, »so bereit, wie man nur sein kann.«
»Was?« Max runzelte die Stirn. »Was um alles in der Welt meinst du denn damit schon wieder? Natürlich kann man für einen Termin bereit sein. Oder was?«
Gott, dieser Typ hatte keinerlei Humor.
»Ich meinte damit, dass alles prima ist«, sagte ich und schnaubte innerlich, »nur die Ruhe.«
»Die Ruhe?« Max verzog das Gesicht. »Wir haben gleich einen Termin mit Chester Rydall, und du erzählst mir, ich soll ruhig bleiben?«
»Max, Herrgott noch mal, Jess hat wichtigere Dinge im Kopf«, warf Marcia ein und wandte sich dann mit einem Lächeln an mich. »Jess, beachte ihn einfach nicht.«
Max starrte sie einen Moment an. »Du wirst feststellen, dass sie das bereits ganz hervorragend beherrscht«, konterte er und ging steifbeinig Richtung Konferenzraum. Seufzend verdrehte ich die Augen und folgte ihm.
»Jessica Wild!« Chester Rydall stand neben Anthony und grinste breit, als ich den Raum betrat. »Wie ich höre, darf man gratulieren!« Er trat auf mich zu und schloss mich in die Arme. »Ich bin sicher, Sie beide werden ein wunderschönes Paar abgeben!«
Ich lächelte so strahlend, wie ich nur konnte. »Danke, Chester. Vielen Dank.«
»KeineUrsache, meineLiebe. UndlassenSiemichsagen, dass ich mächtig gespannt bin auf Ihre Präsentation. Meine Leute warten schon alle mit angehaltenem Atem auf Ihre Ideen.«
»Ach ja?«, fragte ich fröhlich und warf Max einen triumphierenden Blick zu. »Das freut mich zu hören.«
»Also, wollen wir?«, fragte Anthony, zwinkerte mir zu und lud die Anwesenden mit einer Handbewegung ein, sich zu setzen. »Also Jess – Mrs Milton in spe – hören wir uns die aufregenden Entwicklungen von Projekt Handtasche an.«
Ich spürte, wie mir sein Grinsen die Röte ins Gesicht trieb. »Natürlich. Danke, Anthony«, sagte ich betont munter und wandte mich dann an die Runde. »Ich möchte heute unsere Gedanken zu der Kampagne noch einmal rekapitulieren und festlegen, was wir eigentlich wirklich vorhaben.«
Chester sah mich fragend an, dann lachte er. »Oh, das war ein Witz, ja? Als würden Sie mich nach all den Wochen hier antanzen lassen, nur um alles noch einmal durchzukauen. Kommen Sie schon, Jess. Ich weiß ja, dass Sie eine Schwäche fürs Dramatische haben, aber geben Sie uns etwas Handfestes. Die Recherche, die Strategien. Ich bin ehrlich gespannt darauf.«
Ich räusperte mich. »Etwas Handfestes. Klar.«
»Los, Jess«, meinte Anthony ermutigend. »Lass hören! Erzähl uns alles.«
»Natürlich!«, strahlte ich. »Wie Sie alle wünschen. Na schön, wir sind hier, um über Projekt Handtasche zu diskutieren, legen wir also los. Ich habe hier ein paar Logos und jede Menge Ideen für die Kampagne selbst …«
Es gelang mir, etwa zehn Minuten herauszuschinden, indem ich die Logos, die Max mir gezeigt hatte, herumreichte, und herumlaberte, was das Zeug hielt. Ich hatte sogar das Gefühl, dass es sogar ziemlich gut lief – immerhin war ich ja Jessica Wiild: Ich lächelte (ohne Zähne), warf mein Haar zurück und schaffte es sogar (glaubte ich zumindest), ziemlich überzeugend zu klingen, auch wenn ich in Wahrheit nichts zu sagen hatte und bislang keinen Finger für dieses Projekt krumm gemacht hatte.
»Also«, sagte ich erwartungsvoll zu Chester, nachdem ich
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