Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
Di­rek­tor war tief in Ge­dan­ken ver­sun­ken und be­merk­te den Rechts­ge­lehr­ten nicht. »Mr. John?«
    O’Ha­ra blieb ste­hen, blick­te sich stirn­run­zelnd um und ließ schließ­lich den Blick auf dem Patch ru­hen. Nach ei­nem Mo­ment wan­der­ten die Au­gen­brau­en in die Hö­he. »Oh, du bist es.«
    Der Patch run­zel­te die Stirn. »Na­tür­lich bin ich’s. Sie soll­ten mir sa­gen, was los ist, Mr: John. Wenn wir Är­ger ha­ben, soll­te ich dar­über Be­scheid wis­sen.«
    Der Di­rek­tor schüt­tel­te den Kopf. »Wir ha­ben kei­nen Är­ger.«
    »Al­so, worum geht’s? Was ha­ben Sie die gan­ze Zeit in Ih­rem Wa­gen ge­macht?«
    O’Ha­ra be­trach­te­te den Bü­ro­wa­gen, dreh­te sich um und be­trach­te­te das große Zir­kus­zelt. Ein selt­sa­mer Aus­druck lag auf sei­nem Ge­sicht. »Patch, mein gan­zes Le­ben ha­be ich da­mit zu­ge­bracht, ei­ne Show am Le­ben zu er­hal­ten; zu­erst ha­be ich mei­nem Va­ter ge­hol­fen, jetzt mach’ ich’s al­lein.« Der Rechts­ver­dre­her sah, wie O’Ha­ras Au­gen­win­kel zuck­ten. »Doch es geht nicht nur dar­um, die­se Show zu er­hal­ten, der Zir­kus selbst ist so gut wie ver­schwun­den.« Der Di­rek­tor hob ei­ne Au­gen­braue. »Weißt du, was An­nie Oakleys sind?«
    »Der weib­li­che Scharf­schüt­ze?«
    »Auf sie geht der Na­me zu­rück, aber wo­für steht er?«
    Patch zuck­te die Ach­seln. »Wo­für?«
    »Frei­kar­ten.«
    Patch leg­te sei­ne Stirn in Fal­ten und streck­te ei­ne Hand aus. »Frei­kar­ten? Was hat das mit An­nie Oakley zu tun?«
    »An­nie Oakley pfleg­te ei­ne Spiel­kar­te hoch­wer­fen zu las­sen, um das As her­aus­zu­schie­ßen, so ähn­lich, wie die Kar­ten ge­locht wer­den. Siehst du, Patch, und das geht ver­lo­ren. Ob­wohl wir ei­ne Show ha­ben, ver­lie­ren wir den Zir­kus.« Der Di­rek­tor nick­te, dreh­te sich um und ging auf den Bü­ro­wa­gen zu.
    Patch rief hin­ter ihm her: »Aber was ma­chen Sie in Ih­rem Wa­gen, Mr. John?«
    »Den Zir­kus ret­ten«, ant­wor­te­te er und stieg die Stu­fen hin­auf, um im Wa­gen zu ver­schwin­den.
    Jingles Mc­Gurk, Zahl­meis­ter, hob sei­ne lan­ge, dün­ne Na­se ge­ra­de so lan­ge aus den Ge­schäfts­bü­chern, um von sei­nem Schreib­tisch im Bü­ro­wa­gen zum Di­rek­tor zu spä­hen. O’Ha­ra saß bis über bei­de Oh­ren in ei­nem Berg von Ent­wür­fen und lo­sen Zet­teln. Jingles räus­per­te sich, um O’Ha­ras Auf­merk­sam­keit zu er­lan­gen. Als das nichts nütz­te, hüs­tel­te er. Als auch die­se Me­tho­de ver­sag­te, rück­te er mit der Spra­che her­aus. »Mr. John?«
    »Was?« O’Ha­ra ließ kein Au­ge von sei­ner Ar­beit.
    »Mr. John, es sieht so aus, als hät­ten wir un­se­re Schul­den ge­tilgt.«
    O’Ha­ra blick­te auf und mach­te wei­ter mit sei­nen Zet­teln. »Du hörst dich bei­na­he an, als wärst du ent­täuscht, Jingles.« Der Di­rek­tor lä­chel­te. »Aber des­halb hab’ ich auch einen Pes­si­mis­ten für die Buch­hal­tung ge­nom­men. Lie­ber hab’ ich Geld und glaub’ nicht dran, als daß ich keins ha­be und mir ein­bil­de, im Geld zu schwim­men.«
    Er sah auf. »Glaubst du, daß wir ne­ben dem Schul­denab­trag einen Über­schuß ma­chen wer­den?«
    Jingles hob die rech­te Au­gen­braue und zuck­te re­si­gniert mit den Schul­tern. »Da­mit ist kaum zu rech­nen.«
    »Schreck­lich.«
    Jingles schüt­tel­te den Kopf und steck­te sei­ne Na­se wie­der in die Bü­cher.
    Dormma­dad­da, Val­ti­ia, Dhast – über­all spiel­te die Show vor aus­ver­kauf­tem Haus, und der Ge­burts­tag des Mon­ar­chen rück­te nä­her. Die Show schlug den Weg nach Al­man­di­ia ein, der Haupt­stadt von Ahn­gar, und in St­in­ja am Ran­de von Al­man­di­ia er­schi­en auf dem Platz ei­ner der jun­gen Ahn­ga­ri­er, die beim Zelt­bau hal­fen, mit vier hü­nen­haf­ten Ker­len als Leib­wäch­tern. Der jun­ge Ahn­ga­ri­er stell­te sich zu den an­de­ren in die Rei­he vor der di­cken, fla­chen Ge­we­be­rol­le mit dem Zelt­mit­tel­teil, En­ten­fuß nick­te, und Zelt­ar­bei­ter und Ahn­ga­ri­er mach­ten sich dar­an, die ers­te Fal­te zu öff­nen. Wäh­rend sie da­mit be­schäf­tigt wa­ren, trat der Zelt­boß zu den vier schweig­sa­men Leib­wäch­tern. Ih­re kur­z­en, schwar­zen

Weitere Kostenlose Bücher