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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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mag nur neugierig sein, aber er ist auch ein Gefangener, dachte der Nuumiier. Havu ging an seinen Kleiderautomaten und zog seine Straßenuniform heraus, in deren Stoff eine individuelle Repulsorantenne eingewebt war. Seit dem letzten Gebrauch war ein halbes Jahr vergangen, und so legte er sie in den Automaten zurück und löste den Reiniger aus. Er stellte mit einiger Überraschung fest, daß er sich auf seinen ersten Abend in Gesellschaft freute.
    Kaum hatte Billy Pratt die Baracke betreten, legte sich ihm eine Hand wie ein Schmiedehammer auf die Schulter. Er sah sich um und erblickte Streck Dirak, der auf ihn niedersah. Streck deutete mit dem Kopf auf eine Tür, die gegenüber von Francis DeNares Tür lag. »Ich bin müde, Streck.« Er nickte Entenfuß zu und sah wieder Streck an, der ihn bei der Schulter hielt. »Ich bin auf dem Weg ins Bett.«
    Mit der freien Hand öffnete Streck die Tür und stieß Billy hindurch. Tom Warner sah von seiner Pritsche hoch und warf Streck einen finsteren Blick zu. »Was soll das bedeuten?«
    Streck und Entenfuß traten ein und setzten sich auf die gegenüberstehende Pritsche. Streck hob die Hand, schloß die Tür und drückte Billy auf den Rand von Toms Pritsche. »Kätzchen hat Billy zum Abendessen eingeladen.«
    Tom zog die Augenbrauen in die Höhe und starrte Billy an. »Ich … wie. Ich meine …«
    »Das macht nichts. Du warst von Anfang an gegen den Aufstand – hast gesagt, es würde nicht klappen. Wie sähe es aus, wenn wir einen von uns im Turm hätten?«
    Tom richtete sich auf, rieb sich das Kinn und sah Billy an. »Glaubst du, du könntest einen Nuumiier umbringen?«
    Billys Blick wanderte von Tom zu Streck und wieder zu Tom. Seine Augenbrauen rutschten ein paar Kerben höher, und er sprang auf die Füße: »Oh – nein! Bestimmt nicht ich …«
    Streck stieß ihn auf Toms Lager zurück. »Setz dich, Billy, und halt den Mund. In diesem Augenblick bist du unsere einzige Chance.«
    »Ich bin nicht jemand aus einem Sabotagetrupp, Streck …«
    »Du bist auch kein besonderer Anwalt.« Streck fragte Tom: »Was ist? Wenn er in den Turm kommt, haben wir dann eine Chance?«
    Tom nickte und lächelte. »Eine Chance.« Er drehte sich um, langte hinter das Kopfende seiner Pritsche und zerrte an einem Stück der Plastikwand. Es löste sich, Tom griff mit der Hand dahinter und zog sie mit einer hölzernen Waffe zurück. Er hielt sie Streck hin.
    »Was ist das?«
    »Wenn Miezekater Billy in den Turm läßt, kannst du wetten, daß Kätzchen seine waffenstrotzende Unterhose trägt. Wir haben das vor zwei Jahren rausgefunden, als wir … unseren eigenen Aufstand probiert haben.«
    Streck runzelte die Stirn. »Was ist passiert?«
    »Wir hatten sie beim Wachwechsel beobachtet. Wenn der Wechsel stattfindet, kommt der aus der Kapsel raus, vollführt mit seinem Ersatzmann ein kleines Ritual, und dann steigt er in ein kleines Rolldings, das der andere Wächter dagelassen hat. Genau an dem Punkt haben wir versucht, sie zu überfallen, aber wir wurden durch ihre Repulsoren gestoppt. Und dann kamen die Schocks.« Er schürzte die Lippen und nickte. »Miezekater wird das Feld innerhalb der Kapsel ziemlich niedrig schalten müssen – wenn nicht, würde er die Wände wegblasen.«
    Streck drehte die Waffe in seinen riesigen Händen herum. »Was soll das Ding also?«
    »Es hat innen eine Feder und schießt einen scharfen Metallbolzen ab.« Tom stoppte und sah Billy an. »Wenn Kätzchen ißt oder spricht, kann er sein Gesicht nicht durch das Feld decken lassen. Schieß damit hinein.«
    Billy schluckte, als Streck die Waffe in seinen Schoß fallen ließ. Sie war klein, mit einem kleinen Hebel unter dem Lauf, um den Riegel für die Feder zurückzuziehen. Der Teil, der die Feder enthielt, war mehrfach mit dickem Draht umwickelt. Streck wandte sich Tom zu. »Wenn wir den Turm einnehmen – können wir die eroberten Waffen dann dazu benutzen, um die anderen zwei Türme zu stürmen?«
    Tom nickte. »Die Schocks werden so weit reichen, und wenn Billy seine Verabredung hat, werden wir alle schon im Dorf sein. Auf diese Weise müssen wir nicht allzu vorsichtig zielen.« Tom fragte Billy: »Wann sollst du kommen?«
    Billys Kehle fühlte sich sehr trocken an. »Gleich nachdem ich aus der Grube zurückgekommen bin.«
    Tom nickte. »Dann behältst du das am besten. Steck’s in den Hosenbund unter dein Hemd. Du wirst keine Zeit dazu haben, dir das Ding abzuholen. Vergiß nicht – du mußt es ihm vors Gesicht

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