Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
einmal. »Willy, wie dicht?«
    »Dreiundzwanzigeindrittel Milliarden … wird uns bei Impulsantrieb auf etwa achtundzwanzig Tage bringen. Hör’ ich recht wegen des Blitz? «
    »Ja.« Pirat schaltete. »Animal?«
    »Ich bin hier, Pirat. Hab’ zugehört.«
    »Animal, wer ist der Kerl, den du gefunden hast?«
    »Schwer zu sagen. Er ist ziemlich stark verbrannt. Er hat oben in der Röhre gesteckt. Lefty guckt gerade, ob er irgendwelche Identitätspapiere finden kann … Okay, hier ist es.« Jon hörte Papier rascheln. »Ich erinnere mich jetzt. Er ist ein Ingenieur, den wir auf Palacine aufgelesen haben. Er heißt Stekt Killing. Komischer Name.«
    »Buchstabier das.«
    »S-t-e-k-t K-y-l-l-i-n-g. Warte mal … hier ist noch mehr Papier.« Jon und der Direktor hörten einen leisen, langen Pfiff. »Pirat, du rätst nie, wer der Kerl ist.«
    Jon langte nach dem Schalter der Sprechverbindung. »Karl Arnheim, richtig?«
    »Richtig, aber …« Jon Norden schaltete ab und sah O’Hara an.
    Der Direktor ließ die Augenbrauen ein paar Kerben nach unten. »Woher wußtest du, daß es Karl Arnheim war?«
    Jon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück: »Stekt Kylling. Das ist Norwegisch für gebratenes Huhn.« Er schüttelte den Kopf: »Und wir dachten immer, der alte Karl hätte keinen Sinn für Humor.« Er rief den hinteren Maschinenraum. »Animal, sag deinem Trupp, daß er jede Niete, Schraube, Mutter, jedes Verbindungsstück auf diesem Schiff untersuchen soll, innen und außen. Keiner kann ahnen, was er noch alles angestellt hat, aber du kannst dich darauf verlassen, daß es nicht leicht zu finden sein wird. Vergiß nicht, daß ihm der Laden gehörte, der dieses Schiff gebaut hat.« Pirat schaltete ab und blickte den Direktor an. O’Hara starrte auf den leblosen Bildschirm, seine Augen glänzten, und er hielt eine Faust vor den Mund. Er ließ die Hand sinken und sah Pirat an.
    »Könnte er gestorben sein, bevor er noch irgend etwas anderes zerstört hat?«
    »Das bezweifle ich, Mr. John. Er wußte genug, um an unseren Monitoren und Sicherheitsschaltungen vorbeizukommen, als er die Röhren aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Er mußte wissen, daß er sterben würde, wenn er länger als zehn Sekunden dort bleiben müßte, wo man ihn gefunden hat. Ich glaube nicht, daß er so weit gegangen wäre ohne die Überzeugung, daß auch unsere Stunde geschlagen hat.«
    O’Hara nickte und fuhr sich über die Augen. »Ich verlasse die Brücke für ungefähr eine halbe Stunde, Pirat.«
    »Wo sind Sie – für den Fall, daß wir Sie brauchen?«
    Der Direktor ließ die Hand sinken. »Ich bin in den Familienquartieren und sage … also, ich muß es ihnen beibringen.« Langsam drehte er sich um und ging von der Brücke.
    Pirat gab einen neuen Code ein, und auf dem Bildschirm erschien eine Übersichtszeichnung der Baraboo.
    »Irgendwo dort drinnen hat der alte Karl noch ein paar Überraschungen für uns.«

 
38
     
    Bordbuch, O’Hara’s GreaterShows 15. April 2148
     
    Unterwegs zum Sternensystem 9-1134. Die Treibstofftanks für Impuls- und Manöverantrieb sind geplatzt. Haben trotz allem noch Vorwärtsschub von 6000 kps relativ zu 9-1134, werden aber Vorwärts- sowie Manöverantrieb für Kurskorrekturen brauchen, um die Umlaufbahn zu erreichen, immer unter der Voraussetzung, daß es etwas mit einer Umlaufbahn gibt. Sauerstoff-Regenerationssystem ist sabotiert, reduziert Kapazität auf zwanzig Prozent. Wasserwiederaufbereiter ist sabotiert, alle Funkverbindungen nach draußen sind abgeschnitten …
    Knochenbrecher Bob Naseby, der Schiffsarzt, sah über Karl Arnheims verkohlte Leiche hinweg den Direktor an. O’Hara betrachtete den Körper, und sein Gesicht spiegelte die vielen unbeantworteten Fragen wider, die ihn quälten. Er sah den Doktor an. »Knochenbrecher, warum hat er das gemacht? Wir sind nichts im Vergleich zu A&BCE, und er hätte jeden Fachmann anheuern können, den er wollte, um dieses Schiff zu erledigen. Er besaß alles. Warum hat er das gemacht?«
    Knochenbrecher sah auf die Leiche nieder – warum hatte er es getan? »Manche Leute glauben, sie hätten alles unter Kontrolle. Macher und Aufrührer.« Der Doktor zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, daß Sie seinen Glauben daran erschüttert haben. Er hat drei Jahre lang wie auf Kohlen gesessen, seit der faule Trick, den er uns auf Mystienya gespielt hat, schiefgegangen ist. Das ist das eine, und dazu kommt, daß Karl ein kranker Mann war. Die Untersuchung seines Gehirns, die ich

Weitere Kostenlose Bücher