Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
Plätzen Arbeit beim Schiffsbau zu finden, waren immer zurückgekommen. Sie saßen fest, und trotzdem gab es keine Klagen und kein Bedauern.
    »Du siehst leicht bedrückt aus, Pirat.«
    Jon drehte den Kopf und blickte auf. »Oh, hallo, Mr. John.«
    »Ich habe gehört, wie du Animal sagtest, er solle die Röhren überprüfen. Stimmt irgendwas nicht?«
    Jon beugte sich wieder über seine Instrumente und zuckte mit den Schultern. »Bloß so ein Gefühl. Wir hatten bis jetzt dermaßen viel Ärger mit ihnen, daß ich viel besser schlafen werde, wenn Animal nachgesehen hat.«
    O’Hara nickte. »Du bist der Ingenieur.«
    Jon rieb sich noch einmal über das Kinn und drehte seinen Stuhl so, daß er den Direktor ansah. »Mr. John, den Gerüchten nach sind wir im Zehnten Quadranten, weil Karl Arnheim uns aus dem Neunten vertrieben hat. Wieviel Wahrheit steckt dahinter?«
    O’Hara senkte den Blick, doch dann sah er Jon an. »Eine Menge. In den vergangenen drei Jahren hat er jede noch so kleine Ein-Mann-Truppe aufgekauft, die er zwischen die Finger bekam – einige hat er sogar gezwungen zu verkaufen. In weiteren zwei oder drei Jahren wird A&BCE wahrscheinlich das vollständige Monopol auf Sternenshows im Neunten Quadranten besitzen.«
    Jon runzelte die Stirn. »Das würde er nicht, wenn wir standhaft geblieben wären. Wir haben im Quadranten das Feld für den Sternenzirkus bereitet, und manche aus der Mannschaft meinen, wir sollten im Neunten bleiben und es mit Arnheim aufnehmen. Jedesmal haben wir’s ihm gezeigt, wenn er etwas ausgekocht hatte.«
    Der Direktor kicherte. »Ja, das haben wir.« Sein Gesicht wurde ernst. »Ich bin aber nicht in diesem Gewerbe, um zu kämpfen, Pirat. Ich will unterhalten.« Er zeigte mit der Hand auf die Front-Sichtluken. »Da draußen sind Tausende von Planeten, die nur darauf warten, ihren ersten Zirkus zu sehen, und keiner von uns wird lange genug leben, um überall zu spielen. Das Universum ist groß genug für unsere und Tür die Abe-Truppe. Wir müssen nur ein wenig zur Seite rücken. Der Preis fürs Nichtrücken ist höher, als ich zu zahlen bereit bin.«
    Ein lauter Knall ertönte auf der Brücke und ließ alle Köpfe in Richtung des Quartiermeisters schnellen. Schielauge Mike hielt die grüne Flasche hoch. »Noch eine Minute bis zur Quadrantengrenze!« Schielauge drehte sich um und rief es durch die Brücke.
    Kahler Willy erhob sich von seinem Pilotensitz. »Alles auf automatische Kontrollen, und jetzt wollen wir Schielauges Fläschchen an den Kragen gehen.«
    O’Hara schlug Jon auf die Schulter, drehte sich um und ging an den Tisch. Jon überflog ein letztes Mal seine Schalttafel, schaltete das automatische Alarmsystem ein, schwang seinen Stuhl herum, stand auf und trat zu den anderen in der Mitte der Brücke.
    Zum Brückenpersonal gesellte sich das Nicht-Brückenpersonal, das der Direktor für die Feier eingeladen hatte: Eisenkinn Jill, Herzblatt und ihre Mutter. Entenfuß würde unten sein und mit der Zeltkolonne ein Faß aufmachen, während Pony Red bei den Tierwärtern in der Menagerie war. Kristina, die Löwendame, Madam Zelda, Bretzel, der Weibliche Schlangenmensch, Fischgesicht … Schielauge Mike hob ein dünnstieliges Glas aus Bleikristall, gefüllt mit einer perlenden, hellgoldenen Flüssigkeit. Als alle Personen auf der Schiffsbrücke um den Tisch herum versammelt waren, blickte der Direktor eine Weile auf seine Uhr, sah auf und verkündete: »Das war’s! Wir haben die Grenze überquert.« Er erhob das Glas. »Auf die Saison!«
    »Auf die Saison«, wiederholten alle und nippten an ihren Gläsern. Gerade als Jon einen Schluck nahm und sein Glas zu einem zweiten ansetzte, gingen sämtliche Sirenen auf seiner Schalttafel los.
    Sein Glas fiel zu Boden, als er an seinen Platz stürzte und eilig die Instrumente überprüfte. Er brauchte nicht nachzufragen; er wußte, daß jeder auf der Brücke an seiner Station war. Er schaltete die Sprechverbindung zur Pilotenstation ein. »Willy, die Röhren sind’s. Sie arbeiten nicht mehr analog.« Jons Finger flogen über die Schalter. »Ich kann es nicht aufhalten.« Er rief den hinteren Maschinenraum: »Animal!«
    »Hier ist Lefty, Pirat. Animal steckt oben in der Backbordröhre.«
    »Hol ihn da raus! Wir müssen die Röhren abwerfen!«
    »Was?«
    »Du hast mich gehört! Hol ihn raus! Wir haben nur noch ein paar Minuten.« Jon rief den Piloten. »Willy, ich kann dir nur noch zwei Minuten Lichtantrieb geben, dann müssen wir die Röhren

Weitere Kostenlose Bücher