Einarmige Banditen
ging be drohlich langsam auf den älteren Jungen zu. »Sag mal, Freundchen, weißt du nicht, wie man Gäste begrüßt, hä?« Dann packte er Skinny am Ohr und zog ihn fast daran hoch. »Au! Lassen Sie mich los! Papa!« Kurz darauf kam Skinnys Vater mit einer Kiste Bier aus dem Keller. »Lass gut sein, Dan! Der Bengel weiß nicht, was sich gehört. Wieso habt ihr die Kinder angeschleppt? Ich will keinen Ärger kriegen. Wir hatten eine Abmachung.« Der lange Dan ließ Skinny wieder los. »Tut mir Leid. Wir mussten unseren Plan ändern. Die drei haben uns dazwischengefunkt. Wir behalten sie eine Weile im Auge und werden sie dann wieder laufen lassen. Dich halten wir da raus. Lass uns in dein Büro gehen und den Rest klären.«
»Gut. Und ihr? Habt ihr Hunger?« Der dicke Ben klatschte in die Hände. »Natürlich. Bedienung! Aber ein bisschen plötzlich!« Wohl oder übel musste Skinny Norris an ihren Tisch kommen. Zähneknirschend legte er die Spei sekarte auf den Tisch. »Was darf ich Ihnen bringen? Im Angebot haben wir heute Pizza Diabolo.« Ben schmiss die Karte auf den Boden. »Angebot?! Sehen wir so aus, als würden wir Angebote fressen? Mann, bring uns alles, was da ist! Aber zack, zack!« Mit geballter Faust verschwand Skinny in der Küche und gab die Bestellung beim Koch auf. Wenig später stand der Tisch voll mit verschiedenen Pizzas. Ben nahm eine Serviette und legte sein
Handy neben sich. »Haut rein, Jungs. Das muss für eine Weile reichen.« Einen kurzen Moment zögerten die drei noch, dann machten sie sich über die Pizzas her. Sie hatten seit Stunden nichts mehr gegessen. Viele Pizzas später lehnten sie sich satt zurück. Der dicke Ben wischte sich mit der Serviette den Mund ab und rülpste laut. Dann stand er auf. »He, Skinny. Wo habt ihr die Klos? Was oben reinkommt, muss auch unten wieder raus.«
»Kommen Sie mit, ich zeige es Ihnen.« Nun waren die drei allein in der Bar und Justus sah sich nervös um. »Jetzt oder nie. Wir verschwinden. Das Handy vom Dicken nehm ich mit. Los!« Gleichzeitig sprangen sie auf und rannten zur Tür. Doch sie war verschlossen. »Mist! Wir müssen irgendwie raus hier. Mir nach! Wir versuchen es durch den Keller.« So schnell sie konnten, liefen sie die schmale Kellertreppe hinab und gelangten in einen dunklen Flur. Peter tastete nach dem Lichtschalter. »Und jetzt? Wir sitzen in der Falle.« Aber Justus dachte nicht daran aufzugeben. »Vielleicht gibt es einen zweiten Ausgang? Da hinten ist eine Tür. Kommt!« Hinter der Tür ging es noch ein paar Stufen abwärts, dann standen sie in einem riesigen Lagerraum. An der Decke baumelte eine kleine Glühbirne. Bob hielt sich die Hand vor den Mund. »Ich fasse es nicht. Alles voller Glücksspielautomaten.« Der ganze Raum war vollgestellt mit Einarmigen Banditen und anderen Apparaten.
»Das sind bestimmt über hundert Stück«, staunte Justus. Fieberhaft suchten sie in dem Lagerraum nach einem Ausgang. Doch ihre Lage war hoffnungslos. Die schmale Treppe blieb die einzige Möglichkeit, den Keller wieder zu verlassen. Von oben hörten sie jetzt Ben wütend fluchen. Peter blieb erschrocken stehen. »Die werden gleich runterkommen. Schnell, Just! Du hast doch das Handy von Ben. Wir müssen Kommissar Reynolds anrufen.« Nervös wählte Justus die Nummer der Polizeiwache. Er konnte sie auswen dig. Sergeant Raider meldete sich. »Polizeirevier Rocky Beach.«
»Sergeant Raider, Sie müssen uns helfen!« Jetzt polterte jemand die Kellertreppe runter.
»Wer spricht denn da?«
»Hier ist Justus Jonas. Bitte kommen Sie schnell zu Norris’ Bar ! Wir sind in Gefahr. Es geht um verbotene Glücksspiele! Ich muss jetzt auflegen, es kommt jemand.« Bob sah sich hektisch um. »Hier, wir verstecken uns hinter den Einarmigen Banditen.« Einige Sekunden später betrat der dicke Ben den Lagerraum. »Kinder, ich weiß, dass ihr hier drin seid. Hört auf mit dem Quatsch und kommt raus!« Die drei dachten nicht daran. Nun traf auch der lange Dan ein. »Nun macht schon, was mein Bruder sagt! Wir finden euch sowieso – und wenn wir alle Automaten auf den Kopf stellen. Oder halt, ich habe eine bessere Idee.«
»Was meint der damit?«, flüsterte Peter erschrocken. »Hört ihr das? Da drückt doch jemand auf einem Handy rum, oder?« Plötzlich ahnte er, was vor sich ging. »Just! Schnell! Der ruft das Handy von seinem Bruder an. Du
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