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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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da, lauter zerdrückte Bierdosen. Kommt mal her und guckt euch das an!«  Doch Justus und Peter gaben ihm  keine An twort.  Mit großen Augen starrten sie auf den dicken Ben, der jetzt direkt hinter Bob stand. Sie hatten nicht bemerkt, dass sich ihnen der Mann lautlos genähert hatte. »Oh ja. Ist wirklich interessant. Das muss man gesehen haben«, begann dieser plötzlich in betont freundlichem Ton. Bob drehte sich entsetzt um. Er wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort heraus. »Nun sieh mal an, unser Rouletteprofi. Da hast du ja eine große Nummer abgezogen. Alles auf die Drei. Pah! Mittlerweile haben wir auch einen Verdacht, woher ihr die ganze Kohle hattet. Kleine Kinder bekommen nämlich niemals so viel Taschengeld. Ihr habt unser kleines Sparschwein in der Schiffsküche gefunden, stimmt’s?« Mit einer Hand hob er den schlotternden Bob hoch. In diesem Moment tauchte sein Bruder auf. »Nun lass ihn, Ben! Das ist unser Spielernachwuchs. Der wird mal eine ganz große Nummer in Las Vegas.«
    »Und was sollen wir jetzt mit den Zwergen an stellen, Dan?«
    »Nur keine Aufregung. Sie waren auf dem Schiff  unsere Gäste und das sollen sie auch an Land  bleiben. Wenn ich bitten darf – unsere Limousine steht zu eurer Verfügung.« Mit sanftem Druck  wurden die drei ??? in den Wagen geschoben und  fielen nacheinander in weiche Ledersitze.  Das Innere der Limousine war riesig. Es gab  sogar einen Fernseher und eine kleine Bar. Dan  setzte sich ihnen gegenüber. »Darf ich euch etwas zu Trinken anbieten? Eine Cola? Wasser? Cham-pagner?« Justus, Peter und Bob schüttelten ängstlich die Köpfe. Jetzt kam auch der dicke Ben in den Wagen und schloss die Tür hinter sich. »Sagt mal, Kinderchen, eben gab es reichlich Ärger im Hotel.  Da soll ich angerufen und fürchterlich über das  Redrock geschimpft haben. Die wollten schon unsere Koffer aus dem Zimmer holen. Seltsam ist nur, dass die Dame an der Rezeption etwas von  einer sehr jungen Stimme erzählte. Ja, von einer Kinderstimme. Ihr habt wohl nichts damit zu tun, oder?«  Wieder schüttelten die drei die Köpfe.  Dan drückte jedem eine Flasche Cola in die Hand.
    »Was höre ich da für Sachen von meinem Bruder?  Auf solche Ideen würden doch brave Jungs niemals kommen. Nein, nein, das müssen Gespenster  gewesen sein. Was soll’s, wir wollten das Hotel  sowieso gerade verlassen. Aber mit einer Sache  hatten die Gespenster Recht: Die Wasserhähne  tropfen tatsächlich.«  Doch mittlerweile hatte der dicke Ben genug von  dem Spiel. »So, Schluss jetzt! Die Bengels wissen zu viel. Wie sind die nur an die Hotelnummer gekommen? Die Koffer habe ich schon eingeladen.  Lass uns verschwinden, Dan.«
    »Gut, wir fahren zu Bud. Die Gören nehmen wir  mit, bis uns was Besseres einfällt. Ich geh ans  Steuer und du bleibst hinten sitzen!«  Als der Wagen startete, leuchteten im Innern  unzählige kleine Lichter auf und bunte Leuchtstoff-röhren wechselten ständig ihre Farbe. Ben schaltete die Musikanlage ein. »Na, da kommt Las-Vegas-Stimmung auf, oder? In Vegas fahren nur solche Autos rum. Da ist unsere Limo noch die Kürzeste.  Die Stadt knistert vor Geld. Wer einmal dort war, für den ist Rocky Beach ein stinkendes Kaff.«  Justus nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Wir  fühlen uns eigentlich ganz wohl in Rocky Beach  und möchten aussteigen. Wissen Sie, dass Sie  soeben dabei sind, drei Kinder zu entführen?«
    »Entführen? Ach, nun hör aber auf. Wir haben  euch eingeladen. Wann könnt ihr schon mal mit  einer Limo durch eure Stadt fahren? Genießt das  doch einfach.«
    »Wir haben die Polizei bereits verständigt«,  unterbrach ihn Bob.
    »Die Polizei? Ja, wunderbar. Das ist doch unser  Freund und Helfer. Vielleicht wollen die auch  einmal mitfahren. Hast du gehört, Dan? Die liebe Polizei will uns besuchen.« Von vorn hörten sie Dan laut lachen.  Schließlich hiel t der Wa gen und die drei wurden  hinausgeschoben. Ungläubig sahen sie sich um.  Sie standen direkt vor Norris’ Bar.

Norris’ Bar
    Die Bar war um diese Zeit menschenleer und der  dicke Ben ging voran. »Mir nach! Ihr seid eingeladen.« Drinnen roch es nach kaltem Zigarettenrauch und Bier. Nach einer Weile gewöhnten sie sich an die schummrige Beleuchtung. Hinter dem Tresen stand Skinny Norris und trocknete Gläser ab. Als er die drei ??? erkannte, ließ er fast eins fallen. »Wo kommt ihr Idioten denn plötzlich her?«  Der lange Dan hatte dies gehört und

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