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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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unsanft aber sicher in der Rettungsinsel. Ganz am Ende seilte sich der Kapitän ab.
    »So, das wäre geschafft. Alle anderen sitzen in  den Rettungsbooten. Keine Sekunde zu früh.«

    Ein paar Minuten später neigte sich die Calimbra zur Seite und versank in den Fluten des Pazifischen Ozeans. Nur noch einige Bretter und Kanister schwammen auf dem Wasser.  Jetzt erst wurde ihnen bewusst, wie knapp sie mit dem Leben davongekommen waren. Bob nahm die Brille ab und versuchte, das Salzwasser mit seinem nassen T-Shirt abzuwischen. »Wahnsinn. Wie damals auf der Titanic.«  Der Wind hatte sich ein wenig gelegt und die  Rettungsinsel trieb in der aufgewühlten See umher.  Die Rettungsboote der anderen hatten sie schon  längst aus den Augen verloren.
    »Werden die von der Küstenwache uns finden?«,  fragte Peter. Ängstlich klammerte er sich an einem Seil fest. Der Kapitän versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Das werden sie. Ich habe ihnen unsere letzte  Position durchgegeben. Zur Sicherheit schieße ich noch ein Notsignal in den Himmel. Auf jeder Rettungsinsel befinden sich Seenotraketen.« Er  öffnete eine wasserdichte Plastikkiste und nahm  eine lange rote Hülse heraus. Dann zog er an einer Schnur. Pfeifend und zischend jagte eine Rakete in den wolkigen Himmel.  Justus sah auf die helle rote Kugel, die an einem kleinen Fallschirm in der Luft schwebte. »Hoffentlich entdeckt auch die Küstenwache das Signal.«  Wie ein Spielball tanzte die Insel auf den Wellen.  Doch dann hörten sie plötzlich das Signalhorn eines Schiffes. »Seht, da hinten!«, rief Peter. »Das muss das Rettungsschiff sein. Die werden wahrscheinlich zuerst die Boote entdecken.« In diesem Moment donnerte ein Hubschrauber über sie hinweg.
    »Hier! Hier sind wir!«, brüllten alle, so laut sie konnten. Aber der Hubschrauber hatte sie längst ausgemacht. Genau über ihnen versuchte der Pilot, die Position zu halten. Dann öffnete sich eine Klappe und ein Rettungsschwimmer wurde an einer  Seilwinde abgelassen.
    »Die werden uns jetzt einen nach dem anderen  nach oben ziehen«, erklärte ihnen der Kapitän.
    »Zieht den Gurt über die Schultern und versucht, Ruhe zu bewahren. Dann kann gar nichts schief gehen.« Jetzt hatte der Rettungsschwimmer die  Insel erreicht. »Jemand verletzt?«, brüllte er gegen 

    die lauten Rotoren an.  Alle schüttelten die  Köpfe. »Gut, dann  ziehen wir jetzt den  Ersten nach oben.«  Peter wurde ein breiter  Gurt umgelegt und der  Retter gab der  Hubschrauberbesat zung ein Zeichen.  »Und los geht’s!«  Es gab einen kurzen  Ruck und Peter wurde  aus der Rettungsinsel  herausgerissen. Je  höher er gezogen  wurde, desto lauter  donnerte ihm der Hubschrauber entgegen. Von hier aus konnte er die anderen Boote und das Schiff der Küstenwache erkennen. Unter ihm wurde die aufblasbare Insel immer kleiner.

    »So, mein Junge, gleich hast du’s geschafft!«,  brüllte ihm ein Mann entgegen. »Nicht zappeln!  Wir holen dich jetzt an Bord.«  Dann packten Peter zwei kräftige Hände und  zerrten ihn in den Hubschrauber.  Als Letzter ließ sich der Retter zusammen mit  Bob nach oben ziehen.  Sie waren gerettet.  Justus rieb sich das Wasser aus den Augen.
    »Mann, das war die verrückteste Sache, die ich je erlebt habe.«

Hubschrauberrundflug
    Die Rotoren des Hubschraubers waren so laut, dass man sich kaum verständigen konnte. Direkt unter ihnen nahm das Schiff der Küstenwache Kurs auf  den Hafen. Im Schlepptau hatte es die inzwischen leeren Rettungsboote.
    »Die andern werden alle sicher an Bord sein.  Sonst würden die nicht die Position verlassen«,  brüllte der Kapitän und war sichtlich erleichtert.  Nach wenigen Minuten hatte der Hubschrauber  die Küste erreicht. Von oben sah der kleine  Fischereihafen winzig aus. Der Pilot flog einige Kurven, um einen geeigneten Landeplatz ausfindig zu machen. Schließlich setzte er neben der Küstenstraße oberhalb des Hafens zur Landung an.  Unmengen an Staub wurden aufgewirbelt. Endlich  hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen und der Pilot nahm seine Kopfhörer ab. »Okay, hier könnt ihr aussteigen. Geht zum Hafen runter, dort wird auch gleich die Küstenwache eintreffen! Wir werden zur Sicherheit noch einmal das Einsatz gebiet auf dem Meer überfliegen.«  Alle bedankten sich bei der Hubschrauberbe satzung und kletterten aus dem Helikopter. Mit  eingezogenen Köpfen rannten sie unter den  Rotorblättern hindurch. Dann hob

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