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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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fiel auf, wie sich ihre Füße einwärts drehten und sie die Hände auf dem Schoß hin- und herbewegte. Ihre Körpersprache verriet Angst.
    »Vergessen Sie es einfach. Ich weiß zwar nicht genau, was da los war, aber wir haben jetzt keine Zeit, uns darüber den Kopf zu zerbrechen. Kommen Sie, kurz bevor Sie gehen, noch mal zu mir. Ich möchte wirklich, dass Sie diese Reise machen – ich glaube, das wird eine wertvolle Erfahrung für Sie sein«, erwiderte Anthony. Nach seinem barschen Empfang von eben taute er allmählich ein wenig auf.
    Sie drehte ihren Kopf zu mir und biss sich auf die Lippe. Verdammt, war sie sexy.
    »Ist das okay, Nick?«, fragte Ant. Er weckte mich aus meinem Tagtraum, als er sich über den Schreibtisch beugte und seine Hängebacken in meine Richtung schwangen.
    »Ja, ja, natürlich. Ich freue mich schon darauf, mit Sienna zusammenzuarbeiten«, antwortete ich. Angestrengt versuchte ich, möglichst cool zu bleiben, dabei hätte ich ihn am liebsten auf die Wange geknutscht und ihm ein Freundschaftsbändchen geschenkt.
    Ant wandte sich wieder an Sienna. »Dann müssen wir noch einen Flug für Sie buchen. Sie brechen morgen früh auf und sind dann drei Tage weg. Geht das in Ordnung?«
    Das arme Mädchen hatte kaum Zeit, darüber nachzudenken, ob irgendetwas nicht in Ordnung ging.
    »Ja«, versicherte sie rasch. »Das heißt, ich muss noch zu Hause anrufen und nachfragen, ob es sich auch wirklich einrichten lässt«, fügte sie ruhig hinzu. Ganz offensichtlich versuchte sie nicht, mich auszuschließen, aber ich war nun mal einfach derjenige, der hier am schlechtesten über ihr Privatleben informiert war.
    Ant nickte verständnisvoll. Er wusste etwas, was ich nicht wusste, aber ich wollte es auch wissen. Warum musste sie erst nachfragen, ob sie auf Geschäftsreise gehen konnte? Hoffentlich lebte sie nicht bei besitzergreifenden Eltern, die sie nicht zum Spielen rauslassen wollten.
    Wenn sie schon eine Erlaubnis brauchte, um auf Geschäftsreise gehen zu können, dann mussten ihre Eltern wirklich der schiere Albtraum sein. Lebt sie wirklich noch zu Hause?, fragte ich mich. Sie war immerhin zwanzig. Ich stellte mir den armen Kerl vor, der sie nach Hause brachte, nachdem sie die Nacht durchgemacht hatten, und dann ein peinliches Frühstück mit überfürsorglichen, prüden Buchhaltern oder etwas Vergleichbarem über sich ergehen lassen musste.
    Himmel!
    Doch tatsächlich wusste ich nicht, wovon sie sprach. All das waren nur Vermutungen. Vielleicht lebte sie gar nicht bei ihren Eltern, sondern mit einem Mann zusammen. Wieder fragte ich mich, ob sie einen Freund hatte. Zwar hatte ich sie nie darüber reden hören, aber sie schien ohnehin kaum über Privates zu sprechen, und ich bezweifelte, dass sie mir davon erzählt hätte. Also betete ich einfach, dass ihre private Situation – wie auch immer die aussah – sie nicht daran hindern würde, mitzukommen.
    Sienna verließ den Raum, und zurück blieben nur Ant, ich und das Summen seines Kühlschranks. »Ich wollte Ihnen einige Ideen präsentieren, wenn Sie gerade kurz Zeit haben.« Schnell hielt ich ihm das zwanzig Seiten umfassende Dokument hin, das ich vorbereitet hatte, und hoffte, er würde nicht zu dem Schluss kommen, dass das alles nur dämlicher zusammengetippter Mist war.
    Als er mit seinen Wurstfingern durch die Seiten blätterte, fühlte es sich an, als dringe er in etwas ein, das ihn nichts anginge. Auf der ersten Seite hatte ein Essensrest an seiner Hand schon einen Fettfleck hinterlassen. Um Himmels willen …
    »Hm, das sieht ja toll aus, Nick«, sagte er auf die leicht herablassende Art, mit der ein Vater die Krakelzeichnungen seines kleinen Kindes lobt.
    Es sieht toll aus? Du hast es ja nicht mal gelesen, du Spinner!
    » Na, da ist noch eine Menge mehr. Ich dachte, Sie brauchen vielleicht etwas länger, um sich ein Bild zu machen …« Ich wollte mehr Zeit einfordern, doch da kam Sienna auch schon wieder zurück.
    Sie hatte ein breites Lächeln im Gesicht, also hatte sie wohl eine gute Nachricht. Ant beachtete mein Exposé gar nicht mehr.
    »Ja, ich bin dabei«, verkündete sie.
    »Sind Sie sicher, dass das in Ordnung geht?«, fragte er mitfühlend. Seine gierigen Augen musterten sie von oben bis unten.
    Der steht auf sie! Der steht auf sie, ist das zu fassen? Ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen, denn ich hasse es, nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, und ich hasse es, nicht eingeweiht zu sein.
    »Okay, das ist wirklich

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