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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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unumgänglich.“
    Ich streckte mich und seufzte tief. „Ich war mir nie sicher, was ich sagen sollte oder durfte. Ständig habe ich mir überlegt, ob das, was ich gerade ausdrücken wollte, auch passend ist, oder vielleicht doch irgendwelche Gefühle verletzt.“
    „Jetzt kannst du nachempfinden, wie es mir auf einem Presseempfang geht.“ Asmodeo nahm meine Hand und streifte die Innenseite meines Handgelenks mit den Lippen. „Und ich kann dir versichern, es fällt mir wahnsinnig schwer, mich zu beherrschen“, raunte er gegen meine Haut, während er zu mir aufsah.
    Seine leichte Berührung, der Klang seiner Stimme und dann noch der Blick seiner Augen reichten aus, um meinen Pulsschlag heftig in die Höhe schnellen zu lassen. Und seine doppeldeutigen Worte verschlimmerten meinen Zustand weiter.
    Ich zwang mich dazu, mich auf meine eigentlichen Gedankengänge zu konzentrieren. „Eine Runde Mitleid für uns Kreaturen, die wir von sozialen Zwängen gequält werden“, antwortete ich mit einer Stimme, die dunkler war als gewöhnlich.
    Asmodeos Augen zeigten mir, dass er ganz genau wusste, was momentan in mir vorging. Er lachte leise und streifte meine Hand erneut spielerisch mit den Lippen, bevor er sie freigab und damit den magischen Bann brach, der mich immer dann gefangen hielt, wenn wir uns berührten.
    „Du wirst es überleben und ich auch“, meinte er und ich war mehr als unschlüssig, ob er mir damit auf meine Feststellung antwortete, oder aber auf unsere Empfindungen anspielte. Denn - wie jedes Mal - beschlich mich augenblicklich das trostlose Gefühl des Unvollkommenseins, sobald er mich losließ.
    Statt dieser Sehnsucht nachzugeben und die Hand nach ihm auszustrecken, ignorierte ich meine Emotionen, denn die erste Begegnung mit Johannes Familie ließ mich nicht los. Die vielen Eindrücke, meine Assoziationen und Schlussfolgerungen wirbelten durch meinen Kopf, gepaart mit dem starken Drang, sie mit Asmodeo zu teilen. Also drehte ich mich ihm zu.
    „Andererseits war es auch interessant. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass zwei Brüder dermaßen unterschiedlich sein können.“
    „Du sprichst von Clement und Johannes.“
    „Ja. Äußerlich sind sie sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Auch wenn der eine hellblond und der andere dunkelhaarig ist.“
    „Sie haben zwei Mütter“, merkte er an, doch ich schüttelte den Kopf. Es war nicht das, was ich hatte ausdrücken wollen.
    „Trotzdem ist es gerade die Ähnlichkeit, wodurch die beiden sich unterscheiden. Was bei Johannes anziehend wirkt, ist bei Clement seltsamerweise abstoßend. Johannes ist großzügig, offen, begabt …“
    In Asmodeos Augen leuchtete dieses Polareis-Feuer auf. „Clement hat auch seine Begabungen , glaub mir.“
    Allein die Art, wie er den Begriff Begabungen aussprach, machte mir deutlich, dass ich mit meiner Einschätzung von Clements Wesen richtig lag. Ich sah aber auch, dass Asmodeo Clement zweifelsohne näher kennen musste, wobei ich mehr als skeptisch war, ob mir diese Offenbarung gefallen sollte.
    Ich bemühte mich, meine Gedanken in Worte zu fassen.
    „Seine Begabungen , wie du sie nennst, sind negativer Natur, Asmodeo. Er macht mir einen arroganten, selbstgefälligen und brutalen Eindruck. Da ist keine Spur von Sensibilität, Mitgefühl oder Rücksichtnahme, die Johannes auszeichnen.“
    Asmodeo sah mich an, als wollte er sich an das herantasten, was ich empfand.
    „Clement hat einen grundsätzlich anderen Charakter als Johannes. Und wie heißt es so schön? Der Charakter ist das Schicksal eines Mannes.“
    „Wieder dieser Dumas?“, fragte ich und rollte mit den Augen.
    „Nein, das stammt von Joseph Conrad, ist aber auch gut.“ Asmodeo grinste, aber mir war die Sache zu wichtig, um sie leichtfertig abzutun.
    „Du kannst mir erzählen, was du willst, aber dieser Clement beunruhigt mich.“
    Asmodeo nickte bedächtig. „Das kann ich nachvollziehen. Clement hat Probleme in der Balance seiner Leidenschaften. Er benötigt ununterbrochen Herausforderungen.“
    „… wie diese Verlobte von ihm“, ergänzte ich.
    „Ach die! Die ist mehr ein Statussymbol.“ Asmodeo machte eine abschätzige Handbewegung. „Russische Models sind im Moment en vogue. Nein, nein, Clement sucht sich seine Herausforderungen auf ganz anderen Gebieten.“
    „Und auf welchen?“, erkundigte ich mich, denn ich spürte, dass Asmodeo zögerte, mir konkretere Informationen über Clements Machenschaften zu geben.
    Asmodeo seufzte. Er warf

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