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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Er blickte verlegen in die Runde und hüstelte.
    „Was?“, sagte Clement unwirsch.
    „Die Sache, um die Sie mich gebeten haben, ist geregelt, Herr Hohenberg“, antwortete Becker höflich und unaufdringlich.
    Clement vollführte eine kaum sichtbare Armbewegung in dessen Richtung. „Julian Becker, mein Direktionsassistent. Frau Stolzen und Graf di Borgese sind Freunde meines Bruders.“
    Julian Becker verneigte sich leicht vor mir. „Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Sein Lächeln war offen und ansteckend. Dann wandte er sich zu Asmodeo und meinte: „Sie werden sich vielleicht nicht mehr erinnern, Graf di Borgese, aber wir haben bereits schriftlich miteinander kommuniziert.“
    „Ich weiß. Sie unterschreiben die finanziellen Anweisungen für Herrn Hohenberg. Und ich behalte alles im Gedächtnis, was mit meinen Geldangelegenheiten zu tun hat“, antwortete Asmodeo freundlich. Wie ich, schien auch er den dicken Assistenten auf Anhieb zu mögen.
    „Dann fällt die finanzielle Aufstellung für den Aufsichtsrat auch in Ihren Bereich, Herr Becker?“, warf Johannes ein.
    Julian Becker nickte mit aufmerksamem Ausdruck in seinen Augen.
    „Ihre Anwesenheit trifft sich gut“, fuhr Johannes fort. „Ich habe mir die Aufstellungen durchgesehen und habe bei ein, zwei Punkten noch Klärungsbedarf, die die Transaktionen zur Lichtwellentechnik betreffen. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.“
    Der dicke Assistent verneigte sich erneut. „Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung. Was möchten Sie wissen?“
    Johannes setzte zu einer Antwort an, doch Clement kam ihm zuvor und erstickte die Unterhaltung gekonnt. „Johannes, Herr Becker, am heutigen Tag sollten wir das Geschäftliche ruhen lassen. Das hat sicherlich noch Zeit bis nach der Beerdigung.“ Obwohl er betont nett sprach, verriet mir die Bewegung seines Kiefers doch deutlich, dass er zumindest von Seiten seines Angestellten keinen Widerspruch dulden würde.
    Johannes wollte nachsetzen, aber mit Rücksicht auf Clements Assistenten, dem man deutlich ansah, in welcher Zwickmühle er sich befand, verzichtete er, weiter auf eine Antwort zu drängen. Stattdessen sagte er: „Du hast wahrscheinlich Recht. Für das Geschäftliche bleibt uns noch genügend Zeit.“
    Die Aussage von Johannes gefiel Clement allem Anschein nach nicht hundertprozentig. Offensichtlich hatte er das Thema gänzlich beenden wollen.
    Jetzt schüttelte er ungläubig den Kopf und gab sich amüsiert. „Mein kleiner Bruder Johannes. Wollte all die Jahre nichts von unseren Geschäften wissen. Und nun, mit einem Mal, beschäftigt er sich mit Bilanzen. Ich vermute, dieses Interesse entstand durch den Kontakt mit Ihnen, verehrter Graf?“
    Asmodeos Antwort kam prompt. „Nein, nein, das wäre zu viel der Ehre, Herr Hohenberg. Aber ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Bruder im Bilanzwesen tatsächlich sehr versiert ist. Er geht den Dingen auf den Grund und hat ein Auge für Zahlen. Jedenfalls würde ich ihn nicht unbedingt als Buchprüfer in meinen Firmen antreffen wollen.“
    „Buchprüfer, in der Tat!“, wiederholte Clement mit einem leisen Lachen und versuchte angestrengt, den Eindruck zu erwecken, als würde man immer noch reine Höflichkeiten austauschen.
    Er wandte sich zum Gehen, machte einen Schritt, hielt inne und drehte sich zurück zu Asmodeo. Sein Lachen war verschwunden, als ob es nie dagewesen wäre. Er verströmte Kälte und kaum unterdrückte Wut, als er fragte: „Übrigens, lieber Graf, benutzen Sie immer noch diesen altmodischen Revolver?“
    Asmodeo nahm einen Schluck Kaffee, bevor er erwiderte: „Und Sie, verehrter Herr Hohenberg, haben Sie immer noch diese seelenlose Automatik?“
    Clement blinzelte einmal und antwortete: „Kennen Sie das Sprichwort, Graf? Wenn zwei Männer sich gegenüberstehen und der eine hat einen Revolver und der andere eine Automatik, dann ist der mit dem Revolver ein toter Mann.“
    Jetzt lächelte Asmodeo. „So, sagt man das? Das käme auf den Versuch an, meinen Sie nicht auch?“
    Clement blieb ihm die Antwort schuldig. Die Stille, die folgte, schien kein Ende zu nehmen. Es war Clement, der sie schließlich durchbrach. „Ich bin untröstlich, Frau Stolzen. Statt die Zeit zu nutzen, um Sie näher kennenzulernen, verliere ich mich in Fachsimpelei über typische Männerhobbies. Waffen - das muss Sie doch langweilen.“
    Er wartete meine Reaktion nicht ab, sondern blickte zu seiner Verlobten und sprach weiter. „So anregend ich Ihre

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