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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Hände gegen meine stechenden Seiten.
    Asmodeo beobachtete mich schweigend. Auch der Hund rührte sich nicht vom Fleck.
    „Sag mir“, stieß ich abgehackt hervor, „sag mir, dass du mich liebst.“
    Asmodeos Blick lag schwer wie Blei auf mir. Er erwiderte nichts.
    „Warum antwortest du nicht?“, schrie ich beinahe. „Es ist doch ganz einfach. Pass auf, ich mache es dir vor: Asmodeo, ich liebe dich von ganzem Herzen, mit jeder Faser meines Körpers!“
    Asmodeos Gesicht zuckte unmerklich. „Und was ist mit Johannes?“
    „Lenk jetzt nicht ab!“ Diesmal schrie ich richtig. „Sag mir, warum du mit mir zusammen bist. Erzähl mir von deinem Plan. Von deinem geheimen Plan.“
    „Welchen Plan meinst du?“ Seine Stimme war ausgesprochen ruhig, wie immer, wenn er unter Druck geriet.
    „Du weißt genau, von welchem Plan ich rede. Sina behauptet, dass du mit mir nur zusammen bist, um einen kranken Selbstversuch durchzuführen. Einen Selbstversuch, mit dem du schließlich das Gute ausrotten und dem Bösen zum Sieg verhelfen willst. Stimmt das? Los! Sag was!“
    Er beugte sich zur Seite und streichelte sanft über Mozart, der angefangen hatte, zu winseln.
    „In deinem jetzigen Zustand kann ich nicht vernünftig mit dir reden.“
    „Von was für einem Zustand sprichst du?“ Meine Stimme überschlug sich.
    Asmodeos Blick bohrte sich in meinen, unbeugsam und hart. „Sina hat dir von dem Elixier gegeben.“
    „Das geht dich gar nichts an!“, erwiderte ich schrill.
    „Ich denke schon. Dieses Zeug verändert dich. Es lässt das Böse in dir an Kraft gewinnen.“
    „Blödsinn. Bestenfalls hilft es mir, mich der Realität zu stellen. Ich sehe jetzt vieles klarer.“
    „Das behaupten alle Junkies.“
    Seine Worte machten mich rasend vor Wut. Ich wollte ihn ebenso kränken, wollte ihn ebenso leiden sehen, wie ich verletzt war. „Wo warst du heute Nacht? Ich bin dir nachgegangen. Ich weiß, wohin du gegangen bist. Hast du mir nichts zu erklären?“
    Asmodeos Gesicht zeigte keine Regung. Lediglich die Haut über seinen Backenknochen wurde eine Nuance heller. In seinen Augen loderte ein kaltes Feuer auf. „Frage ich dich, wo du letzte Nacht warst? Ob du mir etwas zu erklären hast?“
    Ich senkte meinen Blick. Gegen meinen Willen schoss mir das Blut in den Kopf. Für eine Weile herrschte Stille zwischen uns.
    „Du liebst mich nicht, Asmodeo“, brachte ich mit zitternder Stimme heraus. „Du benutzt mich nur.“ Bodenlose Verzweiflung folgte meiner Feststellung.
    „Lilith“, antwortete er und machte einen Schritt auf mich zu. Doch meine nächsten Worte ließen ihn stoppen.
    „Asmodeo, ich denke, es ist besser, wenn wir uns eine Zeitlang nicht sehen. Du bist frei.“
    Seine Augen zogen sich kaum merklich zusammen. Das war die einzige Reaktion.
    Rein äußerlich hatte ich meine Selbstbeherrschung wiedergefunden. „Mozart“, sagte ich, „komm, wir gehen.“
    Der Hund blieb auf seinem Platz zu Asmodeos Füßen liegen, er rührte sich nicht.
    „Mozart“, befahl ich drängender, während mir erste Tränen in die Augen stiegen.
    Asmodeo bückte sich erneut zum Hund. „Geh“, befahl er leise.
    Gehorsam erhob sich Mozart und kam zögernd zu mir herüber. Ich drehte mich von Asmodeo weg, begann langsam, dann immer schneller zu laufen, während mein Innerstes mit jedem Schritt mehr zerbrach, bis ich das Gefühl hatte, nur noch eine leere schmerzerfüllte Hülle zu sein.
    Ich hörte den stoßweisen Atem des Hundes, der neben mir rannte. Und ich wusste es, ich wusste es genau: Er begleitete mich nur, weil es ihm Asmodeo aufgetragen hatte.
     
    15
     
    Gerti kam von draußen herein, als sie mich und Mozart ins Haus kommen hörte. Sie blieb im Wintergarten stehen. Mit verschränkten Armen sah sie mich abwartend an. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen und schenkte mir gerade ein Glas Wasser ein.
    „Da bist du wieder“, sagte sie.
    Ich führte mein Glas zum Mund und trank mit großen Schlucken.
    „Vorhin“, setzte sie an, „…das war sehr respektlos von dir, wie du mich behandelt hast. Ich kann nichts dazu, wenn du dich mit Asmo streitest.“
    Obwohl mein Durst gestillt war, kostete ich ausgiebig vom Wasser.
    „Wo ist Asmo überhaupt?“, fragte sie.
    „ A-s-m-o “, antwortete ich gedehnt, „ Asmo wird wahrscheinlich für eine Weile nicht mehr kommen.“
    „Ach“, entfuhr es meiner Oma.
    „Ja, ach “, äffte ich sie nach.
    Sie ging nicht auf meine Provokation ein, schien sie nicht einmal zu bemerken. „Darf ich

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