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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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verraten, dass ich heute teuflischen Muskelkater haben würde.“
    „Der Teufel gibt dir nichts umsonst, das ist der Deal, stimmt’s Asmodeo?“, sagte ich. Asmodeo verschluckte sich vor Lachen und Johannes und ich stimmten in sein Gelächter ein.
     
    21
     
    Heute war eindeutig ich mit dem Abtragen an der Reihe. Meine Jungs verzogen sich ins Wohnzimmer und machten sich erneut über die Unterlagen von Johannes her. Ich musste aufpassen, Asmodeo war auf dem besten Wege, Johannes zu verderben. Bald würde auch Johannes zu einem Workaholic mutieren.
    Während ich mir mit einem leisen Grinsen vorstellte, wie Johannes in einem Anzug seinen Aktenkoffer schwang, stellte ich die immensen Reste unseres Buffets in den Kühlschrank zurück. Jetzt wusste ich auch, warum Asmodeo ein derartig gigantisches Teil angeschafft hatte. Hätte der Cooler normale Ausmaße gehabt, hätte ich die vielen Lebensmittel beim besten Willen nicht unterbringen können.
    Danach bestückte ich die Spülmaschine und hörte mit halbem Ohr zu, wie Johannes mit seinem Bruder Clement telefonierte. Anfänglich betrieben sie lediglich recht zurückhaltenden Smalltalk, was mich trotz Johannes Schilderungen über Clement verwunderte, denn schließlich waren sie verwandt und hätten eigentlich vertrauter miteinander umgehen müssen.
    Das Gespräch wurde sachlicher und geschäftsmäßiger. Wiederholt hörte ich die Begriffe nicht nachvollziehbare Transaktionen, finanzielle Ungereimtheiten und Verantwortung gegenüber den Aktionären .
    Im Mittelpunkt der Unterredung stand anscheinend ein Projekt, das mit Lichtwellen zu tun hatte. Johannes stellte dazu mehrere Fragen, aber die Antworten schienen ihn nicht zu befriedigen. Sein Tonfall wurde ausnehmend ruhig und höflich, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er sehr gereizt war und sich nur mit Mühe beherrschte.
    Neben der Spüle stand ein Stapel sauberer Teller, der darauf wartete, weggeräumt zu werden. Ich öffnete unseren Geschirrschrank, packte den schweren Stapel und hievte ihn nach oben.
    Die Teller begannen zu rutschen, es waren doch zu viele gewesen. Ich konnte sie nicht mehr halten. Sie fielen in Richtung Boden…
    Jemand rief meinen Namen.
    Es war eine weibliche Stimme.
    Es war die Stimme einer jungen Frau.
    Die junge Frau war halb tot vor Angst.
    Ich brauchte nicht zu überlegen. Spontan ließ ich den Kontakt zu.
     
    Ich sehe die Straße einer Großstadt vor mir. Es ist Nacht, es nieselt und das gelbe Licht der Straßenlampen schimmert in den Benzinschleiern der Pfützen. Autos fahren vorbei, Wasser spritzt neben ihren Reifen hoch. Scheinwerfer tanzen über die Fassaden und Schaufenster.
    Ich blicke mich um. Es sind keine Passanten unterwegs. Niemand ist auf der Straße zu sehen. Vielleicht habe ich mir die Verfolgung nur eingebildet. Keiner der Wagen verlangsamt seine Geschwindigkeit, um nach mir Ausschau zu halten. Die Gefahr ist vorüber, wenn sie denn überhaupt bestanden hat
    Mir wird bewusst, dass ich durchnässt bin und dass es mich fröstelt. Schräg gegenüber entdecke ich das Neonschild einer Bar.
Rio di Janeiro
prangt dort in bunten, exotisch anmutenden Lettern. Ich warte, bis sich eine Lücke im Verkehr ergibt und wechsele die Straßenseite. Die Absätze meiner hochhakigen Schuhe tackern stakkato-artig über den Teerbelag.
    Nochmals sehe ich mich um. Nichts – ich bin allein.
    Ich drücke eine schwere Eichentür auf und warme, stickige Luft empfängt mich. Sie riecht nach Alkohol, Vergnügen und einem Gemisch verschiedener Parfums und Aftershaves.
    Es ist kein großer Raum. Und er ist proppenvoll. An einem knappen Dutzend Tischen sitzen eng gedrängt Pärchen und Gruppen. Sie unterhalten sich, lachen und trinken.
    Die Bar zur rechten Seite ist dicht umlagert. Auch hier werden angeregte Gespräche geführt, es wird geflirtet und Kontakt gesucht. Ich ziehe meinen feuchten Blazer aus und hänge ihn an die überfüllte Garderobe. Zielsicher schlängele ich mich zur Bar durch. Gerade wird ein Hocker frei – er gehört mir.
    Im Spiegel sehe ich mich - eine junge Frau, vielleicht eine Idee kleiner als ich. Wir tragen unser blondes Haar auffallend kurz geschnitten. Teure Diamantohrringe glänzen an unserem Ohrläppchen und lenken den Blick auf unseren anmutig geschwungenen Hals. Unsere Augen sind das Auffälligste an uns: Dunkler als die von Johannes, unergründlich, ohne eine Spur von Schwäche, werden sie von dichten, beinahe schwarzen Wimpern umrahmt.
    Ich hebe meine Hand, um den

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