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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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meinen neuen Bekannten sehen. Ich blicke durch meine Wimpern zu ihm auf. Er hält mich für ohnmächtig. Er telefoniert mit einem Handy und wirkt dabei sehr zufrieden mit sich selbst.
    „Sie ist bewusstlos“, höre ich ihn sagen.
    Er hebt den Arm und blickt auf eine silberne Pilotenuhr. „Wir sind in ungefähr zwanzig Minuten beim Treffpunkt.“
    Er bricht ab und lauscht den Worten seines Gesprächspartners.
    „Im Gegenteil“, antwortet er mit einem kalten Lachen. „Die Dämonin hat keinerlei Verdacht geschöpft. Ich habe sie regelrecht abgeschleppt. Wir werden viel Spaß mit ihr haben. Ich habe sie heiß gemacht und sie hat es nötig!“ Wieder lacht er.
    „Ich habe ihr Drogen in den Drink gemischt... Wie viele? ....Genug, um sie zu betäuben, aber nicht zu viel, damit wir sie verhören können... Ich habe ihr zwei gegeben. Zusammen mit dem Alkohol wird das reichen, bis wir vor Ort sind.“
    Er lauscht erneut.
    „Was? Zwei sind zu wenig? Das kann ich nicht glauben. Die Kleine ist wirklich völlig weggetreten. Sie liegt hier vor mir wie ein voller Müllsack. Ihr Kopf hängt nach unten und ich kann ihr Höschen sehen. Von ihr geht keine Gefahr aus.“
    Ich trete ihm mit meinem Stöckelschuh seitlich ins Gesicht. Sein Kopf wird mit einem satten Klatschen gegen die Scheibe geschleudert. Blut schießt aus seinem Mund und aus einem kreisrunden Loch in seiner Wange, welches mein Absatz hinterlassen hat. Ich trete nochmals zu und dann ein drittes Mal.
    Der Mann schreit. Der Schrei geht in einem Gurgeln unter. Sein Handy fällt noch aufgeklappt auf den Rücksitz.
    Der Fahrer legt eine Vollbremsung hin. Der Wagen schleudert und kommt kreischend zum Stehen. Ich werde nach vorne gegen die Rückwand des Vordersitzes geworfen, rutsche fast völlig in den Fußraum, befreie mich aber schnell aus meiner misslichen Lage und trete erneut gegen meinen Entführer und dann wieder und wieder.
    Sein lebloser Körper kracht gegen die Tür, bis sie nachgibt und aufschwingt. Er fällt hinaus.
    Ich setze mich auf, der Fahrer hat sich umgedreht und will zu mir auf den Rücksitz. Er hat seine Hände nach mir ausgestreckt.
    Ich warte auf einen günstigen Augenblick, lasse ihn näherkommen und stoße ihm mit meiner Stirn voll ins Gesicht. Er sackt zurück und winselt.
    Ich werfe mich herum, krieche aus dem Wagen, über die leblose Gestalt meines Entführers hinweg und stehe auf. Ich kicke meine Stöckelschuhe von den Füßen.
    Ein zweiter Wagen kommt mit quietschenden Rädern keine zehn Zentimeter vor meinen Knien zum Stehen. Die Türen werden aufgerissen, zwei Männer springen heraus.
    Ich renne los.
    Und ich kann rennen.
    Der Boden ist feucht und kalt. Die raue Oberfläche des Asphalts schneidet sich in meine Füße.
    Aber ich renne.
    Ich renne um mein Leben.
    Hinter mir höre ich Schritte. Meine Verfolger sind mir dicht auf den Fersen. Im Gegensatz zu mir haben sie nicht mit den Nachwirkungen der Droge zu kämpfen. Und ihre Hände sind auch nicht hinter ihrem Rücken zusammengebunden.
    Die Nebenstraße ist dunkel. Die Fenster der Bürogebäude sind blind. Keine Menschenseele ist in der Nähe.
    Zwischen zwei Gebäuden erkenne ich eine kleine Lücke. Ich zwänge mich hinein, halte meinen Atem an, presse mich an die Wand, von der der Putz bröckelt. Die Schritte eilen vorbei, die Nacht verschluckt ihr Geräusch.
    Ich atme flach und heftig, wobei ich darauf achte, lautlos zu bleiben. Mit meinen Händen taste ich über die unregelmäßige Hauswand. Ich lasse mich an ihr herabsinken, lege mich auf meinen Rücken, ziehe die Beine an und zwinge meine zusammengebundenen Hände zentimeterweise über mein Gesäß, und meine Oberschenkel, weiter über meine Kniekehlen, bis ich sie schließlich über meine Füße streife.
    Ich bin sehr beweglich, das fällt mir nicht schwer.
    Meine gefesselten Hände sind jetzt vor mir. Weiße Kabelbinder halten sie zusammen. Ich stehe auf. Mir ist schwindlig. Mein Magen rebelliert. Die Drinks kommen jetzt endgültig aus mir herausgeschossen. Ich übergebe mich heftig.
    Zitternd lehne ich an der Fassade, ringe um Kontrolle über meinen Körper. Schräg neben meinem Kopf ragt ein rostiges Stück Eisen aus der Hauswand. Ich lege meine Arme darüber und beginne, an den Plastikstreifen zu sägen.
    Die Schritte kommen zurück. Blitzschnell nähert sich mir der Schatten eines großen kräftigen Mannes.
    Adrenalin schießt in mir hoch, vertreibt alle Schwäche aus mir. Der Mann hat mich gefunden. Er setzt zu einem Sprung

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