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Eine angesehene Familie

Eine angesehene Familie

Titel: Eine angesehene Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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rauchten eine Zigarette, und Makaroff holte ein Tütchen mit der 90 Prozent reinen Dope. Als Monika ihm 150 Mark hinlegte, nahm er sie nicht an.
    »Das ist ein Geschenk, Monika!«
    »Ich will aber bezahlen.« Sie erhob sich, steckte das Tütchen in die Tasche und verspürte ein unendliches Glücksgefühl. Drei absolut reine Nadeln. Daraus kann man sechs normale machen. »Ich lasse mir von dir nichts schenken. Können wir jetzt wieder fahren?«
    »So schnell?« Makaroff ließ die 150 Mark auf dem Tisch liegen, ohne sie anzurühren. »Willst du dir nicht dein Auto aussuchen?«
    »Steht es hier?«
    »Nein. Da müssen wir weiter nach Stockstadt.«
    »Verrückt! Später vielleicht.« Sie sah Makaroff forschend an. »Wie kann ich dich erreichen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Du hast doch Telefone genug.«
    »Trotzdem.«
    »Dein Autotelefon!«
    »Vergiß es, Monika.« Makaroff öffnete ihr die Tür. Ihre Neugier wuchs, er sah es an ihren Blicken, mit denen sie alles musterte, alles in sich speicherte. Es war vergebliche Mühe; Makaroff hatte diese möblierte Wohnung über einen Mittelsmann lediglich für eine Woche gemietet. Zum ›Probewohnen‹, als ›interessierter Käufer‹. – »Ich stehe ab und zu vor der Schule. Ich weiß, daß du mich brauchen wirst.«
    Sie fuhren in die Stadt zurück, ziemlich schnell, denn die Stunde, in der Makaroff bei Bettina seinen türkischen Kaffee mit individueller Bedienung genießen wollte, war bereits angelaufen. Er würde sich um eine halbe Stunde verspäten. Zur Entschuldigung mußte er noch einen großen Strauß Rosen kaufen. Am Main, in der Nähe des Römer, setzte er Monika ab und wartete, bis sie mit ihrem Moped davongeknattert war. Petrescu war mit diesem Vormittag sehr zufrieden. Dreierlei war ihm gelungen: Er hatte sich überzeugt, daß Monika unrettbar in den Sog des weißen Giftes geraten war; er registrierte, daß sie von ihm abhängig wurde, und er hatte somit die Garantie, Eduard Barrenberg so furchtbar zu schlagen und zu zerstören, wie es sein Haß befahl. Und das bereitete ihm eine satanische Lust.
    Von halb zwölf bis halb zwei nachmittags wartete Holger Mahlert vor dem Mädchengymnasium auf Monika Barrenberg. Er saß in seinem Wagen, dick bandagiert, mit zwei Spritzen aufgeputscht. Peter Roßkauf saß neben ihm. Das war die Voraussetzung, daß Holger Mahlert aus dem Bett durfte und nicht darin festgebunden wurde, wie Roßkauf es angedroht hatte. Man hatte sich darauf geeinigt, daß Mahlert aus dem Wagen steigen würde, wenn er Monika kommen sah. Er sollte nur ganz kurz mit ihr sprechen, eine neue Verabredung eingehen und dann sofort wieder zurückgefahren werden und sich ins Bett legen.
    Aber Monika kam nicht. Scharen von Mädchen verließen die Schule, all die jungen hübschen Damen, denen keiner mehr ansah, daß sie noch Schülerinnen waren. Aber Monika war nicht unter ihnen. Um halb zwei hielt es Mahlert nicht mehr aus. Gestützt auf seinen Freund, humpelte er über die Straße und traf in der Eingangshalle des Gymnasiums auf den Hausmeister.
    »Keiner mehr hier!« sagte der griesgrämige Mann. Mahlert nickte. Es würde ihm ein Rätsel bleiben, warum Schulhausmeister immer so aussehen, als seien sie gallenkrank. Auch diesem Pedell stand das Leid im Gesicht.
    »Alle Klassen sind leer!« sagte der Mann. »Da ist keiner mehr drin. Stehen ja alle Türen schon offen fürs Putzen.«
    Mahlert humpelte zum Auto und fiel auf den Sitz.
    »Fehlanzeige!« sage Roßkauf. »Diese Gewalttour war idiotisch.«
    »Sie hat mich um Hilfe gerufen!« sagte Mahlert und lehnte den Kopf weit zurück. Ein Schwächeanfall machte ihm zu schaffen. »Sie hat so kläglich geklungen. Peter, irgend etwas stimmt hier nicht.«
    »Die Prima hat heute frei, das ist alles!«
    »Das hätte sie mir gesagt.« Mahlert starrte auf die Schule, als Roßkauf anfuhr, vorsichtig, um Holgers Wunde zu schonen. »Ich habe Angst, Peter. Ich habe Angst um Monika! Da stimmt etwas nicht. Da paßt vieles nicht mehr zusammen. Wir fahren morgen wieder hierher!«
    »Erst, wenn du dich per Telefon fest verabredet hast! Und überhaupt wollen wir erst mal sehen, ob du morgen noch auf den Beinen stehen kannst.«
    Kurz vor 11 Uhr kam Kriminalhauptkommisar Herbert Döhrinck vom Sonderdezernat H in den Nebenraum zu seinen Kollegen. Dort trank man Kaffee, rauchte und bearbeitete die Berichte der Außenbeamten, die als Fixer in der Szene lebten und auf den Fall Freddy-Fritz Hartmann angesetzt waren.
    »Der Dschungel lichtet sich

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