Eine begehrenswerte Lady
fand.
Luc drehte sich unter ihrer Hand und küsste sie auf den Mund. Er knabberte zart an ihrer Unterlippe und umfasste ihre Pobacken, presste sie dichter an sich.
»Siehst du, was du geweckt hast, Madame?«, hauchte er an ihren Lippen. »Und nachdem du das getan hast, musst du auch die Konsequenzen ertragen.«
Dieses Mal gab es keinen verzweifelten Drang, sich zu vereinen, und sie liebten einander, erforschten sich gegenseitig, und ihre Körper bewegten sich wie einer, ihre Lippen verschmolzen. Am Ende gewann das blinde Verlangen doch wieder die Oberhand, und sie bewegten sich drängend, jeder von dem Wunsch beseelt, Erlösung von dem Hunger zu finden, der sie verzehrte. Gillian spürte, wie die Ekstase sie erfasste und zog sich um ihn zusammen, sandte ihn in den Abgrund. Und mit einem letzten tiefen Stoß riss Luc sie mit sich, sodass sie gemeinsam die Seligkeit fanden.
Luc erinnerte sich nicht, eingeschlafen zu sein, aber als er aufwachte, strömte Sonnenlicht ins Zimmer. Gillian lag, eine rosige Brust gegen seinen Arm gedrückt, neben ihm, und gebannt starrte er in ihre im Schlaf entspannten Züge. Sie hat mich wirklich verhext , dachte er. Wie sonst ließ sich sein Verhalten erklären? Sein Verlangen nach ihr hatte ihn dazu getrieben, Regeln zu brechen, die er ein Leben lang befolgt hatte, die Achtung zu ignorieren, die er für Silas empfand, und seine eigene Ehre zu beschmutzen.
Er rieb sich die Augen und seufzte, stützte sich auf einen Ellbogen und lehnte sich in die Kissen, verschränkte die Hände im Nacken und dachte nach, wie es jetzt weitergehen sollte. Es würde ein langer schwieriger Tag werden, entschied er, und sein Leben würde danach nicht mehr dasselbe sein. Sein Blick fiel auf Gillian. Und ihres auch nicht.
Beim Geräusch der sich öffnenden Schlafzimmertür versteifte er sich, dann fluchte er tonlos. Es war schlimm genug, dass er die Nichte seines Freundes verführt hatte, aber auch noch in ihrem Bett entdeckt zu werden … Himmel!
»Gillian, meine Liebe, bist du heute Morgen noch nicht wach?«, fragte Sophia und betrat forsch das Zimmer. »Aus dem Bett mit dir, du Schlafmütze. Vergiss nicht, dass wir einen Gast haben.«
Gillian hatte von Sophias Ankunft nichts mitbekommen, wachte auf und reckte sich, ohne an den großen Männerkörper direkt neben sich zu denken. Dann traf ihr Blick Lucs, und sie quietschte leise, setzte sich auf, wurde von detaillierten Erinnerungen an letzte Nacht überflutet. Sie konnte nicht so tun, als ob sie sich nicht bereitwillig daran beteiligt hätte, was zwischen ihnen geschehen war, aber Sachen, die man im Dunkel der Nacht getan hatte, sahen im hellen Tageslicht betrachtet dann doch anders aus. Sie wurde verlegen und verabscheute sich auch ein wenig für das, was sie getan hatte. Sie zerrte die Decken hoch, um sich zu bedecken, starrte ihn an und zischte:
»Was machst du hier noch?«
»Wie bitte, Liebes?«, erkundigte sich Sophia und kam um das Bett herum.
Sie blieb aber jäh stehen, als sei sie gegen eine Wand gelaufen, und ihre Lippen formten ein »O«, während sie das Paar im Bett anstarrte.
Entsetzt krabbelte Gillian aus dem Bett und suchte verzweifelt nach ihrem Nachthemd und dem Morgenrock. Schließlich fand sie beides auf dem Boden, wo sie sie hingeworfen hatte, und streifte sie sich hastig über.
Luc blieb reglos im Bett, die Hände weiter hinter dem Kopf, die Brust über den Decken nackt, und seine Miene ausdruckslos, während er Sophias Blick erwiderte.
Sophia schaute ihn an, und er zuckte zusammen, als er die Enttäuschung in ihren Augen las.
»Ich werde sie heiraten«, erklärte er heiser und war verärgert, dass seine Stimme so rechtfertigend klang. »Ich werde gleich nachher mit Silas sprechen.«
Sophia nickte.
»Ja, ich nehme an, das wäre wohl das Beste.«
»Was?«, mischte Gillian sich ein und schaute von einem Gesicht zum anderen. »Wovon redet ihr da?«
»Ach, nur dass Mr. Joslyn das tun wird, was die Ehre verlangt, und deinen Onkel um deine Hand bitten«, erwiderte Sophia gelassen, die ihre gewohnte Fassung wiedergefunden hatte. Und jetzt, wo sie einen Augenblick Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, war sie nicht wirklich betrübt über die Entwicklung. Sie lächelte. »Onkel Silas wird entzückt sein.«
»Seid ihr verrückt?«, fragte Gillian entsetzt. »Ich werde niemanden heiraten.« Sie schaute Luc an, und ihr Herz klopfte sofort wieder schneller beim Anblick dieser schönen Männerbrust und dem eindringlichen
Weitere Kostenlose Bücher