Eine begehrenswerte Lady
Foyer, als sie die letzte Stufe erreichte.
»Ah, Madame. Ich wollte Sie gerade suchen gehen. Der Herr bittet, dass Sie ihn in seinem Arbeitszimmer aufsuchen, wenn es Ihnen recht ist.«
Versöhnt, dass Luc nicht vorhatte, sie einfach sich selbst zu überlassen, lächelte Gillian und sagte:
»Danke, sehr gerne.«
Lucs Arbeitszimmer lag genau gegenüber von dem hübschen Empfangssalon, in dem sie und ihre Familie bei ihrem ersten Besuch Erfrischungen zu sich genommen hatten. Bissell klopfte an, öffnete auf Lucs Aufforderung hin die Tür und ließ Gillian mit einem Lächeln an sich vorbei hineingehen.
Es war ein ziemlich großes Zimmer, in dem sie sich nun befand. An der gegenüberliegenden Wand, flankiert von hohen Fenstern, gab es einen gemauerten Kamin mit einem breiten Sims aus Eichenholz, und eine Fensterreihe gewährte einen Blick in den Garten auf der Hinterseite des Hauses. Verblichene rotbraune Vorhänge hingen zu beiden Seiten der Fenster. Auf dem Boden lag ein Teppich in Grau und Schwarz. Ein Sessel, ein Eichenschreibtisch und ein paar Lederstühle vervollständigten die Einrichtung. Ein Stuhl stand hinter dem Schreibtisch, ein anderer neben dem Sessel vor dem Kamin, wo ein Feuer brannte.
Bei ihrem Eintreten stand Luc auf. Er hatte seinen Rock abgelegt, sodass seine Haut im Kontrast zu dem weißen Leinenstoff seines Hemdes dunkler als sonst wirkte. Luc entließ Bissell, worauf der Butler ging und die Tür hinter sich schloss. Unsicher schauten Braut und Bräutigam einander an.
Lucs Herz schlug schneller. Mon Dieu! Sie war so schön … Nervös, wie er es nie gewesen war, und mit dem Gefühl, als würgte ihn sein Halstuch, suchte Luc verzweifelt nach etwas, das er sagen konnte, aber sein Verstand war wie leer gefegt. Was ist denn nur los, fragte er sich . Ich bin doch sonst nie bei Frauen um Worte verlegen. Seine Zunge war so ungelenk wie bei einem jungen Burschen. Alles, was er sich wünschte, merkte er, war, sie in seine Arme zu ziehen und sich in ihrer Süße zu verlieren.
Gillian war so seltsam zumute wie Luc. Dieser große, schrecklich attraktive Mann war nun ihr Ehemann. Sie kannte seine Berührung, hatte die Stärke in seinem Körper erfahren, aber was wusste sie eigentlich über ihn? Dass er ein Spieler war. Dass ihr Onkel ihn schätzte. Und dass er sie anrührte, wie es kein anderer Mann je getan hatte. Es war nicht viel als Grundlage für ein gemeinsames Leben. Aber das war es, was das Schicksal und ihr Verlangen ihr beschert hatten.
Luc räusperte sich.
»Ah, hat dein Onkel dir von unseren Abmachungen zu deiner Absicherung erzählt?«
Sie machte einen Schritt auf den Schreibtisch zu und nickte dabei.
»Ja, er hat es mir gestern Abend nach der Rückkehr von Windmere gesagt.«
»Und bist du einverstanden?« Stumm verfluchte er sich. Das Letzte, worüber er mit ihr reden wollte, war Geld. Was er hingegen dringend wollte, war, ihren Mund erneut kosten, ihre süßen Schreie der Lust hören, wenn sie ihren Höhepunkt erreichte. Er erschauerte, als er an ihren nackten Körper dachte, der unter ihm bebte, und das Verlangen sammelte sich schmerzlich in seinen Lenden.
Gillian nickte erneut.
»Ja.«
Sich in Gedanken von dem Bild ihrer ineinander verschlungenen nackten Körper losreißend, murmelte Luc:
» Bon, bon. « Er zog an seinem Halstuch und zerstörte die sorgsam arrangierten Falten. »Äh, wie sieht es mit einem Gang durchs Haus aus? Als du letztes Mal hier warst, hast du es dir ja nur flüchtig ansehen können.«
Sie hatte den Schreibtisch erreicht. Mit nur der Holzplatte zwischen ihnen hätte sie schwören können, seine Körperwärme zu spüren. Mit ihren Fingern strich sie geistesabwesend über die glatte, glänzend polierte Oberfläche, und die Augen auf seinen Mund gerichtet, sagte sie leise:
»Wenn du das möchtest.«
Sein Blick fiel auf die Finger, mit denen sie fast zärtlich über das Holz strich, und er stellte sich vor, dass sie ihn berührte, seine Brust streichelte und seinen Bauch … es war zu viel. Mit einem halblauten Fluch hatte er im Bruchteil einer Sekunde den Schreibtisch umrundet und sie in seine Arme gerissen.
»Nein«, erklärte er mit unterdrückter Heftigkeit, »das möchte ich nicht. Was ich möchte«, fuhr er dicht an ihren Lippen fort, »ist dein Mund auf meinem und dein Körper vereint mit meinem.«
Er ließ den Worten Taten folgen und presste seine Lippen leidenschaftlich auf ihre. Er küsste sie wieder und wieder, und jeder Kuss war tiefer,
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