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Eine besondere Behandlung (German Edition)

Eine besondere Behandlung (German Edition)

Titel: Eine besondere Behandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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liegen war so, als hielte sie Ben Körpers umschlungen. Sie schloss die Augen und döste erneut. Bis sie etwas Kaltes erschreckte und sie Gänsehaut bekam.
    »Alles gut, Prinzessin. Es ist normal, dass sich die Tücher im ersten Moment zu kalt anfühlen.« Ben hob ihr anderes Bein, legte ein nasses Tuch auf ihre heiße Haut und wickelte ein Handtuch drum herum, damit das Bett nicht nass wurde. Die Prozedur gefiel ihr nicht und einzig, dass Ben sie durchführte, machte sie etwas angenehmer. Nun lag sie mit zwei Handtuchbeinen im Bett, wirklich sehr stylisch.
    »Entspann dich einfach! Die Tücher ziehen die Wärme aus deinem Körper. In einer halben Stunde wechsel ich sie.« Fürsorglich deckte Ben sie wieder zu und kühlte ihre Stirn mit einem nassen Lappen.
    »Machst du sowas auch bei Doktorspielen?«, fragte Lara plötzlich.
    »Ich hätte es dir nicht erzählen sollen!« Sein Tonfall wirkte frustriert, doch seine Hände tupften weiterhin mit dem Lappen ihr Gesicht ab. Sein Blick war auf alles gerichtet nur nicht auf ihre Augen.
    »Sag schon, Ben!« Sie zupfte an seiner Hand.
    Er seufzte und hielt inne. »Manchmal«, gestand er ohne genauer auszuführen wie und was.
    »Also macht dich das gerade an?«
    »Hörst du noch nicht damit auf! Es muss das Fieber sein, das aus dir spricht!« Ben wollte nicht darüber sprechen, sondern lieber weiter Krankenpfleger spielen. »Trink noch was, Prinzessin!« Widerstand war zwecklos. Er hob ihren Kopf an und setzte das Glas an ihre Lippen. Langsam und bedächtig nahm sie Schluck um Schluck und beobachtete in über den Glasrand hinweg. Seine Augen wanderten immer wieder zwischen dem Becher, ihren Lippen und ihren Augen hin und her. Dann stellte er alles ab. »Und nun versuch richtig zu schlafen, okay?«
    »Du gehst nicht, oder?«
    »Wenn du möchtest, dass ich bleibe, bleibe ich.«
    »Wenn du bleiben möchtest, dann möchte ich, dass du bleibst.«
    Mittlerweile hatte Ben soviel Zeit mit ihren Viren verbracht, dass er entweder wirklich immun war, oder sich so oder so bereits angesteckt hatte. Er schien dennoch zu überlegen und gekränkt drehte sich Lara auf die Seite. Sie hätte nicht fragen sollen. Warum auch immer er ihr half, es hatte nichts damit zu tun, dass er sie mochte. Vielleicht war es nur das schlechte Gewissen, weil sie sich geküsst hatten. Mehr ganz sicher nicht. Sie schniefte und war dankbar, dass der Schnupfen ihre Gefühle tarnte. Dann öffnete Ben das Fenster und ließ kühle Sommernachtsluft ins Zimmer. Die Matratze bewegte sich neben ihr.
    »Ruh dich aus, Prinzessin, okay?« Ben hatte sich neben sie gelegt.
    Er wollte bleiben. Diese Erkenntnis half mehr gegen das Fieber als Medikamente.
    Seine Hand fuhr im Halbdunkel vorsichtig über ihre brennende Haut. Wortlos zog er sie zu sich, trotz ihrer Hitze und der Wärme der Nacht und Lara griff sich seinen Arm, der sich angenehm kühl anfühlte. Er lauschte auf ihren Atem, der erstaunlich schnell ruhig und tief ging. Lara lächelte, kuschelte sich weiter an ihn und schlief für einen Moment wieder ein.
     
     
    Quälende Hitze und immer noch Nacht! Viel Zeit konnte nicht vergangen sein. Laras Finger lagen immer noch in Bens Hand, doch ihr Körper hatten kühlenden Abstand gesucht. In ihrem Kopf dröhnte es und jetzt, wo sie den Schmerz spürte, könnte sie erst recht nicht mehr schlafen. Ihr Hemd klebte erneut nassgeschwitzt auf ihrer Haut und die Blase drückte.
    Vorsichtig löste sie ihre Finger und betrachtete Ben, wie er friedlich neben ihr schlief. Seine Lippen waren geöffnet, seine Schläfen etwas verschwitzt. Er trug gar kein Hemd mehr, sondern hatte nur eine Boxershorts an, die etwas tiefer gerutscht war. Seinen halbnackten, schlafenden Körper unbemerkt anzuschauen, machte Lara für einen Augenblick gesünder. Die Handtücher von den Wadenwickeln lagen ordentlich neben dem Bett. Er musste sie nochmal gewechselt haben, ohne dass sie es gemerkt hatte. Dann wurde ihr wieder kalt.
    So leise wie möglich schlich sie sich aus dem Bett und tapste ins Bad. Sie erleichterte sich, wusch sich die Hände und betrachtete danach ihr blasses Gesicht und die vom Fieber roten Wangen im Spiegel. Mit wackligen Beinen setzte sie sich und überprüfte nun selbst ihre Temperatur. Immer noch fast neununddreißig Grad zeigte das Thermometer und genauso fühlte sie sich auch. Genervt davon, dass sie ihr Körper so im Stich ließ und die Tabletten nicht wirkten, tapste sie in ihr Zimmer und fühlte sich augenblicklich wohler, als sie

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