Eine bezaubernde Braut
wird?«
»Iain hat diese Frage bereits beantwortet«, gab er zurück. »Wir werden sofort losreiten, wenn Ihr uns die Namen der englischen Schweine nennt.«
»Verstehe«, sagte sie. »Und jetzt, wo ich Eure Pläne gründlich begriffen habe, werde ich Euch diese Namen niemals nennen. Ich werde schon einen Weg finden, mit ihnen abzurechnen. Auf die eine oder die andere Art wird die Gerechtigkeit siegen.«
Iain bedachte sie mit einem wütenden Blick. »Gillian, was glaubt Ihr denn, was Ihr ausrichten könnt? Ihr seid eine Frau …«
Brodick kam zu ihrer Verteidigung. »Sie ist stark, und sie ist entschlossen und sehr klug. Ich bin ernsthaft davon überzeugt, dass sie einen Weg finden würde, diese Bastarde zu besiegen.«
»Danke.«
»Das sollte kein Lob sein«, entgegnete er. »Ich sagte nur, was ich sicher weiß. Jedoch kann ich es nicht zulassen, dass Ihr uns unsere Rechte nehmt, Gillian. Für uns steht in dieser Sache genauso viel auf dem Spiel wie für Euch.«
»Rache ist nicht mein vordringliches Motiv«, wehrte sie ab. »Aber es ist das Eure, nicht wahr?«
Er zuckte mit den Schultern. Gillian wandte sich an Ramsey und hoffte, die Diskussion beenden zu können. »Ich könnte in wenigen Minuten fertig sein.«
Ramsey nickte. »Kommst du mit uns, Brodick?«
»Es ist Zeit für eine direkte Frage, Mädchen.«
»Brodick, ich erinnere mich, als Annie Drummond kurz davor war, dieses schreckliche Mutterfeuer über meinen Arm zu schütten, habt Ihr ihr versichert, dass ich keinen Ton von mir geben würde.«
»Und das habt Ihr ja auch nicht getan, nicht wahr?«
»Nein, das habe ich nicht getan«, antwortete sie. »Aber Ihr habt mich nicht darum gebeten. Ihr habt es mir befohlen. Ich tue jetzt nur das, was Ihr mir vorgemacht habt.«
»Um der Liebe Gottes willen«, murmelte er. Seine Geduld war zu Ende. »Wenn Ihr wollt, dass ich mit Euch komme, dann bittet mich darum. Tut es jetzt gleich, Gillian, denn sonst werde ich gehen.«
»Ihr würdet mich verlassen?«, flüsterte sie, entsetzt, dass er mit so etwas drohte.
Er sah aus, als würde er ihr am liebsten den Hals umdrehen. »Bittet mich«, verlangte er noch einmal.
»Ich möchte nicht, dass Ihr glaubt, ich würde Euch brauchen …«
»Ihr braucht mich.«
Sie trat einen Schritt zurück. Er folgte ihr. Mit einem Seufzer versuchte sie es noch einmal. »Es ist nur so, dass ich Euch sehr gut kenne und dass ich Euch vertraue.«
»Ich weiß schon, dass Ihr mir vertraut.«
»Warum macht Ihr es mir so schwer?«
»Ich bin nun mal ein schwieriger Mann.«
»Aye, das ist er«, stimmte ihm Ramsey zu. Die anderen hatten offensichtlich jedes Wort gehört, das sie gesagt hatte. Sie kam sich vor wie eine Idiotin, als sie fragte: »Werdet Ihr mit mir kommen?«
»Jawohl.«
»Danke.«
Brodick legte den Daumen unter ihr Kinn und hob es hoch. »Ich werde bei Euch bleiben, bis Ihr wieder zu Hause seid. Ich gebe Euch mein Wort darauf«, versprach er. »Und jetzt könnt Ihr aufhören, Euch Sorgen zu machen.«
Er achtete nicht auf ihre Zuhörer, als er sich zu ihr beugte und sie küsste. Es war eine sanfte Berührung seines Mundes auf ihrem, und noch ehe sie Zeit gehabt hatte zu blinzeln, hatte er sich schon wieder von ihr zurückgezogen, dennoch raste ihr Herz.
Lautes Gelächter verwirrte sie, und sie wandte sich nach dem Lärm um. Ihre Augen weiteten sich, denn jetzt standen mindestens zwölf Frauen bei den Bäumen.
»Laird Maitland, dort warten eine ganze Menge Ladys auf Euch, um mit Euch zu sprechen«, meinte Gillian.
Judith lachte. »Sie warten nicht darauf, mit meinem Mann zu sprechen. Er ist bereits besetzt.«
»Besetzt?«, fragte Gillian verdutzt.
»Verheiratet«, erklärte Judith.
»Solange Gillian in den Highlands ist, bin ich für sie verantwortlich«, begann Iain. »Sie ist der Grund dafür, dass mein Sohn noch lebt«, fügte er hinzu. »Ich werde daher ihr Beschützer sein.«
»Ich fühle mich ebenfalls verantwortlich für Gillian«, erklärte Ramsey. »Um ihretwillen wird mein Bruder sicher sein, und ich weiß jetzt, dass ich einen Aufstand zu bewältigen habe.«
Iain starrte Brodick an. »Ich werde nicht zulassen, dass ihr Ruf beschmutzt wird.«
»Und was soll das bedeuten?«, knurrte Brodick.
»Die Leute werden reden«, meinte Judith. »Ich möchte nicht, dass Gillians Gefühle verletzt werden.«
»Und was werden diese Leute sagen?«, fragte Gillian stirnrunzelnd.
Judith vermied absichtlich eine direkte Antwort, weil sie ihre neu gewonnene Freundin
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