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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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erzählt?«
    Gillian sah betroffen aus. Judith lachte und antwortete dann. »Guter Gott, nein, das hat er mir nicht erzählt. Iain hat es mir erzählt. Dazu habe ich aber sechs Monate gebraucht, in denen ich ihn ständig ausgefragt habe, bis er es mir endlich anvertraut hat. Ihr dürft die Männer niemals wissen lassen, dass ich Euch diese Geschichte erzählt habe. Versprecht mir das.«
    »Ich verspreche es«, stimmte Gillian ihr hastig zu, damit sie auch noch den Rest der Geschichte hören konnte. »Was ist mit dieser Frau geschehen? Brodick ist ein sehr ehrenwerter Mann, und er würde doch keine unschuldige …«
    »Aber sie war gar nicht unschuldig«, wisperte Judith. »Sie war auch schon mit anderen Männern zusammen gewesen.«
    »Oje.« Gillian schluckte und dachte daran, wie schade es war, dass ausgerechnet diese Frau Engländerin sein musste.
    »Und einer dieser Männer war Ramsey.«
    »Nein!« Gillians Augen wurden kugelrund.
    »Psst«, hauchte Judith. »Ich möchte nicht, dass die Diener etwas hören.«
    »Sie haben beide dieselbe Frau ins Bett genommen?«
    »Ja, aber damals hat das keiner von ihnen gewusst, denn sie versuchte, den einen gegen den anderen auszuspielen.«
    Gillian glotzte Judith mit offenem Mund an. »Kein Wunder, dass Brodick die Engländer nicht mag. Was ist geschehen, als die beiden dahinter gekommen sind?«
    »Keiner von ihnen wollte diese Frau natürlich noch haben. Sie kamen nach Hause und haben geschworen, entweder eine Frau aus ihrem eigenen Clan zu heiraten oder für immer ledig zu bleiben.«
    »Hat Brodick sie geliebt?«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Judith. »Wenn er sie geliebt hätte, wäre er schrecklich wütend auf Ramsey gewesen, aber wie es schien, hat es ihn kaum gekümmert.«
    »Und was war mit Ramsey?«
    »Er hat das Ganze völlig gelassen genommen. Frauen versuchen ständig, sich ihn zu angeln«, fügte sie hinzu. »Und deshalb wird Brodick auch Schwierigkeiten machen, wenn Ihr mit Ramsey abreisen wollt.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, er vertraut Ramsey.«
    »Aber um Euretwegen wird er sich Sorgen machen«, erklärte Judith geradeheraus. »Wie ich schon gesagt habe, die Frauen verlieren immer wieder den Kopf wegen Ramsey.«
    »Und er sollte sich Sorgen machen, dass ich … oh, um Himmels willen«, rief Gillian laut, dann lachte sie. »Ihr irrt Euch, Judith. Brodick wird das alles vollkommen gleichgültig sein.«
    Judith stand auf. »Sollen wir versuchen, es herauszufinden?«
    Die beiden Frauen spazierten Seite an Seite den Hügel hinunter. Die Lairds waren leicht zu erkennen, denn sie standen zusammen neben den Stallungen, wie riesige Bäume auf einem Feld, während sie den Soldaten zusahen, die mit ihren Schwertern übten.
    Alle drei wandten sich um, als die Ladys auf sie zukamen. Gillian bemerkte, dass Iain den Blick nicht von seiner Frau losreißen konnte. Die Liebe war offensichtlich nicht weniger geworden in den Jahren, in denen sie als Mann und Frau zusammengelebt hatten.
    »Gillian hat euch etwas zu sagen«, erklärte Judith.
    »Laird«, begann Gillian.
    »Iain«, korrigierte Iain sie.
    Mit einem raschen Kopfnicken begann Gillian lächelnd noch einmal. »Iain, ich möchte mich zuerst einmal für Eure Freundlichkeit und Eure Gastfreundschaft bedanken.«
    »Ich bin derjenige, der sich bedanken sollte, Gillian, weil Ihr mir meinen Sohn wieder nach Hause gebracht habt.«
    »Gillian möchte zusammen mit Ramsey abreisen, und ich finde, das sollte sie auch tun«, erklärte Judith voller Mitgefühl, damit ihr Mann wusste, dass sie Gillians Plan unterstützte. »Sie möchte gleich heute abreisen.«
    »Ist das so?«, fragte Iain und warf Brodick einen Blick zu.
    »Ramsey, habt Ihr geplant, noch heute nach Hause zu reisen?«
    »Das habe ich«, antwortete er, und Gillian stellte fest, dass auch er Brodick ansah.
    »Ich weiß, wie wichtig es für Euch ist, den Mann zu finden, der Ramsey betrogen hat.«
    Iain unterbrach sie. »Er hat uns alle betrogen, Mädchen.«
    »Ja«, stimmte sie ihm hastig zu, damit sie ihre Position festigen konnte, ehe sie der Mut verließ. Diesen Giganten zu erklären, was sie tun sollten, brauchte sehr viel Mut, besonders jetzt, wo sie so nahe vor ihr standen. Sie wollte die Rede, die sie sich zusammen mit Judith auf dem Weg den Hügel hinunter überlegt hatte, so schnell wie möglich loswerden.
    »Ich habe nur noch bis zum Herbstfest Zeit, das zu erledigen, weshalb ich hierher gekommen bin, und das bedeutet, dass ich mich beeilen muss. Ich muss

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