Eine bezaubernde Braut
bist ein Feigling und ein Verräter, du Bastard.«
»Ich habe getan, was getan werden musste, um die Treue aller Sinclairs zu erlangen. Ihr und Michael werdet beide sterben. Ich bin stark, Ramsey, nicht schwach wie Ihr. Ihr habt Bridgid Kirk-Connell erlaubt, mich abzuweisen«, keifte er. »Und Ihr habt dem Jammern von alten Männern gelauscht und zugelassen, dass unser Land verdorben wurde mit dem Abschaum der MacPhersons. Wie könnt Ihr es wagen zu glauben, dass sie uns gleichgestellt sind? Wenn ich Laird bin, werde ich mein Land von ihrer Plage befreien.«
Mit einem Winken seines Fingers bedeutete Ramsey seinem Herausforderer, ihn anzugreifen. »Komm und töte mich«, spottete er. »Zeig mir deine Stärke.«
Brüllend hob Gideon das Schwert und rannte los. Seine Freunde griffen gleichzeitig mit ihm an. Ihr Plan war, den Laird mit ihrer Anzahl zu überwältigen, doch Brodick und Dylan traten blitzschnell vor, ihre Schwerter waren sofort tödlich, als sie zwei der Angreifer zu Boden streckten, noch ehe die ihre Waffen schwingen konnten. Ein wettergegerbter Soldat der Sinclairs, flankiert von zwei MacPhersons, griff in den Kampf ein, um die Chancen auszugleichen.
Brodick ließ den Blick nicht von Anthony, mit tödlicher Sicherheit näherte er sich seinem Opfer. Als Anthony den Blick in seinen Augen sah, versuchte er zu fliehen, doch Dylan verstellte ihm den Rückzug. Brodick verlor keine Zeit damit, mit dem Soldaten zu kämpfen, er tötete ihn mit einem einzigen Stoß in seinen Hals. Er starb im Stehen und fiel dann zu Boden. Brodick spuckte auf ihn als letzte Beleidigung, ehe er sich zu Ramsey umwandte.
Ein unmenschlicher, schriller Schrei drang aus Gideons Hals, als Ramseys Schwert durch seine Schulter bis zu seiner Hüfte fuhr und ihn fast in zwei Teile spaltete. Der Kommandant fiel auf die Knie, ein ungläubiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Als er seinen letzten Atemzug tat, stieß Ramsey mit dem Fuß gegen ihn, sodass er auf den Rücken fiel. Dann hob er sein Schwert mit beiden Händen. »Du verlierst«, zischte er und rammte sein Schwert mit aller Macht in Gideons schwarzes Herz.
Ramsey stand über seinem Feind, während er versuchte, seinen Zorn zu kontrollieren. Die Stille war überwältigend, das einzige Geräusch war das seines schweren Atems. Der Geruch nach Blut hing in der Luft und drang in seine Nase. Ein Schauer lief durch seinen Körper, beinahe wie bei einem Hund, der das Wasser aus seinem Fell schüttelte. Er reckte sich und zog das Schwert aus Gideons Körper.
»Möchte mich noch jemand herausfordern?«, brüllte er.
»Nein«, rief eine Männerstimme aus der Menge. »Unsere Treue gehört Euch, Laird.«
Lauter Jubel stieg auf, doch Ramsey achtete kaum darauf. Der Boden um ihn herum war von toten Körpern bedeckt, das Gras und die Erde rot von ihrem Blut. Er wandte sich zu den drei Soldaten um, die hervorgetreten waren, um diesen Kampf mit ihm zu kämpfen. »Zerrt ihre Körper aus den Mauern meines Besitzes heraus und lasst sie liegen, damit sie verrotten«, befahl er.
Erst jetzt bemerkte er, dass auch Brodick Blut auf seinen Armen und Beinen hatte. »Ich möchte den Gestank von meinem Körper waschen.«
Ohne einen Blick zurück folgte Brodick seinem Freund zum See.
Als sie ein Stück von den anderen entfernt waren, wandte sich Ramsey zu ihm um. »Wir werden morgen nach England abreisen.«
Brodick nickte. »Beim ersten Morgenlicht.«
33
Proster erzählte Gillian und Bridgid, was geschehen war. In seiner Begeisterung ließ er keine entsetzliche und Ekel erregende Einzelheit aus, während er Schlag um Schlag den Kampf beschrieb und ihnen weit mehr erzählte, als die beiden hören wollten. Als er zu Ende erzählt hatte, war Bridgids Gesicht grau, und Gillian war übel.
»Seid Ihr sicher, dass Brodick und Ramsey unverletzt sind?«, fragte Gillian ihn.
»Keiner von beiden hat auch nur einen Kratzer davongetragen«, antwortete Proster. »Sie waren beide voller Blut, doch war es nicht ihr Blut, und sie sind zum See gegangen, um es abzuwaschen. Ramsey hat vor, die Körper der Toten verrotten zu lassen.«
»Ich möchte kein Wort mehr hören«, erklärte Bridgid. Sie begleitete den Soldaten zur Türe. »Gillian, ich werde etwas Salbe für dein Bein holen, damit es besser heilt.«
»Ihr würdet vielleicht besser warten«, riet ihr Proster. »Oder Ihr solltet den Hinterausgang benutzen. Das Gras im Hof ist schwarz von vergossenem Blut, und ich bin nicht sicher, dass alle Toten bereits
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