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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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in dem Glauben, dass Bridgid Recht hatte. Männer waren wirklich dumm.

31
    Das erste goldene Licht der Morgendämmerung erhellte den Horizont, als Brodick Gillian weckte. Sie hatte in seinen Armen geschlafen, obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, während der Nacht weggetragen worden zu sein, und sie war noch so müde, dass sie gar nicht aufwachen wollte. Sie kuschelte sich unter die Decke. »Noch nicht«, stöhnte sie und schlief wieder ein.
    Bridgid war ebenfalls von ihrem Platz weggetragen worden, zu einer Decke, die näher am Feuer lag. Mit einer anderen Decke war sie zugedeckt, und als Ramsey sich neben sie hockte und sah, wie friedlich sie schlief, bedauerte er es, sie aufwecken zu müssen. Sie ist wirklich bezaubernd, dachte er und bemerkte zum ersten Mal, wie lang ihre Wimpern waren und wie rein ihre Haut war. Ihre Lippen waren voll und rosig, und ohne darüber nachzudenken, was er tat, fuhr er mit dem Daumen über ihre Unterlippe.
    Sie schlug nach seiner Hand, als wäre er ein Quälgeist, und murmelte etwas im Schlaf, das er nicht so recht verstehen konnte, doch war er sicher, das Wort »dumm« gehört zu haben.
    »Mach die Augen auf, Bridgid. Es ist Zeit, dass wir weiterreiten.«
    Sie war nicht fröhlich, als sie aufwachte. »Lasst mich in Ruhe«, murmelte sie.
    Brodick stand vor Gillian und fragte sich, warum zum Teufel sie ihm nicht gehorchte, dann befahl er ihr noch einmal aufzuwachen.
    »Wir sollten sie vielleicht in den Bach werfen«, schlug Ramsey vor. »Dann werden sie sicher aufwachen.«
    Bridgid nahm sich die Drohung zu Herzen und setzte sich auf. Sie war erschrocken, als sie feststellte, dass Ramsey ihr so nahe war, deshalb lehnte sie sich auf die Ellbogen zurück und brachte ein wenig Abstand zwischen sie. Sie wusste, dass sie schrecklich aussah. Das Haar hing ihr in die Augen, sie blinzelte ihn an und fragte sich, wie er nur so unglaublich … perfekt aussehen konnte zu dieser ungastlichen Stunde am Morgen.
    Brodick zog Gillian auf die Beine, doch er ließ sie erst los, als er sicher war, dass sie stehen konnte. Ihr Bein schmerzte bei jeder Bewegung, doch sie litt schweigend, weil sie wusste, dass sie eine weitere Schimpfkanonade wegen ihres leichtsinnigen Verhaltens über sich würde ergehen lassen müssen, wenn sie sich auch nur mit dem kleinsten Wörtchen beklagte.
    »Bist du noch immer böse auf mich, Brodick?«
    »Jawohl.«
    »Gut«, flüsterte sie. »Denn ich bin auch schrecklich wütend auf dich.«
    Mit hoch erhobenem Kopf und hochmütigem Gesichtsausdruck machte sie einen Schritt auf den Bach zu, doch ihr Bein gehorchte ihr nicht. Sie wäre gefallen, hätte Brodick sie nicht gehalten.
    »Du kannst nicht gehen, nicht wahr?«
    »Natürlich kann ich das«, antwortete sie, und ihre Stimme war genauso bestimmt wie seine, als er ihr diese Frage gestellt hatte. »Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, möchte ich gehen und mich waschen.«
    Brodick sah ihr nach, wie sie zum Bach humpelte, um sicherzugehen, dass er sie nicht noch einmal auffangen musste. Ramsey hatte Bridgid einen Stups gegeben, damit sie sich in Richtung auf den Bach bewegte, und Brodick entspannte sich ein wenig, als sie Gillian half.
    Die beiden Frauen ließen sich Zeit. Gillian erneuerte ihren Verband, sie verzog das Gesicht, als sie sah, wie verletzt ihr Bein war. Doch die Wunde begann bereits, sich zu schließen. Wenn sie das Bein bewegte, war es auch nicht mehr so steif, und als sie und Bridgid dann endlich in das Lager zurückkamen, waren beide schon wesentlich besser gelaunt. Gillian humpelte nicht mehr so arg.
    Sie machten sich sofort auf den Weg zu Ramseys Haus. Gillian bestand darauf, auf ihrem eigenen Pferd zu reiten, und Brodick gab zögernd nach. Es dauerte nicht lange, bis sie die Wiese erreichten und den nördlichen Hügel hinunterritten. Im Westen in einiger Entfernung waren die Klippen, die Brodick und sie an dem Tag hinuntergeritten waren, als sie geheiratet hatten, und sie erinnerte sich an das dumme, sorglose Wortgeplänkel und das Glück, das sie an diesem Tag gefühlt hatte. Himmel, es schien, dass seit diesem Tag eine Ewigkeit vergangen war.
    Ihre Gedanken wanderten weiter, als sie die Wiese überquerten und sich dem Tor zu Ramseys Besitz näherten. Sie ritten an der Mauer vorbei, als Gillian aufblickte. Ein Soldat erschien auf den Zinnen über ihr. Ihr stockte der Atem, und ihr Herz begann zu rasen. Sie zog die Zügel an, zwang ihr Pferd, stehen zu bleiben, und rief: »Brodick!«
    Der

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