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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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konnte sie es wagen, ihm Befehle zu geben, ihm zu sagen, was er tun sollte und was nicht? Natürlich würde er seinen Willen bekommen, doch gleichzeitig würde er ihr eine wertvolle Lektion erteilen. Sie würde ein für alle Mal lernen, wie unbedeutend sie war.
    »Ich schwöre Euch, wenn Ihr dem Jungen etwas tut, werde ich Euch Christen nicht bringen.«
    »Ja, ja, ich weiß.« Alford klang gelangweilt. »Diese leere Drohung hast du schon einmal ausgestoßen.«
    Hugh schob seinen Stuhl zurück und bemühte sich, aufrecht zu stehen. Gillian versuchte angestrengt, sich etwas einfallen zu lassen, womit sie die Grausamkeit aufhalten konnte.
    »Ihr wollt Christen in Wirklichkeit gar nicht zurückhaben, nicht wahr?«
    Alford legte den Kopf ein wenig schief und sah Gillian an. »Natürlich will ich sie zurückhaben. Ich habe großartige Pläne mit ihr.«
    Gillian lachte, weil sie versuchen wollte, seinen Zorn zu erregen, um seine Aufmerksamkeit von dem Kind abzulenken. »Oh, Eure großartigen Pläne kenne ich. Ihr wollt die Schatulle von König John zurück und Ihr glaubt, dass Christen sie hat, nicht wahr? Das ist es, was Ihr wirklich wollt, und Ihr glaubt, wenn man sie mit Gewalt hierher zurückbringt, dann wird sie den Schatz mitbringen. Ihr wollt beweisen, dass mein Vater die Geliebte des Königs umgebracht und das Kästchen gestohlen hat. Dann, so glaubt Ihr, werdet Ihr den Preis gewinnen und Dunhanshire bekommen. Ist das nicht Euer großartiger Plan?«
    Alford reagierte, als hätte sie ihm gerade kochendes Öl ins Gesicht gegossen. Er brüllte vor Zorn und sprang auf. Sein Stuhl flog zurück und krachte gegen die Wand.
    »Du erinnerst dich an die Schatulle«, kreischte er, als er um den Tisch herumgelaufen kam und Hugh aus dem Weg stieß. »Und du weißt auch, wo sie versteckt ist.«
    »Natürlich weiß ich das«, log sie.
    Wie ein wütender Stier raste Alford auf sie zu. »Sag mir, wo sie ist«, schnaubte er. »Christen hat sie, nicht wahr? Ich wusste es … ich wusste, dass sie sie mitgenommen hat … dieser verrückte Ector hat mir erzählt, dass ihr Vater sie ihr gegeben hat. Deine Schwester hat die Schatulle von mir gestohlen, und du hast es gewusst … die ganze Zeit, als ich so verzweifelt danach gesucht habe … hast du es gewusst … die ganze Zeit hast du gewusst, wo sie ist.«
    Sein Temperament ging mit ihm durch, er schlug ihr mit der Faust gegen das Kinn, und der Schlag warf sie zu Boden.
    Er war jetzt keiner Vernunft mehr zugänglich. Sein lederner Stiefel trat auf ihren zarten Leib. Wild stampfte er auf sie ein wieder und wieder, entschlossen, sie vor Schmerz aufschreien zu lassen. Es sollte ihr Leid tun, dass sie es gewagt hatte, die Wahrheit vor ihm zu verbergen. Sie hatte die ganzen Jahre gewusst, dass die Schatulle den Namen ihres Vaters ruinieren könnte und ihm Dunhanshire und die Belohnung des Königs einbringen konnte. All die Zeit über hatte diese Hündin ihn absichtlich gequält.
    »Ich werde die Schatulle dem König geben … ich allein«, wütete er und atmete schwer vor Anstrengung. »Die Belohnung wird mir gehören … mir … mir.«
    Gillian war benommen von dem brutalen Schlag in ihr Gesicht, sie war zu kraftlos, um sich zu wehren. Dennoch besaß sie genügend Reaktionsvermögen, um sich auf die Seite zu rollen und ihren Kopf mit den Armen zu schützen. Ihr Rücken und ihre Beine bekamen das meiste von seinen Tritten ab, doch ironischerweise war der Schmerz gar nicht so schlimm, wie Alford sich das wünschte, denn in ihrem beinahe bewusstlosen Zustand fühlte Gillian kaum die Heftigkeit seiner Tritte.
    Sie kam wieder vollends zu Bewusstsein, als Alec sich auf sie warf. Hysterisch schrie er, so laut er konnte, aber sie schob ihn aus Alfords Reichweite. Sie schlang die Arme um ihn, presste ihn fest an sich und versuchte, ihn zu schützen. Dann drückte sie fest seine Hand und hoffte, er würde verstehen, dass er schweigen sollte. Alfords Wut war jetzt auf dem Höhepunkt, sie richtete sich gegen sie, doch sie hatte entsetzliche Angst, dass die Einmischung des Jungen Alfords Zorn auf ihn lenken würde.
    Speichel sprühte aus Alfords Mundwinkeln bei jeder Obszönität, die er schrie, während er weiter nach ihr trat. Endlich war er erschöpft, verlor das Gleichgewicht und stolperte zurück. Diesen Anblick fand Hugh so lustig, dass er laut zu lachen begann. Edwin wollte nicht, dass das Vergnügen schon vorüber war, er kreischte Alford aufmunternde Worte zu, und Gillians Ohren dröhnten von

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