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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dem ohrenbetäubenden Lärm. Der Raum drehte sich um sie, alles war verschwommen, doch sie versuchte verzweifelt, sich auf den verängstigten kleinen Jungen zu konzentrieren.
    »Still«, flüsterte sie. »Sei jetzt ganz still.«
    Als hätte ihm jemand die Hand auf den Mund gelegt, so hörte Alec mitten im Schrei auf und schloss den Mund. Seine Augen, die nur einen Hauch von ihrem Gesicht entfernt waren, bestanden nur noch aus weit aufgerissenen schwarzen Pupillen, doch er nickte und ließ sie so wissen, dass er verstanden hatte. Sie war so froh darüber, dass sie sich zu einem schwachen Lächeln zwang.
    »Reiß dich zusammen, Alford«, johlte Hugh zwischen wiehernden Lachanfällen. »Sie wird nirgendwo mehr hingehen können, wenn du sie umbringst«, fügte er glucksend hinzu.
    Alford stolperte gegen den Tisch. »Ja, ja«, keuchte er schwer atmend. »Ich muss mich zusammenreißen.«
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, schob den Jungen von Gillian weg und riss sie hoch. Blut lief ihr aus dem Mundwinkel, und er nickte zufrieden, denn er sah den benommenen Blick in ihren Augen und wusste, dass er ihr beträchtliche Schmerzen zugefügt hatte.
    »Du wagst es, mich dazu zu bringen, die Kontrolle über mich zu verlieren«, knurrte er. »Du bist ganz allein schuld an deinen Schmerzen. Ich werde dir zwei Tage Zeit geben, um dich zu erholen, dann wirst du Dunhanshire verlassen und in dieses gottverdammte Land reisen, das man die Highlands nennt. Deine Schwester versteckt sich dort bei den MacPhersons. Finde sie«, befahl er. »Und bringe sie und die Schatulle zurück zu mir.«
    Er rückte seine Tunika zurecht und stolperte dann zum Tisch zurück. Ärgerlich winkte er einem Diener, seinen Stuhl aufzuheben. Als er sich wieder hingesetzt hatte, wischte er sich mit dem Ärmel über die Stirn und trank in einem Zug einen vollen Becher Wein aus.
    »Wenn du versagst, Gillian, dann wird der Mann, der dir so lieb ist, darunter zu leiden haben. Dein Onkel wird einen langsamen, qualvollen Tod sterben. Ich schwöre dir, ich werde ihn dazu bringen, dass er mich anfleht, ihn von seinem Elend zu erlösen. Der Junge sollte auch umgebracht werden«, fügte er beinahe beiläufig hinzu. »Aber wenn du mir Christen und die Schatulle bringst, dann gebe ich dir mein Wort, dass ich das Kind am Leben lassen werde, trotz meines Versprechens, das ich dem Verräter der Highlander gegeben habe.«
    »Aber was ist, wenn sie nur eines zurückbringen kann und nicht das andere?«, fragte Hugh.
    Edwin hatte auch über diese Frage nachgedacht. »Was ist dir denn wichtiger, Baron, Christen oder die Schatulle des Königs?«
    »Die Schatulle natürlich«, antwortete Alford. »Aber ich will sie beide haben, und wenn Gillian nur eines von beiden zurückbringt, wird ihr Onkel sterben.«
    Hugh kam um den Tisch herumgewankt und stellte sich vor Gillian. Als sie die Lust in seinem Blick entdeckte, wappnete sie sich innerlich.
    Er ließ sie nicht aus den Augen, als er mit Alford sprach. »Du und ich, wir sind schon sehr lange Freunde«, rief er dem Baron ins Gedächtnis. »Und ich habe dich noch nie um etwas gebeten … bis jetzt. Gib mir Gillian.«
    Alford war überrascht und belustigt von Hughs Bitte. »Du würdest mit dieser Hexe ins Bett gehen?«
    »Sie ist eine Löwin, und ich würde sie zähmen«, prahlte Hugh und leckte sich die Lippen bei dem Gedanken.
    »Sie würde dir den Hals durchschneiden, während du schläfst«, gackerte Edwin vergnügt.
    Hugh schnaufte unwillig. »Mit Gillian in meinem Bett würde ich nicht schlafen, das versichere ich dir.«
    Er streckte die Hand aus, um sie zu streicheln, doch sie wedelte seine Hand beiseite und trat einen Schritt zurück. Hugh blickte hinunter zu dem Jungen, der sich an Gillian klammerte. Geschickt zwang sie Hugh, wieder sie anzusehen und das Kind zu vergessen, als sie sagte: »Ihr seid höchst abstoßend, Hugh, und Ihr seid ein solcher Schwächling, dass ich Euch bedaure.«
    Schockiert von der Gehässigkeit in ihrer Stimme schlug er ihr mit dem Handrücken ins Gesicht.
    Sie revanchierte sich, indem sie lächelte.
    »Lass sie in Ruhe«, verlangte Alford ungeduldig, als Hugh noch einmal die Hand hob, um sie zu schlagen.
    Er betrachtete sie anzüglich einige Sekunden lang, dann beugte er sich vor und flüsterte: »Ich werde dich besitzen, du Hündin.« Dann wandte er sich ab und stolperte zurück zum Tisch. »Gib sie mir«, drängte er Alford. »Ich kann ihr beibringen, gehorsam zu sein.«
    Alford lächelte.

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